Digitale Einlasskontrollen unterstützen Einlassmanagement in Corona-Zeiten
Personal wird entlastet und Infektionsrisiko gemindert
Schon seit Wochen gibt es in größeren Supermärkten und Discountern Einlassbeschränkungen, um zu gewährleisten, dass sich nur eine gewisse Anzahl an Personen im Markt aufhält. Meist wird das Einlassmanagement von Mitarbeitern eines Sicherheitsunternehmens oder eigenen Marktmitarbeitern durchgeführt. Die Personenanzahl wird über ausgegebene Körbe oder Einkaufswagen geregelt, andere Märkte setzen auf den Einsatz mechanischer Handzähler oder entsprechender Apps.
Der Nachteil: Der Personalaufwand ist entsprechend hoch und verursacht zusätzliche Kosten. Mitarbeiter werden einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt und Kunden empfinden Wartezeiten häufig als frustrierend.
Wie viele Personen dürfen sich denn nun in einem Geschäft aufhalten? Eine bundesweite Faustregel gibt es nicht. So darf sich beispielsweise in NRW eine Person pro zehn Quadratmetern Verkaufsfläche im Markt aufhalten. Im Saarland oder Baden-Württemberg sind es 20 Quadratmeter pro Person. Wir schreiben an dieser Stelle bewusst „Person“, denn je nach Bundesland werden Mitarbeiter hinzugezählt oder nicht.
ALDI Süd, Nord sowie Lidl planen Einsatz von digitalen Türstehern in Deutschland
Die in Deutschland ansässigen Discounter ALDI Süd, ALDI Nord sowie Lidl planen daher in näherer Zukunft flächendeckend eine voll digitale Einlasskontrolle. Aldi Süd prüfe beispielsweise derzeit laut Informationen der „Lebensmittelzeitung“ ein Zählsystem mit Videokameras, Analysesoftware sowie Bildschirm samt Ampel-Funktion, das Türsteher ersetzen soll.
Die Kollegen von ALDI Suisse sind dabei schon weiter und setzen seit Anfang April ein digitales Zählsystem in 110 besonders frequenzstarken Filialen ein. Das System funktioniert wie eine Ampel: Ist die vorab festgelegte Gesamtanzahl in der jeweiligen Filiale erreicht, weist das Display am Eingang mittels eines roten Bildschirmes auf einen vorübergehenden Einlass-Stopp hin. Sobald jemand die Filiale verlässt oder Kapazitäten frei sind, wechselt das Display auf Grün.
Digitale Einlasskontrollen: smart und genau
Wie nun aber Kundenströme messen? Videotechnische Lösungen können unter anderem die maximale Personenanzahl in einem Laden kontrollieren. IP-Kameras mit integrierter Videoanalyse registrieren Personen, die einen Laden betreten und verlassen, und geben so automatisiert einen schnellen Überblick über die Gesamtanzahl in einem Geschäft. Ein weiteres bewährtes Mittel der Einlasskontrolle sind 3D-Sensoren, die ebenfalls im Eingangsbereich angebracht werden. Beide Lösungen erfassen und verarbeiten Daten anonym und datenschutzkonform.
Die Kameras oder Sensoren sind mit einer Software verbunden. Durch die Kopplung mit einem Monitor oder einer Stele im Eingangsbereich können wartende Kunden in Echtzeit sehen, wann sie eintreten dürfen. Aktuell am Markt verfügbare Lösungen arbeiten hierbei häufig mit einem Ampel-System und berechnen teilweise auch die durchschnittliche Wartezeit. Erfahrungen zeigen: Wer weiß, wie lange er warten wird, wartet ausdauernder.
Was passiert, wenn Kunden nicht abwarten können? Je nach Anbieter verfügt die entsprechende Software über eine Schnittstellentechnologie, die es beispielsweise ermöglicht eine Verknüpfung zwischen Software und Lautsprecheranlage oder Mitarbeiter-App herzustellen. Das Übertreten einer gewissen Markierung erzeugt dann automatisch ein akustisches Warnsignal beispielsweise über eine Lautsprecheransage oder wird direkt via App an die Mitarbeiter gesendet, die den Kunden dann persönlich auf die Einlassregelungen hinweisen können.
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