Bericht • 08.04.2010
Im Ladendesign hat das Thema Globalisierung ausgedient
Der Handel wird sich immer mehr an spezielle Zielgruppen wenden
Die holländische Trendforscherin Li Edelkoort erkennt in ihrem Buch „The Bible of Well Being“ die ersten Anzeichen dafür, dass Menschen stärker den Wunsch nach sinnlichem Wohlbefinden in allen Lebensbereichen in den Fokus rücken werden. Innovative Produkte aus den Brachen Schönheit, Duft, Wohnen und Gesundheit sollen den Bedürfnissen der Konsumenten nach Well Being gerecht werden.
Dabei prophezeit sie ein Ende des Trends Globalisierung. Denn Kunden möchten nicht mehr auf der ganzen Welt, in jedem Laden die gleichen Marken und die gleichen Produkte kaufen. Eine globale Basis mit lokalen Produkten, lokaler Küche und einer der Region angepassten Einrichtung – das wird in Zukunft eine große Rolle spielen. Einheitliche globale Ladenkonzepte haben damit ausgedient.
Verbraucher wollen vor allem Nähe, Vertrautheit und regionale Besonderheiten beim Einkauf erleben. Für den Ladenbau stehen damit Veränderungen an. Ziel muss es sein, den Geschäften ein eigenes Profil zu geben. Der Handel wird sich nicht nur stärker an lokalen Gegebenheiten orientieren, sondern sich auch deutlicher an eine spezielle Zielgruppe wenden. Eine Universallösung im Ladendesign gibt es nicht mehr. Retail-Experten sehen sogar eine Lösung in der Clusterung. Filialen werden mit speziellen Konzepten nach bestimmten Zielgruppen ausgerichtet, beispielsweise nach reich/arm, Singles/Familie, Stadt/Land oder Jung/Alt.
Die Individualität nimmt einen größeren Stellenwert ein. Im Vordergrund steht nicht mehr, jeden Kunden flächendeckend und übergreifend gleich gut versorgen zu können. Der Trend geht hin zur Spezialisierung. Diesen individuellen Konsumentengruppen gerecht zu werden und ein Ladeformat zu finden, in dem sie gerne einkaufen und sich wohlfühlen, wird in Zukunft wohl die größte Herausforderung für den Ladenbau darstellen.
Vanessa Nanzig, iXtenso.com