Die Become Europe GmbH hat heute die Expertenstudie "Geschäftsklima im E-Commerce 2010/2011" veröffentlicht. Den Ergebnissen zufolge erwarten deutlich mehr Unternehmen einen besseren Geschäftsabschluss für das laufende Jahr als bei der Vorjahresbefragung. Auch die Umsatzprognosen fallen positiv aus: 84 Prozent erwarten steigende Umsätze für 2011. Social Commerce kostet die befragten Unternehmen hohe Ressourcen und erzielt noch geringe Umsätze, trotzdem wird ein Großteil (95 Prozent) in 2011 darin investieren. Die Studie wurde von der Become Europe GmbH in Zusammenarbeit mit dem ECC Handel bereits zum fünften Mal erhoben.
Das Wachstum des Online-Handels in Deutschland hält unvermindert an: Für das Jahr 2010 erwartet der Handelsverband Deutschland (HDE) einen Anstieg des B2C-E-Commerce Umsatzes um rund acht Prozent auf 23,7 Milliarden Euro. Ob sich das Wachstum auch in den Geschäftszahlen der Unternehmen niederschlägt, zeigt das Become Europe Trendbarometer zum Geschäftsklima im E-Commerce 2010/2011, das bereits zum fünften Mal erhoben wurde.
Die wirtschaftliche Krisensituation aus 2009 scheinen die meisten Unternehmer gemeistert zu haben. Im Vergleich zur Umfrage im vergangenen Jahr erwarten deutlich mehr Unternehmen einen besseren Geschäftsabschluss für das laufende Geschäftsjahr 2010 als noch im Vergleichszeitraum 2009. 36 Prozent der befragten Unternehmer sehen sogar einer Verbesserung um mehr als 10 Prozent entgegen. Auch in den Umsatzprognosen zeigen sich die Unternehmen zuversichtlich: 84 Prozent erwarten steigende Umsätze für das Jahr 2011. Die optimistische Stimmung im aktuellen und im neuen Geschäftsjahr 2011 spiegelt sich auch in der Investitionsbereitschaft wieder. So ist mehr als die Hälfte der Unternehmen bereit, im kommenden Jahr mehr zu investieren.
"Das starke Wachstum im E-Commerce stellt die Branche vor immense Herausforderungen", kommentiert Aron Bohlig, Geschäftsführer der Become Europe GmbH, die Studienergebnisse. "Die Experten sehen sich vor allem mit steigendem Preiskampf und Konkurrenzdruck konfrontiert. Wettbewerbsfähigkeit sichert man sich im E-Commerce über Kundenservice und Einkaufserlebnisse durch Social Commerce und mobile Applikationen, die hohe Ressourcen erfordern. Sie wissen aber, dass der Verbraucher nicht mehr alleine über den Preis zu gewinnen ist."
Trotz geringem Einfluss von Social Commerce auf Online-Umsätze wird weiter darin investiert
Social Commerce wird von knapp einem Drittel der befragten Experten bereits im Unternehmen betrieben. Über 90 Prozent der Befragten, die bereits Social Commerce in ihrem Geschäftsmodell integriert haben, sind in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing vertreten. Mehr als ein Viertel plant noch im Jahr 2011 Wikis oder einen Auftritt in einem Video-/Fotoportal.
Der Aufwand für Social Commerce wird von den Experten als hoch eingeschätzt, während der Einfluss auf die Online-Umsätze eher als gering betrachtet wird. Dennoch wird ein Großteil der Befragten in 2011 weiter in Social Media-Aktivitäten investieren – sei es mit gleichem Budget weitere Erfahrung sammeln oder gar das Budget erhöhen. Die befragten Unternehmer setzen dabei mehr auf Schulungen des vorhandenen Personals als auf die Einstellung neuer Mitarbeiter für diesen Bereich.
Erstmalig: Tendenzaussagen aus den USA
Become Europe veröffentlicht im Rahmen der Studie erstmalig auch Tendenzaussagen aus den USA.* Die aktuelle Stimmung im E-Commerce dort ist ähnlich positiv wie in Deutschland. Drei Viertel der Befragten erwarten für das aktuelle Jahr einen besseren Geschäftsabschluss als noch in 2009. 80 Prozent der befragten US-amerikanischen Unternehmen erwarten darüber hinaus für 2011 eine Verbesserung ihrer Umsätze.
