Die Kühlung von Waren in Lebensmittelgeschäften ist Teil der systemrelevanten gesellschaftlichen Funktion der Lebensmittelversorgung. Dabei wächst der Anteil der gekühlten Sortimente an der Gesamtverkaufsfläche, wie die aktuelle EHI-Studie „Kältetechnik im Lebensmittelhandel 2021“ zeigt.
Als Folge fortgesetzter Sortimentserweiterungen und vielfältiger Produktinnovationen verzeichnen Händler zuletzt einen deutlichen Anstieg von gekühlten Waren über die verschiedenen Temperaturzonen hinweg.
Bedeutung von Kühlflächen wächst
Schon jetzt werden gekühlte Waren auf durchschnittlich 21 Prozent der Verkaufsfläche im Lebensmittelhandel angeboten. Bei der Aufteilung der Kühlflächen fallen
- 50 Prozent auf die Pluskühlung,
- 32 Prozent auf die Minuskühlung und
- 18 Prozent auf Bedienungstheken zurück.
Bei der Planung der Kälteabteilung gibt es zwei wichtige Anforderungen an Kühlmöbel. Priorität genießen bei Händlern vor allem die Energieeffizienz (73,7 Prozent) und die Optik (57,9 Prozent). Dazu spielt für 31,6 Prozent der Befragten die Funktionalität eine wichtige Rolle, schließlich müssen Kundschaft und Mitarbeitende die Kühlmöbel einfach und ohne Probleme bedienen können. Für die Zukunft rechnen nahezu alle befragten Lebensmittelunternehmen mit der Ausweitung gekühlter Sortimente über alle Segmente und Warengruppen hinweg. Als herausragenden Wachstumstreiber sehen sie unverändert eine zunehmende Sortimentsvielfalt.
Große Investitionen in Kältetechnik
Um die Warenkühlung jederzeit funktionsfähig und möglichst krisenresistent betreiben zu können, sind hohe Investitionen erforderlich. Die von den Befragten angegebenen jährlichen Investitionen in Kältetechnik bewegen sich je nach Unternehmensgröße zwischen sechs und 55 Millionen Euro. Die in einem Lebensmittelmarkt verbaute Kältetechnik macht durchschnittlich 40 Prozent an den gesamten Einrichtungskosten aus und verursacht durchschnittlich 48 Prozent des Stromverbrauches, der für den Betrieb eines Marktes anfällt.
Gesucht: Zukunftsfähige Energiekonzepte
Vor dem Hintergrund der Klimakrise besteht eine hohe Investitionsbereitschaft in zukunftsfähige Energiekonzepte. Immer wichtiger werden daher wirtschaftlich realisierbare, nachhaltige und technisch umsetzbare Lösungen, mit denen sich der Handel angesichts dieser Entwicklung von fossilen Energieträgern unabhängiger macht. Zukunftsfähige Energiekonzepte, die besonders forciert werden, sind insbesondere der Photovoltaik-Ausbau und die Nutzung der Wärmepumpentechnik für die Marktbeheizung. Auch der Ausbau integrierter Kältesysteme wird von einigen Händlern als Standard etabliert.