Welche Auswirkungen hat Corona auf den Handel? Wie beeinflussen die Erfahrungen, die Konsumenten in der Pandemie sammeln, ihre Einstellung zu regionalen Produkten, fairem Handel oder umweltbewusster Produktion? Wird Nachhaltigkeit ausschlaggebender für ihre Kaufentscheidung im Laden und auch online? Dies wollen Handelsexperte Professor Bastian Popp und sein Team an der Universität des Saarlandes herausfinden.
Bereits vor der Corona-Pandemie legten mehr und mehr Kunden Wert auf kurze Lieferwege, regionale, fair gehandelte Produkte, achteten auf Bio- oder Tierwohl-Label und dahinterliegende Produktionsbedingungen. Die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit hat längst die Märkte erreicht. „Schon in den vergangenen Jahren hat Nachhaltigkeit sich im Hinblick auf ökonomische, soziale und ökologische Aspekte im Handel zu einem äußerst relevanten Thema entwickelt“, attestiert der Wirtschaftswissenschaftler Bastian Popp. „Insbesondere das steigende Umweltbewusstsein und die zunehmende Wahrnehmung sozialer Verantwortung durch die Konsumenten hat dazu geführt, dass Nachhaltigkeit einen entscheidenden Einfluss auf Konsumentscheidungen hat“, erläutert er. Damit erhöht sich auch der Anreiz für Hersteller und Handelsunternehmen, auf diesen Kundenwunsch zu reagieren.
Veränderungen im Kaufverhalten erforschen
Die Corona-Pandemie könnte das Thema Nachhaltigkeit im Handel nun noch einmal entscheidend prägen. Dem will die Studie auf den Grund gehen: „Die Covid-19-Pandemie hat vielfältige, komplexe Konsequenzen nach sich gezogen, die sich auch auf die Nachhaltigkeit im Handel auswirken. Wir wollen nun erforschen, inwieweit sich dadurch Veränderungen etwa im Hinblick auf das Kaufverhalten ergeben, die sich auch in Zukunft auf den Handel auswirken“, erklärt Popp, „Die Ergebnisse können für unternehmerische Entscheidungen vor Ort wie auch im Online-Handel relevant werden und etwa bei bevorstehenden Investitionen in Nachhaltigkeit wichtige Argumente liefern.“, sagt Bastian Popp.