Prognose im Online-Handel bestätigt sich
Steigerung von 11,1 Prozent im 1. Halbjahr 2018 gegenüber Vorjahr
Die aktuellen Zahlen für das 2. Quartal 2018 der großen Verbraucherstudie des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) bestätigen weiterhin einen nachhaltigen Wachstumskurs im Interaktiven Handel. Der Online-Handel bleibt Wachstumstreiber im 1 Halbjahr 2018 und legt insgesamt mit einem Plus um 11,1 Prozent im Vergleich zum 1. Halbjahr 2017 zu.
Im Zeitraum April und Juni 2018 brachten die Verbraucher dem Online-Handel 2018 15.600 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 13.972 Millionen Euro inkl. USt) Brutto-Umsatz. Im gesamten Interaktiven Handel (Online- und klassischer Versandhandel) im 2. Quartal 2018 kauften die deutschen Verbraucher Waren für 16.369 Millionen Euro inkl. Ust (2. Q. 2017: 15.011 Millionen Euro inkl. USt). Demnach hat der Onlinehandel einen Anteil von 95,3 Prozent am Gesamtumsatz des Interaktiven Handels. Die digitalen Dienstleistungen wie elektronische Tickets, Downloads, Hotelbuchungen etc. verzeichnen einen Umsatz von 4.608 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 4.153 Millionen Euro inkl. USt) und damit ein Umsatzplus von 10,9 Prozent.
Warengruppen-Cluster „Freizeit“ (DIY/Blumen, Spielwaren, Auto/Motorrad/Zubehör, Hobby/Freizeitartikel)
Der gesamte Online-Umsatz des Warengruppen-Clusters stieg im 2. Quartal 2018 auf 1.979 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 1.812 Millionen Euro inkl. USt) um 9,3 Prozent. Der Bereich DIY und Blumen bescherte dem 2. Quartal 2018 einen Online-Umsatz von 632 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 532 Millionen Euro inkl. USt) und einen Anstieg um 18,8 Prozent.
Warengruppen-Cluster „Einrichtung“ (Möbel/Lampen/Deko, Haus- /Heimtextilien, Haushaltswaren/-geräte)
In der Kategorie Haushaltswaren und -geräte zeigte sich weiterhin hohes Wachstumspotential. Hier stieg der Umsatz online im 2. Quartal 2018 um 23,0 Prozent auf 957 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 778 Millionen Euro inkl. USt).
Warengruppen-Cluster „Bekleidung inkl. Schuhe“
Die Kategorie Bekleidung ist bei deutschen Verbrauchern ein Dauerbrenner. 9,0 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr belegen dies. Der entsprechende Umsatz erhöhte sich auf 2.818 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 2.586 Millionen Euro inkl. USt). Im 2. Quartal 2018 lag das Wachstum für den Bereich Schuhe bei 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erwirtschaftete einen Online-Umsatz von 926 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 868 Millionen Euro inkl. USt).
Warengruppen-Cluster „Täglicher Bedarf“ (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf)
Verbraucher beschäftigen sich immer mehr mit dem Thema „Täglicher Bedarf“ im Online-Handel. Daher stieg das Gesamtvolumen des Warengruppen-Cluster um insgesamt 15,4 Prozent mit einem Gesamtumsatz von 1.094 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 948 Millionen Euro inkl. USt). Die steigende Akzeptanz für das Warensegment Lebensmittel bescherte dem 2. Quartal 2018 einen Online-Umsatz von 346 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 272 Millionen Euro inkl. USt) und stieg um 26,9 Prozent.
Warengruppen-Cluster „Unterhaltung“ (Bücher/Ebooks/Hörbücher, Computer/Zubehör/Spiele/Software inkl. Downloads, Elektronikartikel/Telekommunikation)
Die Warengruppe Computer, Zubehör und Spiele verzeichnete im 2. Quartal 2018 Umsätze von 1.376 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 1.191 Millionen Euro inkl. USt) und stieg um 15,5 Prozent. Der Bereich Elektronikartikel und Telekommunikation wuchs online um auf 16,6 Prozent und verzeichnete einen Umsatz von 3.044 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 2.612 Millionen Euro inkl. USt). Die Online-Umsätze bei Büchern und E-Books stiegen um 4,5 Prozent und lagen bei 863 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 826 Millionen Euro inkl. USt).
Versendertypen im Interaktiven Handel: Multichannel-Versender holen wieder auf
Mit einem weiteren Wachstum von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Umsatz von 7.279 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 6.633 Millionen Euro inkl. USt) besetzten die Online-Marktplätze fast wieder die Hälfte der Gesamtumsätze. Im 2. Quartal zogen allerdings die Multichannel-Versender weiterhin nach. Diese Kategorie wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent und erreichte einen Umsatz von 6.008 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 5.664 Millionen Euro inkl. USt). Darunter verzeichneten die Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft ein über Plus von 10,5 Prozent. Die Umsätze lagen bei 2.612 Millionen Euro inkl. USt (2. Q. 2017: 2.363 Millionen Euro).
„Wir freuen uns, dass E-Commerce immer stärker seinen Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung leistet. Vor allem dort, wo die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse aufgrund der demografischen Entwicklung anders nur mehr schwer gewährleistet werden kann. Anfang des Jahres haben wir prognostiziert, dass wir auch dieses Jahr ein zweistelliges Wachstum im E-Commerce haben werden. Die gesamte Branche und ihre Dienstleister müssen gemeinsam mit Hochdruck daran arbeiten, dass dieses Wachstum auch in diesem Jahr, aufgrund der vermehrten Bestellungen insbesondere im Weihnachtsgeschäft, realisiert werden kann“, so Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.
Die Branche setzte online im Jahr 2017 im Privatkundengeschäft allein mit Waren über 58,4 Milliarden Euro um. Auf Basis der guten Geschäftsergebnisse des Jahres 2017 erwartet der bevh in diesem Jahr für den E-Commerce einen weiteren Zuwachs um 9,3 Prozent auf rund 63,9 Milliarden Euro.
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