In amerikanischen Unternehmen spielt Social Commerce eine weitaus bedeutendere Rolle als in Deutschland. Bereits mehr als zwei Drittel - und somit mehr als doppelt so viele als in Deutschland - der befragten Unternehmen hat Social Commerce in das eigene Geschäftsmodell integriert. Auch in den USA sind die Social Media-Aktivitäten hauptsächlich auf soziale Netzwerke (z. B. Facebook) und Microblogs (z. B. Twitter) konzentriert.
Sonderbefragung für Online-Händler: Anforderungen an ihren Online-Shop und Zahlungsverfahren
Speziell die Online-Händler unter den Experten wurden einer zusätzlichen Befragung hinsichtlich des Vergleichs "Anforderungen und tatsächlichen Leistungen eines Online-Shops" unterzogen. In den Augen der befragten Online-Händler spielen eine Zufriedenheitsgarantie sowie ein Online-Kundenservice eine sehr wichtige Rolle für die Kunden. Social Media und Mobile Commerce werden hingegen als eher unwichtig eingeschätzt. Trotzdem planen mehr als 40 Prozent der Händler eine Implementierung von Social Media und Mobile Commerce noch im kommenden Jahr.
Darüber hinaus wurden die Online-Händler über Zahlungsverfahren in ihrem Online Shop befragt. Neun von zehn Händlern bieten in ihrem Check-out die Vorkasse als Zahlungsverfahren an, die damit zu den am meisten eingesetzten Bezahlsystemen zählt. PayPal kann sich noch vor den traditionellen Verfahren wie Kreditkarte, Nachnahme und Rechnung auf Rang zwei platzieren.
Die im Check-out angebotenen Zahlungsverfahren in den USA zeigen ein gänzlich anderes Bild als die der deutschen Online-Händler.* Nur ca. 30 Prozent der befragten Unternehmen bieten Vorkasse an. Auch die Überweisung nach Erhalt der Ware (Rechnung) wird in den USA deutlich weniger, nämlich nur von 9 Prozent der Online-Händler, angeboten. Die Kreditkarte hingegen wird von 97 Prozent der Händler als Zahlungsverfahren angeboten. PayPal und ClickandBuy weisen eine ähnliche Verbreitung in amerikanischen Warenkörben auf wie in Deutschland.
Studiendesign – Methode und Durchführung
Become Europe führte in den Monaten September und Oktober 2010 in Zusammenarbeit mit dem E-Commerce-Center Handel am Institut für Handelsforschung eine Online-Befragung unter Entscheidern der E-Commerce Branche in Deutschland und den USA durch. Erhoben wurden die Einschätzungen von Experten zum Geschäftsklima des laufenden Jahres sowie Umsatzprognosen, Investitionsbereitschaft für das Geschäftsjahr 2010 sowie Meinungen zu Social Commerce.
"Die Teilnehmerzahl der diesjährigen Expertenbefragung ist überaus erfreulich", zeigt sich Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer der Institut für Handelsforschung GmbH mit der Studie zufrieden. "Mehr als 60 Prozent der Stichprobe arbeiten in ihrem Unternehmen als Geschäftsführer oder in einer leitenden Position. Folglich kann den Studienergebnissen eine hohe Verlässlichkeit zugesprochen werden."
Die Studie wird heute im Rahmen des 7. E-Commerce Kongress in München, veranstaltet durch die Become Europe GmbH, vorgestellt. Es treffen sich dort 150 Teilnehmer aus der E-Commerce-Branche. Die Kongressteilnehmer, darunter vor allem Shop- und Portalbetreiber, E-Commerce-Dienstleister, Forscher und Strategen sowie Journalisten diskutieren über die aktuellen Entwicklungen des Marktes und über die Chancen neuer Vermarktungsstrategien im Online-Handel. Die im Vorfeld des Kongresses von Become Europe in Zusammenarbeit mit dem ECC Handel durchgeführte Online-Befragung zeigt die grundsätzliche Einschätzung der Experten für die Branchenentwicklung auf. Die nicht-repräsentative Studie ist ein Stimmungsbarometer der E-Commerce Branche.
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