Verbraucher: Jeder zweite achtet beim Einkauf auf Prüfzeichen

TÜV Rheinland-Verbraucherspiegel 2016 zum Kauf von Non-Food-Artikeln

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Quelle: TÜV Rheinland

Egal ob Fachhandel oder Internet, Kaufhaus oder Supermarkt, Spielzeug oder Haushaltswaren: Für jeden zweiten Verbraucher in Deutschland sind Prüfzeichen beim Einkauf grundsätzlich relevant oder sehr relevant.

Frauen legen dabei mehr Wert auf Prüfzeichen als Männer. Wenn es um die konkrete Kaufentscheidung geht, zählt aber zunächst der Preis für 89 Prozent der Verbraucher, dann der jeweilige Hersteller oder die Marke (63 %). Dies sind die Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage von TÜV Rheinland zur Relevanz von Prüfzeichen beim Kauf von so genannten Non-Food-Artikeln - also Produkten außer Lebensmitteln.

Kriterien der Prüfzeichen müssen nachvollziehbar sein

"Prüfzeichen geben vielen Verbrauchern zusätzliche Orientierung beim Einkauf. Jeder dritte achtet sogar häufig oder immer darauf, ob das gewünschte Produkt über ein Prüfzeichen verfügt", so Holger Kunz, als Executive Vice President Products weltweit verantwortlich für die Produktprüfung bei TÜV Rheinland. Zu Prüfzeichen für Produkte zählen beispielsweise das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit, der Blaue Engel oder das Produktprüfzeichen von TÜV Rheinland, das jedem zweiten Verbraucher in Deutschland bekannt ist. Herkunftskennzeichnungen oder allgemeine Qualitätsaussagen gehören nicht dazu.

Wichtig ist den Konsumenten, dass die vergebenen Prüfzeichen eindeutige Kriterien erfüllen: 78 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass die Prüfer neutral und unabhängig sind, 77 Prozent wollen erkennen können, welchem Ziel die Prüfung diente, beispielsweise der Sicherheit oder der Schadstoffarmut. Wichtig ist den Befragten des TÜV Rheinland-Verbraucherspiegels 2016 die Angabe der Prüfergebnisses (77 Prozent). 72 Prozent fordern ferner die Angabe der jeweiligen Prüforganisation und Auskunft darüber, ob nur ein Teil eines Produktes - z.B. der Akku oder Stecker - oder das gesamte Produkt getestet wurden.

"Transparenz als Gebot der Stunde"

Die genannten Kriterien decken sich auch mit den Ansprüchen, die Verbraucherschützer und Politik an Prüfzeichen heute formulieren. Ein Siegel auf der Verpackung reicht da oftmals nicht mehr aus. Kunz: "Transparenz ist das Gebot der Stunde. Das gilt vor allem für freiwillige Prüfzeichen, die über die unabhängige Kontrolle gesetzlicher Vorgaben hinausgehen. Dabei sollten Prüfunternehmen auch den technischen Möglichkeiten und zeitgemäßen Anforderungen gerecht werden." So sei der mobile Abruf von Online-Informationen bereits am Einkaufsort inzwischen nicht nur möglich, sondern werde auch von Kaufinteressenten genutzt.

Bei Spielzeug top: Für welche Produkte Prüfzeichen wichtig sind

Gefragt haben die Marktforscher von TÜV Rheinland auch nach der Relevanz von Prüfzeichen abhängig vom jeweiligen Produkt. Wichtig ist ein zusätzliches Prüfzeichen für 82 Prozent beim Kauf von Schutzausrüstung in Freizeit und Verkehr - wie Fahrradhelmen oder Protektoren - gefolgt von 76 Prozent bei Spielzeug und kleineren Elektrogeräten im Haushalt (dazu zählen Föhn oder Toaster) sowie Kinderausstattung (75 %), Sport- und Freizeitgeräten (74 %) und ferner Werkzeug und Arbeitsgeräten für den Garten (73 %). Beim Kauf von Textilien und Haushaltswaren allgemein sind Prüfzeichen schließlich für 58 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher relevant. Auch bei Markenartikeln achten übrigens 71 Prozent der befragten Verbraucher auf Prüfzeichen.

Frauen achten stärker auf Prüfzeichen

Gefragt haben die Marktforscher von TÜV Rheinland in der Studie zudem nach Bedeutung eines Prüfzeichens abhängig vom jeweiligen Einkaufsort. Dabei zeigte sich, dass die Verbraucher am meisten Wert auf ein Prüfzeichen legen, die im Fachhandel einkaufen. Für 63 Prozent spielen Prüfzeichen beim Einkauf hier eine Rolle gefolgt von 60 Prozent im Online-Handel. Beim Einkauf in Discountermärkten beantworten 51 Prozent der Konsumenten die Frage, welche Rolle Prüfzeichen spielen, mit wichtig oder sehr wichtig.

Bei zahlreichen Produktgruppen und bei verschiedenen Einkaufsstätten lassen sich auch deutliche Unterschiede der Beachtung von Prüfzeichen zwischen den Geschlechtern feststellen. So achten zum Beispiel 80 Prozent der Frauen und lediglich 72 Prozent der Männer beim Spielzeugkauf eher auf Prüfzeichen. Ähnliches ist bei Textilien, Unterhaltungselektronik und Haushaltswaren festzustellen. Auch beim Kauf im Supermarkt, beim Discounter oder im Internet achten Frauen stärker auf zusätzliche Prüfzeichen als Männer (Abweichungen von jeweils rund 8 Prozentprunkten).

Alle Informationen zur Studie und zu Prüfzeichen für Produkte unter www.tuv.com/verbraucherspiegel bei TÜV Rheinland.

Quelle: TÜV Rheinland

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