Studie: Weniger Sonntags-Shopping-Gegner

Flexiblere Öffnungszeiten immer wichtiger – Befürworter sind finanzstarke Kunden

Foto: Open-Schild im Schaufenster; copyright: panthermedia.net / Tonktiti...
Quelle: panthermedia.net / Tonktiti

Fast jeder dritte Verbraucher in Deutschland kauft mindestens einmal im Monat zwischen 20 und 22 Uhr oder noch später ein. Der Shopping-Rhythmus und die Erwartungen der Kunden haben sich stark gewandelt. Selbst der Widerstand gegen die Sonntagsöffnung nimmt ab, wie die aktuelle Studie „Mehr Zeit zum Einkaufen“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov zeigt.

Zu Randzeiten in den Supermarkt gehen, ist längst nicht mehr die Ausnahme. Flexibilität wird gerade für berufstätige Kunden immer wichtiger. Das zeigt sich auch daran, dass fast 40 Prozent keinen bestimmten Tag mehr haben, an dem sie ihren Einkauf erledigen. Das rund um die Uhr verfügbare Shoppingerlebnis durch den Online-Handel beeinflusst zusätzlich das Konsumverhalten. Letztlich ändert sich damit die Erwartungshaltung der Kunden an den stationären Einzelhandel, wie die Frage nach der 7-Tage-Woche belegt: Waren 2016 noch 54 Prozent der Deutschen gegen eine Sonntagsöffnung, sind es aktuell nur noch 41 Prozent. Der Widerstand wird geringer.

Guter Zeitpunkt für Handel das Thema Sonntagsöffnung zu verfolgen

Fast die Hälfte der Befürworter vom Sonntags-Shopping kauft bereits Lebensmittel online ein. Zudem handelt es sich hier meist um Männer (54 Prozent), die sich eher als Nachtmenschen (44 Prozent) bezeichnen, beim Sport entspannen (21 Prozent) und das Geschäft wechseln, wenn es woanders schneller und einfacher geht (68 Prozent). Im Vergleich dazu sind die Kritiker der Sonntagsöffnung mehrheitlich Frauen (53 Prozent), die sich eher gesund ernähren (68 Prozent), denen ihr Glaube wichtig ist (48 Prozent) und die am liebsten beim heimischen Händler (69 Prozent) einkaufen.

Die Quote der Befürworter liegt in der für den Einzelhandel durchaus attraktiven Einkommensklasse „mehr als 2.500 Euro Nettoeinkommen“ mit 48 Prozent deutlich höher als bei geringerem Einkommen (36 Prozent). Sollte eine regelmäßige Sonntagsöffnung also in Zukunft möglich sein, gilt es für den Handel auszuloten, wie es um die eigene Kundschaft bestellt ist. „Die Gruppe der Befürworter ist eine attraktive Kundengruppe“, sagt Markus Braun, Head of Business Unit Reports bei YouGov. „Es lohnt sich also für den Handel umso mehr, das Thema der Sonntagsöffnung auch auf der politischen Ebene zu adressieren – gerade jetzt, wo die Zahl der Ablehner sinkt“.

Quelle: YouGov Deutschland GmbH

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge zum Thema
Beliebte Beiträge