Die Ausbreitung des Coronavirus hat insbesondere den stationären Einzelhandel stark beeinträchtigt. Viele Unternehmen fokussieren sich nun zunehmend auf ihre Onlinepräsenz, um sinkende Umsätze abzufedern und mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben. Marketingmaßnahmen mit aktuellem Video-Content bieten eine Chance, die Zielgruppe direkt anzusprechen und für die eigenen Produkte zu begeistern.
Mit begrenzten Ressourcen ist die Produktion kreativer, authentischer Videoinhalte jedoch eine Herausforderung. Warum sollten es Händler dennoch wagen und wie meistern sie diese Hürde?
Aufgrund der Umsatzeinbußen sind viele Einzelhändler aktuell mit Budgetkürzungen konfrontiert. Besonders bei Marketing- und Werbemaßnahmen wird in diesen Zeiten häufig der Rotstift angesetzt. Aktueller Video-Content bietet für Einzelhändler aber viel Potenzial. Schließlich erfreuen sich Video-Inhalte immer größerer Beliebtheit. Laut Nielsen verbringen wir heute mehr als zehn Stunden am Tag damit auf einen Bildschirm zu schauen, und es wird erwartet, dass wir bis 2021 im Schnitt täglich 100 Minuten mit dem Ansehen von Videos verbringen werden. Zudem funktionieren Videos kanalübergreifend – von eigenen Webseiten und Plattformen bis hin zu sozialen Medien.
Um ansprechenden Video-Content zu erstellen, müssen viele Einzelhändler jedoch ihre Arbeitsabläufe optimieren und neue Strategien ausprobieren.
Die Stärke von Videoinhalten
Marketingvideos sind so erfolgreich, weil der Betrachter visuelle Informationen viel schneller erfassen und begreifen kann. Das menschliche Gehirn kann Bewegtbilder innerhalb von Millisekunden verarbeiten – bis zu 60.000 Mal schneller als Text.
Viele Marken entscheiden sich dafür, Videoinhalte über soziale Medienkanäle zu verbreiten, um sich mit der Zielgruppe auf einer menschlicheren Ebene zu unterhalten, sie zu informieren und zu inspirieren sowie Beziehungen weiter auszubauen. Authentizität und Sympathie sind dabei ganz entscheidende Merkmale.
Direkt zu Beginn der Krise haben vor allem Einzelhändler sich von einer sehr persönlichen Seite gezeigt: Sie haben ihre Mitarbeiter als Werbebotschafter eingesetzt und als „Helden des Alltags“ in den Kampagnen gewürdigt. Diese Videos zahlen vor allem auf die Markenpersönlichkeit ein und wirken sowohl nach außen als auch nach innen. Einerseits helfen sie dem Profil des Unternehmens in der Außenwirkung, auch als Arbeitgeber, und stärken die Emotionalität gegenüber der Marke. Andererseits dienen sie als Motivation und Würdigung für die Leistung der eigenen Mitarbeiter.
Mobile-first Mindset
Immer mehr Videoinhalte werden auf Mobilgeräten angesehen. Das ist daher bereits bei der Content-Erstellung zu beachten. Schließlich sind die Aufmerksamkeitsspannen der Konsumenten vor allem auf sozialen Kanälen extrem kurz und auch die Sehgewohnheiten in Videokanälen verändern sich immer mehr (Beispiel Videoplattform TikTok). Besonders in sozialen Netzwerken setzen Einzelhändler also am besten auf viele, kurze Videos. Sie sollten ansprechend gestaltet sein und die Zielgruppe in nur wenigen Sekunden informieren und zum Handeln anregen (‚Call to Action‘ oder ‚CTA‘).
Bei der Forderung nach mehr Inhalten in hoher Qualität sehen viele Unternehmen allerdings direkt Herausforderungen in puncto Budget. Aber gut gestalteter und ansprechender Video-Content muss heute kein Vermögen mehr kosten. Gute Kameras sind bereits im Consumer-Bereich erhältlich und ermöglichen es nahezu jedem, hochwertige Videos zu drehen. Kleine Video-Produktionen können auch schnell und kostengünstig direkt auf Mobilgeräten nachbearbeitet werden – mit Schnitt, Visual Effects und Musik – und müssen sich nicht vor aufwändig produzierten Werbespots verstecken.
Wer Videos nicht oder nur zum Teil selbst drehen möchte, kann auf Online-Videosammlungen wie Shutterstock (auch als App nutzbar) zugreifen. So können Marketer Videoinhalte erstellen, indem sie Stockvideos suchen, speichern und lizenzieren.
Social Content
Da der Onlinehandel auf Mobiltelefonen durch Plattformen wie Instagram oder Facebook immer stärker zunimmt, waren ansprechende Produkt- und Markenvideos noch nie so wichtig wie heute. Durch „Shoppable Posts“ oder „Shoppable Content“ sind Marken in der Lage, ihre Produkte einfacher zu promoten und zu verbreiten.
Immer mehr Einzelhändler nutzen soziale Netzwerke oder Videoplattformen wie YouTube oder TikTok, um ihre Zielgruppe über Videoinhalte anzusprechen. Diese Portale sind für nutzergenerierte Inhalte bekannt – auch von Influencern, die authentisch wirkende Inhalte für Marken erstellen.
Video-Content bietet also sowohl für Markenkommunikation und Werbung, aber auch für die direkte Verkaufsförderung enormes Potenzial. Einzelhändler, die in ihrem Marketingmix auf authentische (Video-)Inhalte setzen, werden langfristig profitieren.