Der Klimawandel schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch der Wirtschaft. So wurden von 1980 bis 2013 laut European Environment Agency (EEA) klimabedingte, wirtschaftliche Schäden in Höhe von 400 Milliarden Euro gemeldet. Immer mehr Unternehmen aus Produktion und Handel setzen es sich daher zum Ziel, ihre CO2-Emissionen zu senken. Das italienische Start-up GreenRouter zeigt wichtige Einsparpotenziale entlang der Supply Chain auf.
Leerfahrten wiegen doppelt schwer
Als offizieller Partner der weltweiten Organisation Global Standards One (GS1) trägt GreenRouter mit seinem gleichnamigen Tool dazu bei, Wertschöpfungsketten zu verbessern. Das italienische Unternehmen misst dazu CO2-Emissionen der Supply Chain einzelner Logistikunternehmen und analysiert diese. So wurde am Beispiel eines 26-Tonners der Klasse EURO 6 bei Vollbelastung und bei einer Leerfahrt festgestellt, dass der schädliche Einfluss von Leerfahrten systemisch betrachtet werden muss. Hier betragen die CO2-Emissionswerte pro gefahrenen Kilometer:
0,9 kg bei Volllast
0,7 kg bei einer Leerfahrt.
Doch die Gesamtrechnung fällt beim näheren Hinsehen anders aus, wie Andrea Fossa, CEO von GreenRouter erklärt: „Ein voll beladener Lkw produziert zwar 25-30 Prozent mehr Emissionen als ein Fahrzeug, das leer fährt. Jedoch wird für die Ladung, die dieses Fahrzeug hätte transportieren können, ein weiterer Lkw eingesetzt. Also muss man hier die Leerfahrt und die zusätzliche Fahrt zusammenrechnen. So verursachen Leerfahrten mehr schädliche Emissionen als Fahrten mit Vollauslastung.“
Gut für Wirtschaft und Umwelt: digitale Transportplattformen
Eine der effektivsten Maßnahmen, um Leerfahrten zu vermeiden und CO2-Ausstoß zu verringern, ist der Einsatz digitaler Transportplattformen. Dort finden Fracht und Laderaum bereits nach wenigen Klicks auf transparentem und sicherem Weg optimal zueinander. So konnte laut Messung von GreenRouter das Logistik-Unternehmen Rampinini Ernesto dank Europas größter Transportplattform TimoCom die Auslastung des Fuhrparks um 30 Prozent, sowie die Gewinnspanne um 15 Prozent erhöhen. Gleichzeitig erreichte es eine Senkung von CO2-Emissionen in Höhe von 23 Prozent. Hierbei hat GreenRouter zwei Szenarien analysiert und miteinander verglichen: Zum einen 2.697 Fahrten und 2.066.873 gefahrene Kilometer in den Jahren 1999 – 2003, in denen das Unternehmen noch nicht die Anwendung von TimoCom nutzte. Im zweiten Fall handelte es sich um 1.253 Fahrten und 1.030.054 gefahrene Kilometer ab dem Jahr 2004 unter Einsatz der Transportplattform.
Klimafreundlicher Transport gewinnt auch bei Industrie- und Handelsunternehmen an Bedeutung. Schließlich können diese ihre eigenen Klimaziele noch besser erreichen, indem sie sich für effiziente Transportdienstleister entscheiden.
Dies bestätigt auch Lars Laskowski, Bereichsleitung Logistik der MC-Bauchemie Müller GmbH, dessen Unternehmen bereits zahlreiche Transporte über die TimoCom Plattform abgewickelt hat: „Die Einsparung von C02-Emissionen in allen Bereichen der Supply Chain, auch der Transportbeschaffung, ist für die MC-Bauchemie und ihr Selbstverständnis für Verantwortung und Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema.“