Individuelle und smarte Lichtlösungen im Store schaffen Kundenerlebnisse
Die drei wichtigsten Trends für das Jahr 2020
Oktalite
Es ist noch nicht allzu lange her, da diente Licht primär der Beleuchtung. Heutzutage würde man wohl sagen, dass Licht eine intelligente Sprache ist, die nicht nur Atmosphäre schafft und Auswirkungen auf unser Wohlbefinden hat, sondern auch einzigartige Erlebnisse kreiert. Was es hierfür braucht? Wir haben drei Experten aus der Branche um eine Einschätzung gebeten.
Individuelle Beleuchtungslösung aus dem Onlinekonfigurator
Individualisierung ist aktuell eines der Top-Themen, wenn es um die Beleuchtung im Store geht, denn mithilfe einer individuellen Beleuchtung kann ein kundenspezifisches Shop Design und damit ein unverwechselbares Kundenerlebnis realisiert werden. Steffen Burckhardt, verantwortlich für den Laden- und Innenausbau bei ELEKTRA, erklärt worauf es bei einem individuellen Beleuchtungskonzept ankommt: „Einerseits kann eine Leuchte als aktives Designelement die Außenwirkung fundamental prägen, andererseits sollte sie sich am Warenträger maximal zurücknehmen um, durch optimal an die Produkte angepasstes Licht, die Kundenaufmerksamkeit auf die Ware zu fokussieren.“
Hierfür hat ELEKTRA einen Onlinekonfigurator entwickelt, mit dessen Hilfe Handelsunternehmen oder einzelne Händler im Baukastensystem selbst individuelle Lichtlösungen zusammenstellen können. Dabei ist die Konfiguration voll auf den Kunden ausgerichtet und einfach sowie intuitiv konzipiert: Durch das komplexe Regelwerk im Hintergrund werden dem Kunden für die Konfiguration beispielsweise nur Komponenten angezeigt, die miteinander kompatibel sind. Darüber hinaus werden nach der Zusammenstellung der Leuchten nur Betriebsgeräte mit ausreichender Leistung vorgeschlagen, um abschließend Abdeckung, Kabel und Driver dazu zu wählen.
Smarte Lichtsteuerung am POS
Digitale Services sind mittlerweile im Handel und auch im Beleuchtungssektor angekommen. Hierzu zählen beispielsweise Services wie Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung) und das Messen von Kundenströmen via Heatmapping ebenso wie die Interaktion mit dem Konsumenten über das Smartphone – Bluetooth-Technologie in Leuchten sei Dank. Alle Lösungen sind Bestandteil der übergeordneten Verkaufsstrategie.
Welche Anforderungen digitale Lichtsteuerungssysteme erfüllen müssen, erklärt Stephan Renkes, Geschäftsleitung der Oktalite Lichttechnik GmbH: „Der Markt beschleunigt sich, der Onlinehandel wächst rasanter, das Internet der Dinge (IoT) ist da. In dieser ehrgeizigen Wettbewerbssituation schlummert mit digitalen Lichtsteuerungssystemen ein neues Potenzial für den klassischen Einzelhandel, denn Kunden suchen heute mehr denn je in der realen Shoppinglandschaft nach Erlebnis, Auszeit und Emotion.“
Diese Faktoren gelte es nachhaltig mit Lichtqualität und digitalen Steuerungen zu stärken. Entsprechende Lösungen seien komfortabel über Touchscreen oder Smartphone einsetzbar. „Denn darum geht es: Für den Händler sollte Licht für jeden Bereich am POS, easy und auf Knopfdruck zu managen sein“, stellt Renkes klar.
3D-Druck für Leuchtmittel und Leuchtendesigns
Individuelle Lösungen sind aber nicht nur für Beleuchtungskonzepte gefragt, sondern auch für das Leuchtendesign (Lampenschirm und Leuchtmittel) selbst. Die Frage dahinter: „Wie viel Zeit vergeht von der Erstellung eines neuen Designs beziehungsweise einer Sonderlösung bis hin zum eigentlichen Produktlaunch?“ Unser nächster Trend im Beleuchtungssektor ist daher der 3D-Druck, der insbesondere im Bereich der Prototypen-Erstellung zum Einsatz kommt.
Für die Umsetzung benötigt es zunächst eine CAD-Modell (computer-aided design), das mithilfe einer speziellen Software erstellt wird. Bei der 3D-Modellierung werden geometrische Objekte in einer dreidimensionalen Form aufgebaut und gespeichert. Dadurch erlauben sie eine realitätsnahe Darstellung und eine bessere räumliche Vorstellung des Körpers. Peter Poppen, Geschäftsführer bei RD Leuchten AG, erklärt: „Bis diese Datei bereit ist, um an den 3D-Druck weitergeben zu werden, vergeht natürlich eine gewisse Bearbeitungszeit, die dann wiederum vom 3D-Druck selbst kompensiert wird. Hierfür ist ein guter Qualitätsdrucker notwendig.“
Doch die Anwendung habe Grenzen, bestätigt Poppen. Reflektoren könnten beispielsweise nicht gedruckt werden, da diese eine komplexe Spiegeltechnik besitzen. „Dort wo sehr heiße Elemente – wie LEDs – zum Einsatz kommen, muss ein spezieller Drucker wie der Sinterdruck* eingesetzt werden. Dieses Verfahren ist zwar preisintensiv und aufwendig, weil der Drucker länger läuft, funktioniert aber sehr man hat schnell einen Prototyp oder ein Muster, das man dem Kunden zeigen kann“, resümiert Poppen.
*Unter „Sintern“ wird ein Rapid Prototyping Verfahren verstanden, bei dem die Herstellung von 3D Modellen mithilfe eines Laserstrahls erfolgt.