Designelement, Wegweiser und verkaufsförderndes Mittel: Beleuchtung im Store ist facettenreicher denn je; LED sei Dank! Smarte Steuerung und die Vernetzung mit anderen Komponenten machen es Einzelhändlern immer leichter, Licht flexibel und akzentuiert einzusetzen.
An ganz unterschiedlichen Stellen im Store können moderne Lichtlösungen dabei helfen, spezielle Wirkungen beim Kunden zu erzielen. Neue Technologien helfen dabei, indem sie nicht nur Lichtfarben und -intensität steuerbar machen, sondern sogar die Leuchten selbst smart bewegen können.
Die Bedienung liegt auf der Hand – Lichtfarben-Steuerung mit mobilen Endgeräten
App-basierte Steuerungselemente ermöglichen es mittlerweile, dass Licht via Touch über ein mobiles Endgerät gesteuert werden kann. Das bedeutet für den Einzelhandel, dass die Bedienung unkompliziert und intuitiv vonstattengeht. LEDs ermöglichen eine stufenlose Helligkeitsregelung, die Einstellung der Farbtemperatur (von warmweiß bis kaltweiß) und Effektfarben über RGB-LEDs. Aber Achtung: Nur, weil man mit LEDs die unterschiedlichsten Farbwelten kreieren kann, bedeutet dies noch lange nicht, dass alle Lichtnuancen auch eingesetzt werden sollten.
Gerade auf der Fläche im Store und insbesondere bei Mode und Lebensmitteln ist es nämlich wichtig, sich ein Konzept zu überlegen, bei dem das Farbspektrum festgelegt wird. Denn je nach Einstellung der Lichtfarbe kann beispielsweise ein weißes Hemd auf ganz unterschiedlich wirken, Fleisch sogar unappetitlich, wenn der Farbton, der durch das Licht erzielt wird, nicht den Vorstellungen des Kunden von Frische entspricht.
Leiter ade – Leuchten smart ausrichten
Nicht nur das Farbspektrum lässt sich über smarte Geräte steuern, sondern auch die Leuchten selbst. Ohne Tanz auf der Leiter können selbst Strahler an der Decke bequem vom Boden aus ausgerichtet werden. So können Sie Produkte anstrahlen und hervorheben. Die flexible und spontane Möglichkeit zur ferngesteuerten Ausrichtung ist besonders bei Promotion-Aktionen nützlich, sie spart Zeit und verhindert das Unfallrisiko im Store.
Licht in Verbindung mit smarten Oberflächen
Ein Fuß betritt eine Bodenfläche und bunte Kreise breiten sich rund um den berührten Punkt aus: ein toller Effekt! Licht, das durch Oberflächen hindurch gelenkt wird, ist ein besonderer Hingucker. Die möglichen Einsatzgebiete von Licht in smarten Materialien werden derzeit noch erprobt, könnten aber gerade für den Einzelhandel in Zukunft die wenig bis gar nicht genutzte Bodenfläche am POS in einen Hingucker verwandeln, und somit Kunden lotsen und besondere Stellen hervorheben.
Beleuchtung als Bestandteil von Gebäudemanagement-Lösungen
Im privaten Wohnbereich ist „Smart Home“ schon länger ein großes Thema. Was für den Einzelnen in seinem Zuhause interessant ist, macht auch im Einzelhandel Sinn. Nämlich den Überblick über steuerbare Elemente im Gebäude zu behalten, sie zu vernetzen. In modernen Gebäudemanagementsystemen sind smarte Komponenten wie das Licht oder die Heizung miteinander verbunden. Die Vernetzung ermöglicht es, Informationen wie die Anwesenheit von Mitarbeitern, den Energieverbrauch und Wartungsbedarf anzuzeigen. Eine Kombination aus Bewegungssensoren, Tageslichtsteuerung und Dimmern lässt über eine App auch hier die Lichtstärke und andere Facetten regeln.
Dimmer helfen beim Energiesparen, weil sie die Lichtleistung an die jeweiligen Situationen anpassen können. Bewegungsmelder, die mit Sensoren gesteuert werden, können eine bedarfsgerechte Beleuchtung schaffen. Die Beleuchtung schaltet sich automatisch an, sobald sich eine Person der Lichtquelle nähert und schaltet sich auch wieder aus, sobald diese passiert ist. Das spart Energie und damit sehr viel Geld.
Spotlight on – Akzente setzen mit stylischen Leuchten
Voll im Trend: Stores nutzen dekorative Leuchten als Stilelement. Gerade Kassenbereich, Umkleidekabinen und Aktionstische werden mit ihnen erhellt und so vom Umfeld abgehoben. Idealerweise geht der Look der Leuchten dabei Hand in Hand mit der Geschichte des gesamten Stores. Wie beispielsweise in der StorckWelt im Oberhausener Centro. Die kupfernen Leuchten über der Kassenzone greifen das Material der Kessel auf, in dem auch die bekannten Karamellbonbons gefertigt wurden. Die Männermodemarke PME Legends akzentuiert besondere Punkte mit Hangarlampen, Lampen aus dunklem Metall, passend zur Fliegergeschichte der Marke, die mit vielen Details aus echten Flugzeugen überall im Store aufgebaut wird. Vielerorts sieht man einfache Glühbirnen, die in gerader Linie aber unterschiedlichen Höhen über Thekenbereichen hängen, wie beispielsweise im TOMS in London.
Dezent und sanft – indirekte Beleuchtung für die Atmosphäre
Im Gegensatz oder vielmehr in Ergänzung zu den Spotlights im Store kann eine indirekte Beleuchtung sanft Atmosphäre schaffen. Bei der indirekten Art zu beleuchten wird das Licht ausschließlich über Wände und Decken weich reflektiert in den Raum geleitet. Dies schafft eine sehr gleichmäßige und nahezu schattenfreie Beleuchtung ohne störende Blendung. LED-Streifen und -Leisten können hierfür unauffällig in Wandprofilen oder auf Deckenabhängungen platziert werden. In der Lichtinszenierung im Store machen gerade die wohl durchdachten Wechsel zwischen flächigem, indirektem und pointiertem Licht den Reiz aus. Allzu wirr sollte es dabei allerdings nicht werden.
Professionelle Lichtplanung macht Sinn
Die Vielfalt der Möglichkeiten der Beleuchtung (und die hier genannten Teilaspekte sind nur ein Bruchteil der aktuellen Möglichkeiten) stellt den Einzelhändler vor große Entscheidungsprozesse. Um herauszufinden, was er für seinen Store grundsätzlich braucht und was er zusätzlich nutzen möchte, ist es hilfreich, Beleuchtung als Konzept mit in die gesamte Storeplanung einzubeziehen. Lichtplanungsexperten können hilfreiche Tipps geben. Denn erfolgreich eingesetzt, können die aktuellen Technologien den Verkauf fördern, Energie und Arbeitszeit sparen und somit wirtschaftlich wesentlich zum Erfolg beitragen.