Firmennachricht • 10.02.2016

Click & Collect: Warum Kunden ihre Waren lieber im Laden abholen

Für die Branche ist die Lieferung kein einfaches Thema

Der Einzelhandel ist im Wandel – das große Aufkommen von Online-Shops zwingt den stationären Handel dazu, seine Strategien zu überdenken. Aktuell steht die Lieferung unter kritischer Beobachtung, insbesondere aus Kostengründen.

Alleine in Großbritannien beträgt der Schaden durch fehlgeschlagene Erstlieferungen inzwischen 600 Mio. GBP.  Zudem ändern sich die Ansprüche der Kunden: Sie möchten möglichst komfortabel einkaufen, sowohl im Geschäft als auch online oder mobil, wollen Artikel ausprobieren und unkompliziert umtauschen oder zurückschicken können. Und das alles so schnell wie möglich.

Anbieter
Logo: Zebra Technologies Germany GmbH

Zebra Technologies Germany GmbH

Ernst-Dietrich-Platz 2
40882 Ratingen
Deutschland
Foto: Click & Collect: Warum Kunden ihre Waren lieber im Laden abholen...
Quelle: Zebra Technologies Europe Limited

In dieser Analyse nimmt Mark Thomson, Retail Industry Director EMEA, Zebra Technologies, die wichtigsten Trends rund um das Thema Lieferstrategien unter die Lupe und befasst sich mit der Frage, warum Services wie Click & Collect immer mehr an Bedeutung gewinnen. Anschließend erläutert er, wie Einzelhändler ihre Betriebsabläufe besser koordinieren können und mit Click & Collect  den Kostenpunkt Lieferung in einen Gewinnposten umzuwandeln.

Eine positive Dynamik

Das Onlinegeschäft hat den Einzelhandel zwar verändert, das proportionale Umsatzvolumen aber bleibt auf relativ niedrigem Niveau: 2015 sollen Onlinetransaktionen europaweit im Schnitt gerade einmal 15 % des Gesamtgeschäfts ausmachen. Laut Studien bevorzugen Käufer die sofortige Befriedigung ihrer Bedürfnisse und die sozialen Kontakte eines Ladengeschäfts gegenüber einer Onlinebestellung. Darüber hinaus befürchten viele Einzelhändler, mit denen ich gesprochen habe, dass Kunden die Lieferung nach Hause umständlich finden, insbesondere wenn Artikel zurückgeschickt werden müssen.

Auch für die Branche selbst ist die Lieferung kein einfaches Thema – sie hat sich als weniger profitabel erwiesen, als wir erhofft hatten. Zahlreiche Einzelhändler akzeptieren mittlerweile die Lieferung als notwendige Kostenposition ihres Geschäfts.

Angesichts dieser Probleme ist die wachsende Beliebtheit von Click & Collect eine logische Konsequenz. Der Service bietet einen überzeugenden Kompromiss für Kunden und Einzelhändler: Kunden können ihre Bedürfnisse nahezu unmittelbar erfüllen und Einzelhändler profitieren von geringeren Liefergebühren. John Lewis, eine britische Kaufhauskette gehobener Klasse, wies kürzlich die Popularität von Click & Collect nach. Das Unternehmen gab an, dass 2014 fast die Hälfte (49 %) aller Onlinekunden die bestellten Waren selbst abholte. Im Vorweihnachtsgeschäft stieg dieser Wert sogar auf 56 % an. Im größeren Zusammenhang schätzt Deloitte, dass die Anzahl von Click & Collect-Standorten im Jahr 2015 europaweit um 20 % auf 500.000 ansteigen wird.

Da Kunden bereit sind, ihre gekauften Waren persönlich abzuholen, glauben wir, dass Einzelhändler in fünf einfachen Schritten das Einkaufserlebnis mit Click & Collect optimieren können und dabei noch ihre Kosten senken.

