Der Handel muss reden

In der aktuellen Befragung zur PR des Handels beklagt ein Großteil ein zu schlechtes Image des Handels

Ute Holtmann, Leiterin Forschungsbereich PR, präsentiert die Ergebnisse der...
Ute Holtmann, Leiterin Forschungsbereich PR, präsentiert die Ergebnisse der aktuellen Studie.
Quelle: EHI Retail Institute

Anspruchsvolle Kunden, kritische Medien und der zunehmende Ruf nach Transparenz setzen die Unternehmenskommunikation unter Druck.

Entgegenzusetzen ist dem ein guter Ruf, um den es allerdings im Handel nicht gut bestellt ist – dieser Meinung ist jedenfalls ein Großteil der PR-Verantwortlichen im Handel und sie erhalten Bestätigung durch ihre Chefs. Wie Reputation entsteht und was die Öffentlichkeitsarbeit im Handel dafür tut, hat das EHI in seiner aktuellen Studie PR im Handel 2013 analysiert.

Die Ergebnisse:

  • Für 91 Prozent der Kommunikationsverantwortlichen ist Reputation wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Die Relevanz von Reputation sei in den letzten Jahren deutlich gestiegen, meinen 81 Prozent der PR-Profis und 71 Prozent der Geschäftsführer.
  • 70 Prozent der Befragten glauben, dass der Ruf des Handels schlechter ist als seine tatsächlichen Leistungen. Mit dieser Einschätzung stehen die Kommunikationsverantwortlichen nicht alleine da, auch die befragten Geschäftsführer teilen zu 65 Prozent diese Ansicht. Das gibt vor allem deshalb zu denken, da die meisten Kommunikationsverantwortlichen (70 Prozent) der Meinung sind, dass das Image des Handels insgesamt auch Einfluss auf das Image des eigenen Unternehmens hat.
  • 86 Prozent der PR-Profis sehen eine positive Korrelation zwischen Transparenz und Glaubwürdigkeit eines Unternehmens. Knapp drei Viertel meinen, dass die Reputation durch größere Transparenz verbessert wird, ein Drittel ist hingegen der Ansicht, dass zu große Transparenz auch schaden kann.
  • Die meisten Handelsunternehmen sind auf Social Media-Attacken vorbereitet, am häufigsten durch Monitoring (74 Prozent). Die Anzahl der Unternehmen, die schon einmal Ziel einer Social Media-Attacke geworden sind, ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, aktuell ist fast ein Drittel – im Vergleich zu einem Viertel im Vorjahr – betroffen.
  • Smartphone-Applikationen werden eher selten für die Unternehmenskommunikation genutzt. Für 20 Prozent der Befragten ist die mobile PR bereits fester Bestandteil der Kommunikation. Ein Bedeutungszuwachs wird erwartet.

An der aktuellen Untersuchung haben sich PR-Vertreter aus 75 Handelsunternehmen in Deutschland beteiligt, darunter knapp die Hälfte der Top 20 des deutschen Einzelhandels. Die Unternehmen erwirtschafteten einen Nettoumsatz von fast 140 Mrd. Euro – das entspricht einem Drittel des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel. In der Ergänzungsstudie wurden die Geschäftsführer des deutschen Einzelhandels befragt. Es haben sich insgesamt 119 Geschäftsführer beteiligt.

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