Die Revolution der globalen Lieferkette

Die IoT-Technologie bietet Chancen für mehr Effizienz und Transparenz in der Lieferkette

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Quelle: panthermedia.nbet/vcganja

Die Revolution der globalen Lieferkette

Das Internet der Dinge (IdD) (englisch: Internet of Things, IoT) verändert rasant die Welt um uns herum auf verschiedene Weisen. Neben der Beeinflussung von Anwendungen wie der Entwicklung von On-Demand-Apps strebt es auch an, unser Leben erheblich zu vereinfachen. Mittlerweile verfügen wir bereits über eine große Anzahl physischer Objekte, die eine Verbindung zum Internet herstellen, miteinander kommunizieren und Daten sammeln können, um bereits bestehende Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.

Während die meisten Leute mit vielen der IoT-Produkte vertraut sind, die zu Hause miteinander vernetzt sind, wissen viele nicht, welche Auswirkungen diese Technologie auch auf die globale Lieferkette hat. Im Jahr 2015 veröffentlichte Cisco eine Schätzung, die besagt, dass IoT-Lösungen in zehn Jahren 1,9 Billionen US-Dollar an Wert schöpfen würden, wenn sie auf das Versorgungskettenmanagement (english: Supply Chain Management) angewandt würden.

Für die meisten Unternehmen bietet die IoT-Technologie Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz und Transparenz in der Lieferkette. Nachfolgend verdeutlichen einige Beispiele, wie Unternehmen das Internet der Dinge bereits nutzen, um bessere Lieferketten aufzubauen und den Umsatz zu steigern.

Warenwirtschaft

Der klassische Ansatz für die Warenwirtschaft weist zahlreiche Ineffizienzen auf. Ein Unternehmen muss Mitarbeiter von ihren regulären Aufgabenbereichen abziehen, um Artikel manuell zu zählen und zu erfassen. In manchen Fällen muss das Unternehmen eventuell zur Prozessabwicklung sogar Überstunden vergüten oder temporär Aushilfskräfte einstellen. Wenn das Internet der Dinge in der Warenwirtschaft angewendet wird, gehören diese Probleme der Vergangenheit an.

Durch das Anbringen von IoT-Sensoren an Artikeln im Warenlager oder im Geschäft kann ein Unternehmen eine exakte Bestandsaufnahme durchführen, ohne dass dabei manuelle Handgriffe nötig sind. Dies optimiert die Genauigkeit und ermöglicht eine bessere Verwaltung von Waren, da es eine Überprüfung des aktuellen Bestands individueller Artikel möglich macht. Darüber hinaus können die Daten aus dem IoT-System analysiert werden, wodurch das Unternehmen gute Einblicke in die Bestandsprognose erhält.

Prädikative Instandhaltung

Die meisten Lieferketten sind auf wichtige Ausrüstungsteile angewiesen. Wenn diese Vorrichtungen ausfallen, kann es erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmen haben, die auf diese Prozesse angewiesen sind. Dank der IoT-Technologie kann ein Unternehmen in diesen kritischen Ausrüstungsgegenständen Sensoren installieren, um deren Betrieb und Leistung zu überwachen. Anstatt einer planmäßigen Wartungsroutine, die sich auf den allgemeinen Betriebszustand des Gerätes stützt, können Unternehmen hier prädikative Wartungsarbeiten durchführen.

Eine prädikative (vorausschauende) Instandhaltung (englisch: predictive maintenance) ist vorteilhaft, da die Sensoren selbst kleine Probleme erkennen können, lange bevor diese zu teuren Betriebsstörungen in großem Maßstab führen. Dies sorgt für die Sicherheit und einen reibungslosen Ablauf der Lieferkette und spart dem Unternehmen außerdem Kosten und Ausgaben, da kostspielige Instandsetzungen oder Austauscharbeiten entfallen.

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Qualitätskontrolle

Lösungen zur Bestandsverfolgung (englisch: asset tracking) sind ein wichtiger Bestandteil im modernen Management der Lieferkette. Während die meisten Bestandsverfolgungssysteme zwar einige Informationen zum Standort der Ware liefern können, sind viele jedoch nicht in der Lage, Daten über den tatsächlichen Zustand der Ware zu liefern.

Durch die Anwendung von IoT-Technologie für die Bestandsverfolgung kann ein Unternehmen mehr Informationen über den Standort und Status von Waren gewinnen. Unternehmen können sogar Feedback über den Zustand des Produkts erhalten. Wenn ein Sachgut beispielsweise während des Transports beschädigt wird, wird das dem Unternehmen direkt angezeigt, sodass es sofort die nächsten Schritte einleiten kann. Außerdem haben Lieferanten dadurch auch die Möglichkeit, beschädigte Ware aus der Lieferkette zu entfernen, bevor sie beim Verbraucher ankommen.

Neue Möglichkeiten der Markenbildung

Einer der Hauptvorteile von IoT-Lieferkettenlösungen besteht darin, dass sie für eine höhere Transparenz in der Lieferkette sorgen. Mehr Transparenz ermöglicht es den Unternehmen etwaige Ineffizienzen zu erkennen und Wege zu finden, um bestimmte Prozesse zu verbessern. Neben der Optimierung der Lieferkette selbst bietet eine größere Transparenz auch neue Möglichkeiten, die Markenbildung zu stärken, die gleichzeitig Unternehmen dabei helfen können, mit mehr Verbrauchern in Verbindung zu treten.

Der moderne Verbraucher hat ein größeres Interesse daran, wie Produkte beschafft und hergestellt werden. Mit den über IoT-Systeme verfügbaren Informationen können Unternehmen ihre Lieferketten für die Verbraucher transparenter machen. Wenn ein Unternehmen Nachhaltigkeit als Unternehmenswert signalisiert, kann es damit erfolgreich Kunden mit einem verstärkten Engagement für soziale Zwecke gewinnen, die sich parallel auch mit den Maßnahmen befassen, die die von ihnen benutzten Produkte mit sich bringen.

Autor: Rae Steinbach, freier Autor

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