LED wird als Revolution betrachtet, auch wenn aktuell der Preis für einen flächendeckenden Einsatz im Handel noch zu hoch ist. Das geht aus der neuen EHI-Studie „Energiemanagement im Einzelhandel 2012“ hervor.
Der Handel setzt zukünftig auf Energie-sparende LED-Leuchten, obwohl bisher erst 34 Prozent der befragten Unternehmen den flächendeckenden Einsatz in einer oder mehreren Filialen testen. Grund für die Zurückhaltung ist vor allem der Preis. Außerdem sind viele Händler verunsichert, weil es keine Standards gibt und manche Anbieter den Markt mit geschönten Angaben irritieren. Aus diesem Grund wurde die EHI-Arbeitsgruppe LED gegründet, die gemeinsam mit Handel und Industrie bis Anfang 2013 eine Checkliste zum Einsatz von LED-Beleuchtung im Handel erarbeiten wird. Insgesamt wird erwartet, dass der flächendeckende Einsatz von LED in etwa zwei Jahren realisierbar wird.
Hohe Kosten und knappes Budget für Investitionen
Die Energiekosten sind bei knapp der Hälfte der befragten Handelsunternehmen in 2012 konstant geblieben. Grund dafür waren der nur gering gestiegene EEG-Zuschlag sowie die relativ günstigen Energiepreise. Viele Händler haben sich in Folge der günstigen Preise bereits für die kommenden zwei bis drei Jahre mit Strom eingedeckt. Dennoch wird von 83 Prozent der Befragten innerhalb der nächsten Jahre ein Anstieg der Energiekosten um bis zu 11,4 Prozent erwartet, da eine massive Erhöhung des EEG-Zuschlags erwartet wird.
Das Budget für Energieprojekte sorgt bei vielen der befragten Händler für ein Dilemma: 57 Prozent verfügen nur über ein Gesamtbudget für Bau-/Einrichtungs- und Energie-Investitionen. Somit können Energieprojekte nur zu Lasten des klassischen Bau- und Einrichtungsbudgets realisiert werden.
Energiesparen durch vielseitige Ansätze
Zentrale Lösungen liegen im Trend: Bereits 87 Prozent der befragten Händler sagen aus, dass sie entweder schon automatisierte Filialen haben oder diese planen. Alle gebäudetechnischen Gewerke wie Beleuchtung, Klimatisierung etc. sollen dabei zentral und automatisch gesteuert werden, so dass Mitarbeiter vor Ort keinen Zugriff haben. Dadurch werden Bedienfehler vermieden und Energieeinsparungen erwartet.
58 Prozent der befragten Unternehmen verzichten auf offene Türen, früher fast ein Muss im Handel, und setzen Automatik- oder Drehtüren ein. Allerdings sind vor allem im Textilhandel trotz des erhöhten Energieverbrauchs offene Eingangstüren ein nach wie vor bedeutendes Verkaufsargument.
Abdeckungen sind bei Tiefkühlung längst Standard, 40 Prozent der befragten Händler wollen auch die Normalkühlung bei Neu- oder Umbauten abdecken. Befürchtungen, dies könnte den Umsatz reduzieren, haben sich nicht erwiesen. Als Vorteile der Abdeckung der Normalkühlung werden nebenden Energieeinsparungen auch eine positivere Wahrnehmung des Unternehmens durch den Kunden genannt.