Mehr Sicherheit mit professionellen Alarmanlagen

Rund ein Drittel der Einbrecher kommt durchs Fenster, etwa 47 Prozent durch Türen

Überwachung der Kasse
Überwachung der Kasse
Quelle: BHE

Handelsbetriebe sind für Kriminelle ein attraktives Ziel. Die Branche leidet unter der zunehmenden Zahl von Ladendiebstählen und Einbrüchen, die laut dem Kölner Wirtschaftsforschungsinstitut EHI häufig auf organisierte Banden zurückzuführen sind. Einen effektiven Schutz bietet den Gewerbetreibenden nur professionelle Sicherheitstechnik.

Die Gefahr eines Ladendiebstahls oder eines Einbruchs ist allgegenwärtig, denn die im Verkaufsraum ausgelegten Waren üben einen hohen Reiz aus. Besonders begehrt sind Parfums, Telekommunikationsartikel, CDs, Videos, Jeans und Unterwäsche. Der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik zufolge wurden alleine im Jahr 2015 etwa 391.500 Fälle von Ladendiebstahl registriert – rund 7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Die tatsächlichen Fallzahlen dürften jedoch wesentlich höher sein. Das EHI schätzt den Wert der gestohlenen Waren auf 2,24 Milliarden Euro.

Für die Einzelhändler sind jedoch nicht nur die Kundendiebstähle ein Problem. Die wertvolle Ware zieht auch Einbrecher an. Die Folgen eines Einbruchs sind mitunter gravierend. Die Täter nehmen nicht nur mit was sie kriegen können, sondern verursachen dabei oftmals einen immensen Sachschaden. Gehen hierbei auch wertvolle Kunden- und Lieferantendaten verloren, ist schnell die Existenz des Unternehmens bedroht. Trotz dieses hohen Risikos fehlt es noch vielerorts an ausreichender Sicherungstechnik.

Einbruch mit Schraubendreher

Für die Täter ist der Einstieg in das Gebäude oftmals erschreckend leicht. Bei ungesicherten Türen und Fenstern kann bereits ein einfacher Schraubendreher ausreichen, um diese in wenigen Sekunden aufzuhebeln.

Der oder die Täter suchen grundsätzlich nach dem leichtesten Weg, das heißt den Schwachstellen des Gebäudes. Durch Studien der Kriminalpolizei sind die bevorzugten Einstiegsmöglichkeiten relativ genau bekannt (siehe Grafik). Rund ein Drittel der Einbrecher kommt durchs Fenster, etwa 47 Prozent durch Türen.

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Quelle: BHE

Die wirkungsvolle Sicherheit beginnt daher mit einer mechanischen Lösung. Doch selbst die besten Systeme lassen sich mit ausreichender Zeit und dem richtigen Werkzeug knacken. Daher empfehlen Experten stets die Kombination mit einer Alarmanlage und weiteren sicherheitstechnischen Einrichtungen, zielgerichtet abgestimmt im Rahmen eines Sicherheitskonzeptes.

Alarmanlagen für mehr Sicherheit

Alarmanlagen, auch Einbruchmeldeanlagen genannt, sind eine sinnvolle Ergänzung zu mechanischen Komponenten. Sie schlagen bei einem Einbruchsversuch Alarm und können somit Hilfe herbeiholen und/oder den Einbrecher vertreiben.

Gleichzeitig wirkt eine offen erkennbare Alarmsicherung abschreckend. Die Mehrheit aller Einbrecher wagt sich erst gar nicht an ein Gebäude heran, das offensichtlich mit einer Einbruchmeldeanlage versehen ist.

Grundsätzlich lassen sich zwei Überwachungsarten unterscheiden. Bei der „Außenhautüberwachung“ wird ein Einbrecher bereits beim Einbruchsversuch an Fenster oder Tür bemerkt, also schon vor dem Betreten des Objektes. Durch den frühzeitig ausgelösten Alarm wird ein hoher Absicherungsgrad gewährleistet. Die Außenhautüberwachung erfordert die Montage von Öffnungs- bzw. Magnetkontakten, Glasbruchmeldern, Riegelkontakten an allen Schwachstellen der äußeren Hülle (z.B. Fenster und Türen).

Alternativ oder zusätzlich zur Außenhautüberwachung können die Innenräume eines Gebäudes überwacht werden. Bei dieser sogenannten „Fallen- oder Objektsicherung“ werden mittels Bewegungsmeldern einzelne Bereiche, Räume oder Etagen gesichert. Für diese Raumüberwachung kommen unter anderem Passiv-Infrarotmelder in Frage.
 

Fallenüberwachung in einer Buchhandlung.
Fallenüberwachung in einer Buchhandlung.
Quelle: BHE

Empfehlenswert ist eine Kombination aus Außenhaut- und Fallenüberwachung

Beim Auslösen der Melder sollte der Alarm nicht an den Alarmgebern und mit einem lauten Warnsignal enden. Denn im Falle eines Einbruchs müssen sofort angemessene und situationsbezogene Maßnahmen ergriffen werden, um Hilfe herbeizurufen. Daher sind moderne Einbruchmeldeanlagen auf eine rund um die Uhr besetzte Notruf- und Serviceleitstelle aufgeschaltet. Dort werden die Alarmmeldungen protokolliert und identifiziert. Gemäß einem vorgegebenen Alarmplan werden alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel eine direkte Alarmverfolgung durch das Personal der Wachgesellschaft. Damit können innerhalb kürzester Zeit Personen am Ort des Geschehens sein und alle notwendigen Schritte veranlassen.

Professioneller Einbau für dauerhaften Schutz

Eine fehlerfreie Funktion und die optimale Wirksamkeit der Alarmanlage kann nur gewährleistet werden, wenn die Anlage von einem qualifizierten Sicherheits-Fachmann geplant, projektiert, installiert und regelmäßig instandgehalten wird. Nur er arbeitet nach den aktuellen Normen und Richtlinien und dem aktuellen Stand der Technik.

Im Rahmen einer seriösen Beratung wird er zunächst eine individuelle Schwachstellen- und Risikoanalyse durchführen. Auf den gewonnenen Erkenntnissen aufbauend, lässt sich anschließend ein sinnvolles und zuverlässiges Sicherheitskonzept erstellen, das eine Kombination von elektronischen und mechanischen Komponenten enthält.

Für die Handelsbetriebe lohnt sich ein Blick auf die Homepage des BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. (www.bhe.de). Über die dort hinterlegte Fachfirmensuche kann schnell ein qualifizierter Facherrichter in der Nähe gefunden werden.

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Quelle: BHE

Autorenhinweis:

Manfred Endt ist seit vielen Jahren Vorstandsmitglied im BHE  Bundesverband Sicherheitstechnik e.V., Vorsitzender des BHE-Fachausschusses für Einbruchmeldetechnik und Zentraler Qualitätsmanagement-Beauftragter (ZQMB) der BHE-QM-Gruppenzertifizierung. Er arbeitet mit in nationalen DKE- und DIN-Arbeitskreisen sowie in Arbeitskreisen des VdS.

Autor: Manfred Endt

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