Foto: Click & Collect: Warum Kunden ihre Waren lieber im Laden abholen...
Quelle: Zebra Technologies Europe Limited

Im Geschäft sehen, was bestellt wurde: Damit der dem Kunden nächstgelegene Laden eine Bestellung abwickeln kann, muss ein Bestellsystem den Überblick über das gesamte Inventar haben - ganz gleich, ob es sich im Lager befindet, in einem Verteilerzentrum oder auf der Verkaufsfläche. Möglicherweise muss für eine solche Lösung ein Bestellsystem mit Middleware integriert werden oder in eine neue Lösung zur Bestandsverwaltung investiert werden.. Zudem müssen Bestellungen in Echtzeit bearbeitet werden können, insbesondere wenn sich Bestände im Verkaufsraum befinden. Das kann man erreichen durch eine direkte Übertragung eines Auftrags an die Mobilgeräte der Mitarbeiter. Wird der Auftrag nicht innerhalb einer Stunde bestätigt, geht der Auftrag an das Verteilzentrum zurück,  das die gewünschten Artikel an das Ladengeschäft verschickt.

Planen von Ressourcen: Einige Einzelhändler führen Gebühren für Click & Collect ein. Es bleibt abzuwarten, wie sinnvoll das ist. In jedem Fall müssen sowohl die Personalressourcen als auch die Lagerungsanforderungen überprüft werden. Aufgrund der Kosten für Verkaufsfläche stellen zahlreiche Einzelhändler auf schlanke logistische Abläufe um, damit nur die tatsächlich benötigten Waren gelagert werden müssen und so die Größe von Lagerräumen reduziert werden kann. Wächst die Nachfrage nach Click & Collect wie erwartet, muss der Lagerplatz erweitert werden. Zudem müssten spezielle Bereiche für Click & Collect mit Sortierungssystemen eingerichtet werden, damit Mitarbeiter die bestellten Artikel schneller finden können.

Ein herzliches Willkommen: Kunden haben eine Abneigung gegen Warteschlangen. Um Warteschlangen vorzubeugen, können im Ladengeschäft ausgewiesene Tresen oder Kioske eingerichtet werden, an denen Kunden anhand ihrer registrierten Bestellnummer zum entsprechenden Abholbereich geleitet werden. Am Kiosk wird der Kunde sofort betreut, während Mitarbeiter die Waren zusammenstellen und im Abholbereich bereitlegen. Darüber hinaus könnten Kunden mithilfe einer App des Einzelhändlers automatisch über das WLAN oder einen Bluetooth-Empfänger des Geschäfts registriert werden. Sobald sie das Geschäft betreten, wird eine Begrüßungsnachricht an ihr Smartphone gesendet. Darin steht, wo und wann sie ihre bestellten Artikel abholen können. In der Nachricht könnten auch personalisierte Rabattaktionen und Sonderangebote enthalten sein, sodass für eine persönlichere und lohnenswerte Erfahrung mit Click & Collect gesorgt wird.

Mark Thomson, Retail Industry Director EMEA, Zebra Technologies....
Mark Thomson, Retail Industry Director EMEA, Zebra Technologies.
Quelle: Zebra Technologies Europe Limited

Zugänglichkeit: Click & Collect muss nicht an das Ladengeschäft gebunden sein. In Lebensmittelgeschäften oder Kaufhäusern können Abholstationen und Umkleidekabinen eingerichtet werden, an denen die Kunden ihre bestellte Ware abholen Zudem könnten sie Kleidung vor Ort anprobieren und gegebenenfalls zurückgeben, was deutlich komfortabler für die Kunden ist: Die Bestellungen werden zu ihnen gebracht und eine umständliche Rücksendung entfällt. Die Einzelhändler sparen zudem Personal, Treibstoff und Fahrzeugabnutzung, da ihre Transportfahrzeuge weniger Standorte anfahren müssen.

Umfassender Überblick mit RFID: Die Umstellung relevanter Produktlinien auf RFID ist eindeutig zu empfehlen. Diese Technologie bietet die beste Methode zur Nachverfolgung von Waren ab Werk über das Warenlager bis in den Verkauf - und bei Retouren auch wieder zurück ins Geschäft. Die Kosten für RFID-Lesegeräte fallen, Etiketten werden immer kleiner und flexibler - sie können am Artikel versteckt oder in Stoffe eingenäht werden. Es gibt also kaum noch Gründe, nicht auf RFID umzustellen. Einige Kunden, die bereits die RFID-Nachverfolgung nutzen, berichten von einer Bestandsaufnahmegenauigkeit in Echtzeit von 99,9 %. Der Standort von Waren kann so präzise in Echtzeit nachverfolgt werden während Kunden entscheiden können, ob sie ihren Einkauf lieber im Geschäft, online oder über Mobilgeräte erledigen. So könnten sieonline einkaufen, ihre Artikel im Geschäft abholen und, falls nötig, über ein nahegelegenes Schließfach zurückgegeben. Dabei kann der Weg der Artikel aus dem Geschäft und wieder zurück über das Scannen an der Kasse und im Lager jederzeit nachvollzogen werden.

