Erfolgsrezepte und Praxisbeispiele für erfolgreichen Internethandel
Online-Expertise in mundgerechten Häppchen beim E-Commerce BBQ 2017 in Bielefeld
Die B+S GmbH Logistik und Dienstleistungen und die qualitytraffic GmbH veranstalteten am 1. September 2017 das erste sogenannte ‚E-Commerce BBQ‘. Auf dem Gelände des Gastgebers B+S Logistik erwartete die Teilnehmer neben einem Barbecue-Buffet ein vielseitiges Programm aus halbstündigen Vorträgen, Workshops und Führungen durch die Lagerhallen. Die Besucher konnten in puncto E-Commerce viel zu Themen wie Webshops, Logistik, Bezahlverfahren, SEO und Controlling erfahren. iXtenso war vor Ort und gibt einen Einblick in drei der Vorträge.
Produktoptimierung für Amazon – nicht Search-Bots, sondern Kunden kaufen
Wer erfolgreicher auf Amazon verkaufen wolle, müsse seinen Kunden kennen, erklärte Ronny Marx, SEO-Experte der Amazon-Marketing-Agentur intomarkets. Für die Suchfunktion seien technische Keywords von großer Bedeutung. Wer mit seinem Angebot aber nicht nur gefunden werden wolle, sondern den Kunden auch zum Kauf animieren möchte, der müsse sogenannte ‚Conversion-Words‘ finden. Schließlich kaufe dort der ‚echte‘ Kunde und nicht etwa ein Algorithmus.
Am Beispiel eines Hundebetts erläuterte Marx, dass der potentielle Käufer, der einen stabilen und rutschfesten Hundekorb für seinen Dobermann sucht, auf andere Stichwörter reagiere als derjenige, der nach einem kuscheligen Hundekörbchen für seinen süßen Zwergpudel Ausschau halte. „Nur wer weiß, an wen er seine Produkte verkauft, wird auch die richtigen Worte dafür finden,“ so Marx. Schließlich hänge die tatsächliche Kaufentscheidung bei einem breiten Angebot nicht nur von technischen Daten ab, die oft vergleichbar sind, sondern von persönlichen Bedürfnissen.
E-Commerce mit SEO-driven Content-Marketing
Auch in dem Vortrag von Christian B. Schmidt, geschäftsführender Gesellschafter der Digitaleffects GmbH, ging es darum, was die potentiellen Kunden suchen und wie sie sich ‚einfangen‘ lassen. Zusätzlich zu technischen Suchbegriffen und ansprechend gestalteten Landingpages fördere der Einsatz von informativen und beratenden Texten den Verkauf. Auf diese Weise könnten Händler mit Ratgebertexten die Käufer abholen, die nach Lösungen für eine spezifische Problemstellung googlen.
Am Beispiel eines mobilen Paketbriefkastens veranschaulichte er die Strategie, mit Content-Marketing erfolgreicher zu verkaufen. Wer ein Produkt verkaufen wolle, dessen Produktname oder -Bezeichnung nicht in aller Munde ist, der müsse sich aktiv auf die Suche nach geeigneten Keywords machen. Während der Begriff ‚mobiler Paketbriefkasten‘ den wenigstens Menschen bekannt sei, könnte die Frage, wie man seine Paketsendungen erhält, wenn man nicht zu Hause ist, für sehr viele Personen ein Thema sein. So fanden die Experten von Digitaleffects heraus, dass Konsumenten nach dem Wort „Abstellgenehmigung“ in Verbindung mit den Namen verschiedener Lieferdienste suchten. An dieses Kundeninteresse anknüpfend könnten dann Ratgebertexte geschrieben und darüber Backlinks gewonnen werden.
Cross-Border E-Commerce – Expansion als Wachstumschance
Max Grosse Lutermann, Business Development Manager der Coureon Logistics GmbH, berichtete, dass Händler viel Energie darauf verwenden, auf dem begrenzten und hart umkämpfen heimischen Markt mit ihrem Angebot neue Kunden zu gewinnen. Er sehe hingegen die Expansion auf ausländische Märkte als vergleichsweise einfaches Mittel, um neue Kundenpotentiale auszuschöpfen.
Ein ähnliches Verkaufsverhalten, dieselbe Sprache und eine gute Internetpenetration wären beispielsweise Faktoren, die für den Markt eines bestimmten Landes sprechen könnten. Der zollfreie Binnenmarkt in der EU sowie hohe zu erwartende Wachstumsraten in Süd- und Osteuropa sowie in Asien würden zahlreiche Möglichkeiten zur Expansion eröffnen.
Sich neue Märkte zu erschließen, berge natürlich auch Herausforderungen und Hindernisse, so Grosse Lutermann. Man müsse sich bewusst sein, welche lokalen Gegebenheiten vorherrschen. Die Gesetzgebung und die veränderten Steuerpflichten könnten die Marktpenetration erschweren. Zu beachten seien auch Sprachbarrieren, Versandschwellen und Zahlungskonventionen (beispielsweise Alipay in China). Ist der Versand für den Konsumenten teurer oder langsamer, als er das gewohnt ist, oder sind Retouren kompliziert, dann könne dies die Conversion hemmen.
E-Commerce als Chance
Der Onlinehandel kann den Absatz von Waren vereinfachen. Das bedeutet aber auch, dass Anbieter oft mit einem sehr breiten Angebot konkurrieren. Dennoch existieren durch Onlineshops und Marktplätze zahlreiche Möglichkeiten für Einzelhändler, um Kunden zu gewinnen. Mit dem entsprechenden E-Commerce-Know-how sowie den richtigen Texten und Analyse-Tools kann der Händler eine gute Grundlage bereiten, um erfolgreicher zu verkaufen.
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