Interview • 27.04.2015
„Instore-Terminals ermöglichen eine virtuelle Erweiterung der Verkaufsfläche“
Interview mit Frieder Hansen, CEO der Pyramid Computer GmbH
Eine Frage bewegt die Handelsbranche im Moment ganz besonders: „Wie verbinde ich meine Filialen mit meinem Onlineshop und schaffe so ein echtes Multichannel-Angebot?“ Eine mögliche Antwort auf diese Frage ist die digitale Instore-Kommunikation. Frieder Hansen, CEO der Pyramid Computer GmbH, ist Experte für Instore-Terminals. Er erklärt im Interview, wie die Verbindung von Filiale und Onlineshop am besten realisiert wird.Herr Hansen, im Markt für Instore-Kommunikation ist gerade viel Bewegung. Was muss ein Instore-Terminal heute können, damit die Kunden es auch nutzen?
Das Schlagwort ist hier - wie heute so oft im Handel - „Multichannel“. Der große Vorteil, den ein entsprechend ausgestattetes Terminal dem Händler bringt, liegt in der Verbindung des eCommerce mit den stationären Filialen. Denn genau wie ein Online-Shop sind die Terminals in der Lage, das komplette Produktportfolio zu zeigen und den Kunden so bei seiner Suche nach dem passenden Produkt zu unterstützen.
Die Nutzung als Infoterminal ist heute aber gar nicht mehr die wichtigste Funktion: Aktuelle Lösungen ermöglichen auch den komplett selbständigen Abschluss des Kaufprozesses. Damit funktionieren die Terminals nicht mehr nur als Infopoint, sondern bilden eine digitale Erweiterung der Verkaufsfläche und ermöglichen so eine Steigerung des Umsatzes in der Filiale.
Gleichzeitig erlebt der Kunde die neuen Möglichkeiten auch als besseren Service: Er muss nicht mehr auf einen Verkäufer warten, wenn er zusätzliche Informationen zu einem Produkt oder auch Alternativen sucht. Und er muss sich zum Bezahlen nicht mehr in eine Schlange an der Kassen einreihen, sondern kann den Einkauf direkt auf der Fläche abschließen. Hier wird die emotionale Erlebbarkeit von Produkten im Store mit den Vorzügen des Internets kombiniert.
Wie wird die Verbindung der Terminals mit dem Webshop denn im konkreten Anwendungsfall realisiert?
Die meisten Händler verfügen heute bereits über einen Onlineshop, aber keiner dieser Shops ist gleich. Alle verfügen über eine individuelle Architektur und bestimmte Spezifikationen. Das macht natürlich die Anbindung des Shops an die Instore-Terminals zu einer jeweils ganz eigenen Herausforderung. Um die Verbindung von Terminal und Webshop herzustellen, gibt es aber inzwischen bereits einige „Out-of-the-Box“-Lösungen, welche die Daten des Onlineshops automatisch für das Terminal aufbereiten und sich in jede bestehende IT-Infrastruktur integrieren lassen.
Wird dafür nicht eine sehr umfangreiche IT-Installation benötigt?Das war bis vor kurzem noch der Fall. Auch hier wurden in der letzten Zeit aber einige Lösungen entwickelt, die den Installationsaufwand minimieren und dabei einen platzsparenden Einbau der Hardware in der Filiale ermöglichen. Da die Anforderungen im Handel sich ständig verändern, ist Flexibilität ein besonders wichtiger Faktor. Die IT-Systeme müssen sich den aktuellen Bedürfnissen des Handels anpassen können.
Auf der EuroCIS in diesem Jahr haben wir eine solche Lösung vorgestellt. Durch die kompakte Bauweise kann der Handel seine Flächen zum Verkauf nutzen, statt sie für die Infrastruktur zu verwenden. Da sich Server, Router, Switches und Stromversorgung in einem einzigen Gehäuse befinden, wird mit einer solchen Lösung praktisch kein Platz mehr für die IT-Anbindung der Filialen benötigt. Die Systeme lassen sich einfach an einer freien Stelle der Wand montieren.
Es ist also ein Zusammenspiel aus mehreren Systemen, die es dem Handel ermöglichen, die Vorteile von Instore-Terminals voll auszuschöpfen. Neben dem Terminal selbst benötigt er außerdem eine Lösung für die schnelle und unkomplizierte Anbindung des Onlineshops und ein kompaktes IT-System für die platzsparende Installation aller nötigen Hardware. So lässt sich eine Verbindung der Verkaufskanäle flexibel und an die Anforderungen des jeweiligen Händlers angepasst realisieren.
Interview: Daniel Stöter, iXtenso.com