Firmennachricht • 14.07.2014
Ikea betritt ungewohntes Terrain
Die erste Innenstadt-Filiale des Möbelhändlers in Hamburg bricht mit den eigenen Regeln
Bisher hat Ikea bei allen seinen Filialen das gleiche Prinzip verfolgt: Das immer gleich aussehende Möbelhaus liegt außerhalb der Stadt an der Autobahn und auch im Innern erwartet die Kunden ein bekannter Anblick - denn auch der Aufbau der Möbelausstellung ist an jedem Standort gleich. Doch jetzt bricht Ikea mit den eigenen Grundsätzen und hat am 30. Juni in an der Großen Bergstraße in Hamburg-Altona seine weltweit erste Innenstadt-Filiale eröffnet.
Über 80 Millionen Euro hat IKEA investiert und auf einem knapp über 10.000 m² umfassenden Grundstück das flächenmäßig kleinste Ikea-Einrichtungshaus realisiert. Die Verkaufsfläche beträgt rund 18.000 m² auf vier Etagen, 300 Mitarbeiter kümmern sich um die Kunden.
Das Sortiment wurde an die Innenstadt-Kunden angepasst
Aber nicht nur von außen bietet die 48. Ikea-Filiale des Landes einen ungewohnten Anblick: Auch das Sortiment wurde dem neuen Standort in Hamburg-Altona angepasst. Daher wurde auch die klassische Trennung zwischen Möbelausstellung, Markthalle und SB-Warenlager aufgegeben und in der Möbelausstellung werden gezielt Wohnideen für den lokalen Markt angeboten. Im Mittelpunkt stehen daher Einrichtungslösungen für kleinere Wohnungen, insbesondere im Sortimentsbereich „Verstauen & Ordnen“.
Auch Ikea muss neue Wege gehen
Mit der Eröffnung der ersten Filiale in der Innenstadt reagiert der schwedische Möbelriese auch auf gesellschaftliche Veränderungen, denn gerade junge Großstädter (die naturgemäß einen größeren Bedarf an preiswerten Möbeln haben) leisten sich immer seltener ein eigenes Auto. Ein Einkauf in einer der klassischen Ikea-Filialen gestaltet sich damit schon schwierig.
Genau dieser Kundengruppe will Ikea mit seinem City-Experiment nun entgegenkommen. Zu Ikea in der Großen Bergstraße sollen die meisten Kunden daher nicht mit dem eigenen Auto, sondern zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen – so kalkulieren zumindest die Planer. „Wir gehen davon aus, dass jeder zweite Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt“, sagt Filialleiter Christian Mollerus mit Blick auf die unmittelbare Nähe von zahlreichen Bushaltestellen und dem Altonaer Bahnhof.
Für die Kunden, die eben nicht nur Accessoires kaufen, sondern wie gehabt Regale, Betten oder Schränke, bietet Ikea neben einem Lieferservice auch die Möglichkeit an, die Einkäufe mit geliehenen Sackkarren, Lastenfahrrädern oder Transportern selbst nach Hause zu bringen.
Welches Potential das neue Konzept hat und ob es erfolgreich genug läuft, um bundes- oder auch weltweit umgesetzt zu werden, muss der erste City-Ikea jetzt in den kommenden Monaten zeigen.
Daniel Stöter, iXtenso.com
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