Die Geschichte wiederholt sich

Der Einzelhandel befindet sich im Wandel und was ich besonders interessant finde, ist der Einsatz von Technologie, um den persönlichen Kontakt in den Einzelhandel zurückzubringen. Seien es attraktive Angebote per Smartphone-Apps, sei es die namentliche Begrüßung via Smartphone beim Betreten des Geschäfts oder die Einführung mobiler Zahlungsmethoden – die Beziehung zwischen Einzelhändler und Kunden wird wieder persönlicher. Click & Collect ist ein Teil dieses Gesamtbildes. Es löst für die Käufer das Versprechen des Online-Shoppings ein: Einkaufen und liefern lassen wird bequemer Für Einzelhändler reduziert sich die Abhängigkeit von Lieferungen – sie können ihre Betriebskosten senken.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier in der Infografik.

Autor: Mark Thomson, Retail Industry Director EMEA, Zebra Technologies

Weitere Beiträge zum Thema:

Beliebte Beiträge:

Thumbnail-Foto: Digitale Filialen und Smart Retail mit LANCOM...
26.01.2024   #Online-Handel #stationärer Einzelhandel

Digitale Filialen und Smart Retail mit LANCOM

Intelligente, zuverlässige Vernetzung für Filialstrukturen.

Der stationäre Handel steht vor großen Herausforderungen im Wettbewerb mit technologiegetriebenen Online-Unternehmen ...

Thumbnail-Foto: ALDI treibt Recycling voran: Discounter testet Produktverpackungen mit...
07.12.2023   #Tech in Retail #Verpackungen

ALDI treibt Recycling voran: Discounter testet Produktverpackungen mit digitalen Wasserzeichen

ALDI engagiert sich für eine verbesserte Trennung von Kunststoffverpackungen ...

Thumbnail-Foto: Jahreszahlen 2023 Immer häufiger an immer mehr Kassen: girocard mit...
15.02.2024   #Tech in Retail #Zahlungssysteme

Jahreszahlen 2023 Immer häufiger an immer mehr Kassen: girocard mit großem Zuwachs im Handel

Im vergangenen Jahr bezahlten Kundinnen und Kunden an der Kasse erneut häufiger mit ihrer girocard. Mit rund 7,5 Milliarden Bezahlvorgängen zeigt die Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft erneut ein sehr stabiles Wachstum: Die Anzahl ...

Thumbnail-Foto: In Europa einzigartig und daher ausgezeichnet...
13.12.2023   #Digitalisierung #Tech in Retail

In Europa einzigartig und daher ausgezeichnet

SPAR Österreich gewinnt mit Innovationsprojekt "Obst und Gemüse 3 Tage frischer" den „Future of European Commerce Award“

In der Kategorie Digitalisierung hat SPAR Österreich den, erstmals von EuroCommerce verliehenen, „Future of European Commerce Award“ gewonnen ...

Thumbnail-Foto: Trigo und Netto kündigen einen autonomen Supermarkt mit...
24.01.2024   #Tech in Retail #Künstliche Intelligenz

Trigo und Netto kündigen einen autonomen Supermarkt mit Echtzeit-Quittungsfunktion an.

„Letzter Schritt” zum reibungslosen Einkaufen schafft Vertrauen bei Verbrauchern, die ihre Quittungen VOR dem Verlassen des Geschäfts einsehen möchten
Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von 800 m2 mit Computer Vision AI ist der größte neu ausgerüstete Supermarkt in Europa, der eine reibungslose Checkout-Erfahrung bietet

Trigo, ein führender Anbieter von KI-gestützter Computer-Vision-Technologie, die herkömmliche Einzelhandelsgeschäfte in digitale Smart Stores verwandelt, und die Discounter-Supermarktkette Netto Marken-Discount (auch als Netto ...

