Der chilenische Agrar- und Ernährungssektor ist einer der dynamischsten Sektoren der chilenischen Wirtschaft und steht hinter Kupfer an zweiter Stelle bei den Exporten. Mit dem Engagement für technologische Innovationen möchte die chilenische Regierung eine neue Ära in ihrer internationalen Strategie einleiten, die über den Export und Import von Produkten und Dienstleistungen hinausgeht und auf die Schaffung von Synergien abzielt, die Lösungen für globale Probleme bieten können.
Dank umfangreicher Investitionen und öffentlich-privater Partnerschaften konnte sich die chilenische Agrarindustrie ihre Erfahrung auf den internationalen Märkten, ihre moderne Infrastruktur und ihre Logistikkapazitäten zu Nutze machen, um der Entwicklung neuer innovativer Projekte den Weg zu ebnen. Das Land will mit seiner Unterstützung von Big Data und künstlicher Intelligenz seine internationale Führungsrolle behaupten und einen Beitrag zur Nahrungsmittelversorgung der Zukunft leisten.
The Not Company
Mit seinem auf künstlicher Intelligenz basierenden Algorithmus namens Giuseppe zerlegt The Not Company die molekularen Eigenschaften von Lebensmitteln tierischer Herkunft und identifiziert gleichwertige Moleküle, um deren Textur, Aroma, Geschmack und deren funktionelle Eigenschaften aus rein pflanzlichen Zutaten zu reproduzieren. Dank dieser Technologie stellt das Start-up derzeit eine Reihe von veganen Alternativen für Milch, Soßen, Eis und Fleisch her und arbeitet an der Konzeption von Hunderten weiterer Produkte.
The Not Company wurde im Rahmen des Programms "Technological Pioneers 2020" des Weltwirtschaftsforums ausgezeichnet und als erstes chilenisches Unternehmen in die Top 10 des FoodTech500-Index von Forward Fooding aufgenommen.
The Live Green Co
Mithilfe eines ähnlichen Molekularanalysemodells entwickelt Charaka, der Algorithmus von The Live Green Co, Rezepturen für Fertigmischungen von Pfannkuchen oder Hamburgern aus rein pflanzlichen Zutaten, die durch Zugabe von etwas Wasser zubereitet werden können. Das Geschäftsmodell des Unternehmens besteht jedoch nicht in der Vermarktung derartiger Produkte, sondern im Lizenzvertrieb seiner Software an große Hersteller von verarbeiteten Lebensmitteln. Mit dieser Technologie können Akteure der Agrarindustrie pflanzliche Alternativen finden, um damit die synthetischen oder tierischen Zusatzstoffe, die sie traditionell zur Herstellung ihrer Produkte verwenden, mühelos zu ersetzen.
Weiterhin ist ist das Start-up gerade in das deutsche Accelerator-Programm RESPOND 2021 der BMW Foundation Herbert Quand aufgenommen worden.
ProteraBio
Durch die Kombination von Biotechnologie und Lebensmitteltechnik ist es ProteraBio gelungen, einen prädiktiven Algorithmus zu entwickeln, der Millionen von Aminosäurekombinationen berechnet und Muster für die Herstellung neuer, proteinreicher pflanzlicher Zutaten simuliert, die unbedenklicher, wirtschaftlicher, nachhaltiger und gesünderer sind. Dank dieser Technologie, mit der ProteraBio den globalen Proteinmarkt revolutionieren will, hat das Unternehmen gerade eine Investitionsrunde in Höhe von 15,6 Millionen US-Dollar unter der Leitung der auf Gesundheit und Nachhaltigkeit spezialisierten europäischen Risikokapitalgesellschaft Sofinnova Partners abgeschlossen.