Ladendiebstahl: Handel investiert in Prävention

Der Einzelhandel investiert jedes Jahr rund 1,2 Milliarden Euro, um Ladendiebstähle zu verhindern. Und diese Investitionen in Präventionsmaßnahmen zeigen Wirkung: Die Zahl der Ladendiebstähle ist seit Jahren leicht rückläufig. Im Jahr 2001 wurde noch rund 600.000 Mal geklaut, 2010 lag die Zahl der Diebstähle bei rund 390.000. Insbesondere der Detektiveinsatz, Kamerainstallationen, Warensicherungssysteme, Personalschulungen und vor allem aufwändige Datenanalysen zur Erkennung von Schwachstellen gewinnen dabei weiter an Bedeutung.

Insgesamt verursachen Ladendiebstähle in Deutschland jährlich etwa zwei Milliarden Euro Schaden. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht zusätzlich zu den offiziellen Zahlen von einer hohen Dunkelziffer aus, da nicht alle Ladendiebstähle entdeckt und angezeigt werden. Im Jahr 2010 wurden im deutschen Einzelhandel an jedem Verkaufstag Waren im Wert von durchschnittlich sechs Millionen Euro gestohlen.

Nach einer Studie des EHI Retail Institute summierten sich im Jahr 2010 die Inventurdifferenzen insgesamt auf 3,7 Milliarden Euro. Der Hauptteil der Differenzen mit rund 1,9 Milliarden Euro entfiel demnach auf unehrliche Kunden. Den eigenen Mitarbeitern wurden ca. 800 Millionen angelastet, der Rest verteilte sich unter anderem auf Lieferanten und fehlerhafte Buchungen. Zu den am häufigsten geklauten Artikeln gehörten im Lebensmittelhandel kleine, teure Waren wie Rasierklingen, Spirituosen, Kosmetik und Tabakwaren. Im Bekleidungshandel wurden modische Waren wie Jeans, Jacken, Accessoires, ausgesuchte Markenartikel sowie Dessous bevorzugt. Konsolenspiele, CDs, DVDs, Speicherkarten und Druckerpatronen gehörten der Studie zufolge zu den meistgeklauten Artikeln im Elektronikhandel.

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