Thumbnail-Foto: SALTO Neo Zylinder für Schlüsselschalter und Rohrtresore...
31.10.2023   #stationärer Einzelhandel #Sicherheit

SALTO Neo Zylinder für Schlüsselschalter und Rohrtresore

Mit zwei neuen Modellen des SALTO Neo erweitert SALTO das Einsatzspektrum seiner elektronischen Zylinder

Neu sind empfindliche Schlüsselschalter sowie z.B. Schlüsseldepots und Rohrtresore. Der SALTO Neo Zylinder E7 mit gefederter Rückstellung des Schließbarts ist ein elektronischer Halbzylinder mit Europrofil, der speziell für ...

Thumbnail-Foto: EuroCIS Deutschland ist die nächste Station für ITLs Lösungen zur...
13.02.2024   #Tech in Retail #Künstliche Intelligenz

EuroCIS Deutschland ist die nächste Station für ITLs Lösungen zur Bargeldbearbeitung und Altersverifikation

Innovative Technology Ltd (ITL) wird gemeinsam mit Einzelhandelsanbietern und Branchenexperten auf der "EuroShop 2024 - der führenden Fachmesse für Einzelhandelstechnologie" vertreten sein, die in Düsseldorf ...

Thumbnail-Foto: Erfolgsfaktor Payment: Mehr als nur bezahlen
15.01.2024   #Tech in Retail #Zahlungssysteme

Erfolgsfaktor Payment: Mehr als nur bezahlen

Rückblick ins Jahr 1994: Datenbanken und ERP-Systeme, erste kommerzielle Websites, Mobiltelefone mit Farbdisplay, CD-ROMs, die Programmiersprache Java ...

Thumbnail-Foto: Digitale Konzepte für den stationären Einzelhandel...
27.10.2023   #stationärer Einzelhandel #Self-Checkout-Systeme

Digitale Konzepte für den stationären Einzelhandel

Der Onlinehandel boomt. Stationäre Geschäfte haben aber noch längst nicht ausgedient.

Betreiber*innen können sich auch dort den Fortschritt zum Vorteil machen und die Kundeneffizienz durch den gezielten Einsatz digitaler Tools optimieren.Digitale Lösungen sind auch im stationären Handel zukunftsweisendBeim Einkauf in ...

Thumbnail-Foto: Aktualisiertes Modern Store Framework von Zebra auf der EuroCIS...
16.02.2024   #Tech in Retail #Personalmanagement

Aktualisiertes Modern Store Framework von Zebra auf der EuroCIS

Mit neuen Produkten und KI-Expertise gegen die Probleme des Einzelhandels

Zebra Technologies Corporation (NASDAQ: ZBRA), ein führender Anbieter digitaler Lösungen zur intelligenten Verbindung von Daten, Anlagen und Menschen, geht mit dem aktualisierten Modern Store Framework auf der EuroCIS in Düsseldorf ...

Anbieter

EXPRESSO Deutschland GmbH & Co. KG
EXPRESSO Deutschland GmbH & Co. KG
Antonius-Raab-Straße 19
34123 Kassel
POSBOX GmbH
POSBOX GmbH
Süchtelner Str. 16
41066 Mönchengladbach
Extenda Retail Ab
Extenda Retail Ab
Gustav III:s Boulevard 50A
169 73 Solna
SALTO Systems GmbH
SALTO Systems GmbH
Schwelmer Str. 245
42389 Wuppertal
REMIRA Group GmbH
REMIRA Group GmbH
Phoenixplatz 2
44263 Dortmund
m3connect GmbH
m3connect GmbH
Pascalstraße 18
52076 Aachen
Innovative Technology Ltd.
Innovative Technology Ltd.
Innovative Business Park
OL1 4EQ Oldham
VusionGroup SA
VusionGroup SA
55 place Nelson Mandela
90000 Nanterre
Zebra Technologies Germany GmbH
Zebra Technologies Germany GmbH
Ernst-Dietrich-Platz 2
40882 Ratingen