Globale Investments in Handelsimmobilien steigen um 50 Prozent

Bis 2020 Anstieg auf 180 Milliarden US-Dollar pro Jahr

Jones Lang LaSalle stellte nun den neuen Report Redefining Retail Investment vor. Nach Angaben von Jones Lang LaSalle wurden im letzten Jahrzehnt weltweit Handelsimmobilien im Wert von mehr als einer Billion US-Dollar gehandelt.

Durchschnittlich beliefen sich die weltweiten Direktinvestitionen seit 2004 auf über 100 Mrd. US-Dollar pro Jahr und erreichten 2011 rund 122.5 Mrd. US-Dollar. Dabei machten grenzüberschreitende Transaktionen im Jahr 2011 fast die Hälfte der Gesamtinvestitionen in Einzelhandelsimmobilien aus, womit sich dieser Anteil seit 2004 verdoppelt hat. Auf diesem Niveau werden sich die grenzüberschreitende Aktivitäten auch in Zukunft bewegen und so dazu beitragen, dass das jährliche Investitionsvolumen in Einzelhandelsimmobilien bis 2020 auf 160-180 Mrd. US-Dollar steigt. Dies entspricht einem Anstieg um 30 bzw. 50 Prozent gegenüber 2011.

Arthur de Haast, Leiter der International Capital Group bei Jones Lang LaSalle: „Die Zahl der anlagegeeigneten Länder wächst weiter und wir konstatieren seitens der globalen Investoren ein steigendes Interesse an Wachstumsmärkten wie China, Brasilien und der Türkei. Bei wachsender Verfügbarkeit werthaltiger Einzelhandelsimmobilien, steigender Marktliquidität und weiteren Fortschritten in punkto Immobilientransparenz erwarten wir eine Fortsetzung der zügigen Globalisierung auf dem Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien.”

Michael Niemira, ICSC Vice President of Research und Chief Economist: „Viele der von Jones Lang LaSalle identifizierten Investmentchancen werden nicht zuletzt von einer zunehmenden Anzahl an Ländern gestützt, die Real Estate Investment Trusts (REIT) ermöglichen. Diese sorgen für Transparenz und haben in den vergangenen 40 Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. 27 Länder bieten bereits entsprechende Finanzierungsformen an und weitere sieben - China, Indien, Indonesien, Nigeria, Kenia, Vietnam und Südafrika – planen entsprechende Maßnahmen. Der erleichterte Zugang zu grenzüberschreitendem und nationalem Kapital sowie die insgesamt stabilen konsumbezogenen Fundamentaldaten sollten eine gute Basis für das weitere Wachstum der weltweiten Einzelhandelsimmobilienmärkte in den kommenden 10 Jahren dar.“

Dabei verlagern sich die entsprechenden Kapitalströme zunehmend in die Region Asien-Pazifik, wo Investoren günstige demographische Entwicklungen und eine wachsende gesellschaftliche Mittelklasse vorfinden. Im Jahr 2020 werden nach der Prognose von Jones Lang LaSalle 26 Prozent der weltweiten Investitionen in Einzelhandelsimmobilien auf diese Region entfallen - verglichen mit aktuell 22 Prozent und lediglich 11 Prozent in der Mitte des letzten Jahrzehnts. Für Nord- und Südamerika prognostiziert der Report für denselben Zeitraum einen Anteil von rund 33 Prozent, während rund 41 Prozent (aktuell: 45 Prozent) in die EMEA-Region fließen sollen.

Der Einzelhandelsbereich profitiert weltweit von günstigen demographischen Trends und dem Heranwachsen neuer konsumorientierter Bevölkerungsschichten. Aus diesem Grund zieht er in zunehmendem Maße institutionelles Kapital an, das in unsicheren Zeiten auf die defensiven Qualitäten dieses Segments setzt. Dementsprechend stieg der Anteil der Einzelhandelsimmobilien am gesamten Anlagevolumen in gewerbliche Immobilien zwischen 2007 und 2011 von 19 auf fast 30 Prozent. Dieser Anteil dürfte bis Ende des Jahrzehnts stabil bei knapp 30 Prozent bleiben, da institutionelle und private Investoren weiter am Wachstumspotenzial der expandieren Konsumentenmärkte partizipieren wollen.

Neben zahlreichen Detailinformationen beinhaltet der Report erstmals den neu konzipierten Retail Real Estate Momentum Index. Dieser stellt die 20 Länder mit der stärksten Dynamik im Bereich Einzelhandelsimmobilien vor. China und Indien führen den aktuellen Index an, gefolgt von mehreren südostasiatischen und lateinamerikanischen Ländern.

Hierzu David Hand, Head of Investment for China bei Jones Lang LaSalle: „China bietet global aufgestellten Investoren hochattraktive Chancen. Hier wächst der größte Konsumentenmarkt der Welt heran und bis zum Jahr 2020 dürfte das jährliche Investitionsvolumen für Einzelhandelsimmobilien im Reich der Mitte auf rund 15 Mrd. US-Dollar steigen. Dabei fördern die wachsende Mittelschicht, die rasche Urbanisierung, das starke Konsumwachstum und der massive Ausbau einer anspruchsvollen Einzelhandelsinfrastruktur die zunehmende Globalisierung auf der Investorenseite. Diesen Zukunftsmarkt muss man in diesem Jahrzehnt definitiv im Blick haben.“

Quelle: Jones Lang LaSalle

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