Wie im Vormonat gehen auch im März 2011 die Einschätzungen von Online-Händlern beziehungsweise Anbietern von Online-Dienstleistungen auf der einen und Online-Shoppern auf der anderen Seite leicht auseinander. Während die Kauflaune der Online-Shopper langsam wieder steigt, bleibt die Einschätzung der E-Commerce-Umsätze von Händlern und Dienstleistern eher verhalten.
Online-Shopper steigern die Online-Ausgaben langsam, aber stetig
Die Online-Shopper scheinen langsam aus dem Konsumwinterschlaf zu erwachen – diesen Schluss legt ein erneut leicht angestiegener s-KIX bezüglich der aktuellen Ausgaben von 91,8 Punkten im Februar auf nunmehr 92,8 Punkte im März nahe. Die Prognose bezüglich der zukünftigen Ausgaben der Online-Shopper deutet zwar keineswegs auf ein Frühjahrsfeuerwerk des Konsums hin, allerdings lässt sie doch ein im Vergleich zum Basiszeitraum tendenziell schwächeres, aber immer noch stabiles Wachstumspotenzial für die folgenden Quartale des Jahres 2011 erwarten. Die Ausweitung der Konsumbereitschaft der Online-Shopper ist demzufolge zwar geringer als im Basiszeitraum, trotzdem signalisieren 32,4 Prozent der Befragten, ihre Online-Konsumausgaben in den zwölf Folgemonaten steigern zu wollen, während nur 17,2 Prozent planen, ihr Budget einzuschränken.
Umsatzentwicklung im E-Commerce im März noch im Winterschlaf
Die Umsatzbewertungen der Anbieter von Online-Dienstleistungen fallen im März etwas schlechter aus als noch im Vormonat – der d-KIX sinkt von 99,4 auf 95,4 Punkte. Die Umsätze sind somit relativ zum Basiszeitraum geringer. Die Aussichten für die zwölf Folgemonate sind trotzdem positiv: 75 Prozent der Befragten rechnen mit mindestens steigenden Umsätzen, dies wird untermauert durch einen Anstieg des d-KIX bezüglich der erwarteten Umsätze von 99,2 auf 101,2 Punkte.
Das Votum der Online-Händler fällt im Vergleich dazu etwas bescheidener aus. Etwa 30 Prozent der Befragten bewerten ihre im März erzielten Umsätze negativ, während nur 23 Prozent die Umsätze im selben Zeitraum positiv bewerten. Dies spiegelt sich im e-KIX wieder, der auf 97,6 Punkte sinkt. Im Gleichklang dazu bewegen sich die Erwartungen an die Entwicklung zukünftiger Umsätze. So erreicht der e-KIX bezüglich der erwarteten Umsätze lediglich 95,2 Punkte und weist somit den zweitgeringsten Wert über den gesamten Betrachtungszeitraum aus. Online-Händler müssen indessen trotzdem kein "verlorenes" Jahr 2011 fürchten, denn vor dem Hintergrund extrem hoher erwarteter Umsatzsteigerungen im Basiszeitraum 2010 bedeutet dieser Indexwert lediglich eine reduzierte Umsatzsteigerung.
Solange die Online-Shopper ihre Konsumausgaben wie beabsichtigt auf stabilem Niveau halten, besteht kein Grund für Pessimismus im E-Commerce. Viel eher kann die verhaltene Erholung der Indexwerte als eine Art Frühjahrsmüdigkeit interpretiert werden. Diese könnte zum einen auf eine leicht eingetrübte gesamtwirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen sein oder auf die Tatsache, dass sich der E-Commerce langsam etabliert und den Status eines gereiften Marktes mit niedrigerem Wachstumspotenzial erlangt.
E-Commerce-Monatsfrage
Auch in diesem Monat wurde im Rahmen des e-KIX die wechselnde Monatsfrage erhoben. Im März wurden die Online-Händler befragt, welchen Bestellkanal sie für ihre Mobile-Commerce-Strategie bevorzugen. Dabei zeigt sich, dass für fast 57 Prozent der Befragten Mobile-Commerce durchaus von Relevanz ist. Etwa 29 Prozent geben an, Mobile Websites zu bevorzugen. Shopping-Apps für Smartphones landen mit 17 Prozent auf dem zweiten Platz, Shopping-Apps für Tablet-PCs mit 10 Prozent auf dem dritten Rang. Trotz zunehmender Verbreitung diverser Apps scheint das "klassische" mobile Internet im E-Commerce somit keineswegs zum "alten Eisen" zu gehören.
Die Befragung
Gegenstand der Befragung sind die Beurteilung der derzeitigen Lage und eine Einschätzung der Entwicklungen des Online-Handels aus Sicht der Käufer, Verkäufer und Dienstleister während einer Zeitspanne von insgesamt zwölf Monaten. Die monatliche Befragung ist nach einer einmaligen Registrierung mit 5 Klicks zu beantworten.
Die drei daraus ermittelten Konjunkturindizes werden monatlich kostenfrei veröffentlicht und sollen dazu beitragen, die zunehmende Bedeutung des elektronischen Handels hervorzuheben, branchen- und größenspezifische sowie soziodemografische Vergleichsmöglichkeiten zu gewinnen und darüber hinaus zuverlässige Kennzahlen für die strategische Planung zu liefern. Monatlich finden attraktive Verlosungen statt und den regelmäßigen Teilnehmern der Befragung wird eine Sonderauswertung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Unter allen Online-Shoppern, die kontinuierlich an der Umfrage teilnehmen, wird außerdem ein Full HD LCD-TV sowie unter allen Online-Dienstleistern ein iPad verlost.