Firmennachricht • 19.02.2010
Studie: Keine Rezession bei den IT-Budgets im Einzelhandel
CIO-Umfrage von Aldata und IBM prognostiziert für 2010 steigende IT-Ausgaben und einen stärkeren Fokus auf Prozessoptimierung
Die IT-Budgets im Einzelhandel steigen wieder an. Nach dem rezessionsbedingten Abschwung Anfang 2009 steigern die Einzelhandelsunternehmen ihre IT-Ausgaben 2010 gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich von 1,0 auf 1,3 Prozent ihres Gesamtumsatzes. Zu diesem Ergebnis kommt die zweite Auflage der jährlichen Studie „Global Retail CIO Survey“, die Aldata, führender Anbieter von integrierten Softwarelösungen für Handel und Hersteller, gemeinsam mit IBM in Auftrag gegeben hat. Wie im vergangenen Jahr erwarten 26 Prozent der befragten Unternehmen, dass ihr IT-Etat 2010 ansteigt. Doch während sich diese Aussage vor einem Jahr hauptsächlich auf laufende Projekte bezog, planen die IT-Leiter der Studie zufolge im kommenden Jahr mit Investitionen in neue Systeme. Für den „Global Retail CIO Survey“ befragte das auf den Einzelhandel spezialisierte Marktforschungsunternehmen Martec International im vierten Quartal vergangenen Jahres 109 europäische und amerikanische CIOs und IT-Leiter.
Die Ergebnisse des aktuellen „Global Retail CIO Survey“ verdeutlichen, dass die IT-Budgets im Einzelhandel immer stärker dafür genutzt werden, Produktangebot, Flächenausnutzung und Sonderaktionen zu optimieren. So planen die befragten Unternehmen, vor allem in den folgenden Bereichen alte Systeme aufzurüsten oder neue Systeme einzurichten: Angebotsoptimierung (58 %), Optimierung von Werbe- und Marketingaktionen (56 %), Management von Werbe- und Marketingaktionen (54 %), Automatisierte Bestandsführung (52 %) und Bedarfsprognose (46 %). Auch die Regal- und Flächenplanung steht im Fokus der Einzelhandelsunternehmen – 36 Prozent der Befragten gaben an, in diesem Jahr in neue Lösungen investieren zu wollen.
„Die Ergebnisse des diesjährigen ‚Global Retail CIO Survey’ zeigen, dass der Einzelhandel die Rezession bemerkenswert gut überstanden hat“, so Allan Davies, CMO, Aldata Solution. „Zwar hat der Einzelhandel seine IT-Ausgaben infolge des Abschwungs nicht gekürzt. Doch die Unternehmen haben die Art und Weise geändert, wie sie ihr Geld investieren. Sie ersetzen nicht mehr komplette Systeme durch neue Lösungen, sondern fokussieren sich auf Prozessoptimierung. Die IT-Leiter im Einzelhandel scheuen nicht vor Investitionen in neue Projekte zurück. Aber sie wollen eine schnelle Kapitalrendite sehen – und zwar innerhalb von Monaten und nicht von Jahren.“
Der Kunde ist König
Kundenbindungssysteme nehmen im diesjährigen „Global Retail CIO Survey“ eine prominente Stellung ein. So stuften die befragten IT-Leiter Multikanal-CRM als wichtigste Applikation ein. 42 Prozent der Unternehmen verfügen zwar aktuell noch über kein Multikanal-CRM-System, planen aber, in den kommenden drei Jahren ein solches einzuführen. Des Weiteren gaben 38 Prozent der befragten IT-Leiter an, im selben Zeitraum Treuesysteme einführen zu wollen. Auch Customer Intelligence – die Auswertung von Kundendaten hinsichtlich ihres Kaufverhaltens – steht hoch in der Gunst der IT-Leiter. Während 41 Prozent der Einzelhandelsunternehmen bereits Customer-Intelligence-Systeme oder eine zentrale Datenbank nutzen, planen 25 Prozent dieser Unternehmen eine Aufrüstung in den kommenden 36 Monaten. 19 Prozent der CIOs wollen in diesem Zeitraum erstmalig in Customer Intelligence investieren.
Nachhaltigkeit hat keine Priorität
Zum ersten Mal hat die Studie auch das Thema Nachhaltigkeit beleuchtet. Demnach hat dieses Prinzip für die befragten IT-Leiter noch keinen großen Stellenwert. So bewerteten sie den Einfluss von Nachhaltigkeit auf ihre IT-Strategie und IT-Ausgaben durchschnittlich mit 5,1 auf einer Skala von 1 bis 10 (10 als höchste Ausprägung). Allerdings gehen die Meinungen der Befragten zu diesem Thema weit auseinander: Während 13 Prozent angaben, dass Nachhaltigkeit bei ihrer IT-Strategie keine Rolle spielt, antworteten 6 Prozent, dass sie Nachhaltigkeitskonzepte stark in ihrer IT-Strategie berücksichtigen. Als Applikation mit dem größten Einfluss auf Nachhaltigkeit sehen die Befragten gegenwärtig Warenwirtschaftssysteme und zukünftig Multichannel-Retailing an.
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