Im Jahr 2008 sind die Inventurdifferenzen im Textilhandel (inkl. Warenhäuser) leicht gesunken. Sie gingen gegenüber 2007 um 0,04 Prozentpunkte auf 0,57 Prozent zurück, bewertet zu Einkaufspreisen in Prozent vom Nettoumsatz. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Kölner EHI Euro Retail Institute, an der sich 22 Textilunternehmen mit fast 5.000 Geschäften und einer Gesamt-Verkaufsfläche von 2,8 Mio. qm sowie sechs Warenhausunternehmen mit 352 Häusern beteiligten. Zum Vergleich: Im gesamten Einzelhandel fielen die Inventurdifferenzen lediglich von 0,67 auf 0,65 Prozent.
Innerhalb des Textilhandels lagen in 2008 die Textilkaufhäuser mit einer gegenüber 2007 unveränderten Inventurdifferenz in Höhe von 0,39 Prozent vorne. Deutlich verbessern von 0,63 auf 0,53 Prozent konnten sich die Textil- und Sportfachgeschäfte (bis 400 qm Verkaufsfläche), während sich die Warenhäuser leicht von 0,65 auf 0,69 Prozent verschlechterten. Trotz einer Verbesserung von 0,77 auf 0,73 Prozent bildeten die Fachmärkte unverändert das Schlusslicht innerhalb der Textilbranche.
Als Gründe für die meist rückläufigen Inventurdifferenzen werden vor allem intensive Mitarbeiterschulungen genannt, auch im Bereich der Mitarbeiterdelikte. Ebenfalls optimiert wurde der Einsatz und Ausbau der Warensicherung inkl. Kameraüberwachung.
Die höchsten Inventurdifferenzen wurden mit 0,88 Prozent im Sortimentsbereich Leder festgestellt. Es folgen Wäsche (0,73 Prozent), DOB (0,72 Prozent) und KIKO (0,67 Prozent). Am Ende rangieren die HAKA (0,51 Prozent) und Schuhe (0,49 Prozent).
Verursacht werden die Inventurdifferenzen im Textilhandel nach Einschätzung von Experten zu 59,6 Prozent von den Kunden. 20,8 Prozent werden den Mitarbeitern zugerechnet und 14,9 Prozent beruhen auf organisatorischen Mängeln. Lieferanten und Servicekräfte sind lediglich zu 4,7 Prozent für die Inventurdifferenzen verantwortlich.
