Firmennachricht • 29.05.2013

KiK will Abkommen für Brand- und Gebäudeschutz auch für Pakistan

Textilunternehmen können nur gemeinsam mit den Behörden vor Ort wirklich...
'Textilunternehmen können nur gemeinsam mit den Behörden vor Ort wirklich sicherstellen, dass definierte Standards für Brand- und Gebäudeschutz konsequent durchgesetzt und eingehalten werden', so Dr. Michael Arretz, Geschäftsführer für Nachhaltigkeitsmanagement und Unternehmenskommunikation.
Quelle: KiK Textilien und Non-Food GmbH

Vor dem Hintergrund jüngster Unglücksfälle in Textilfabriken nicht nur in Bangladesch sondern auch in Pakistan, sieht KiK die Notwendigkeit einer Ausweitung des Brand- und Gebäudeschutzabkommens. "Unser Ziel ist es, in allen Regionen, also beispielsweise auch in Pakistan, die gleich hohen Standards an Produktionsbedingungen, Brandschutz und Gebäudesicherheit sicherzustellen.

KiK befindet sich hierzu bereits in Gesprächen mit der ILO (International Labour Organization) sowie weiteren Institutionen", sagte Dr. Michael Arretz, Geschäftsführer für Nachhaltigkeitsmanagement und Unternehmenskommunikation. Dies ist eine klare Konsequenz aus den jüngsten Unglücksfällen in Bangladesch und Pakistan.

Wie bereits angekündigt, hat KiK vor dem Hintergrund des Fabrikeinsturzes in Bangladesch sorgfältig geprüft, warum KiK-Textilien in den Gebäudetrümmern gefunden werden konnten. Danach ergibt sich der folgende Sachstand:

Fakt bleibt, dass KiK seit 2008 keine direkten Geschäftsbeziehungen zu den Fabriken im Rana Plaza unterhielt. Seit 2008 wurden keine direkten Aufträge mehr an eine der Produktionsstätten in Rana Plaza vergeben.

Zum Zeitpunkt des Unglücks wurde weder direkt noch indirekt über einen Importeur für KiK im Rana Plaza Building produziert. Ebenfalls waren keinerlei Aufträge platziert oder geplant.

Richtig ist, dass Anfang dieses Jahres über einen unserer Importeure indirekt dort erstmalig ein Auftrag für KiK produziert wurde. Die Ware wurde laut den Frachtpapieren bereits am 19. März dieses Jahres verschifft. Bei den Anfang Mai gefundenen Textilien kann es sich daher mit hoher Wahrscheinlichkeit nur um Produktionsüberschüsse oder Ware zweiter Wahl aus diesem Auftrag handeln.

Wir haben ebenfalls geprüft, ob dieser Importeur diesen Auftrag dort hätte produzieren lassen dürfen. Festzuhalten ist, dass der betroffene Importeur alle bisherigen branchenüblichen Auditierungs- und Kontrollmechanismen eingehalten hat. Diese weisen aus, dass die Arbeitsbedingungen in der Fabrik den entsprechenden branchenüblichen Standards entsprachen.

Allerdings haben diese bisherigen branchenüblichen Auditierungsmaßnahmen keine Bewertung der generellen statischen Gebäudesicherheit eingeschlossen. Die Einhaltung von Gebäudesicherheitsstandards wie zum Beispiel im Bereich der Statik oblag und obliegt derzeit weiterhin den Behörden vor Ort in Bangladesch. Deswegen ist es entscheidend, dass die jetzt geformte internationale Allianz neben Brandschutz erstmalig auch die allgemeine Gebäudesicherheit mit einschließt

"Textilunternehmen können nur gemeinsam mit den Behörden vor Ort wirklich sicherstellen, dass definierte Standards für Brand- und Gebäudeschutz konsequent durchgesetzt und eingehalten werden. Dass, wie im Fall von Rana Plaza, ein einzelner Fabrikbesitzer jenseits aller Kontrollmechanismen dafür sorgt, dass in einem behördlich geräumten Gebäude weitergearbeitet wird, darf nicht mehr passieren", so Arretz.

Obwohl für KiK zum Zeitpunkt des Unglücks nicht im Rana Plaza Building produziert wurde, ist sich KiK seiner unternehmerischen Verantwortung gegenüber den Menschen vor Ort bewusst. Wir prüfen derzeit deshalb mit anderen Textilunternehmen vor Ort, wie den Betroffenen schnell und nachhaltig geholfen werden kann.

Um die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen, wird KiK darüber hinaus den Anteil direkter Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten vor Ort weiter ausbauen. Bereits heute importiert KiK weltweit rund 80% seiner Waren über direkte Geschäftsbeziehungen zu den Lieferanten.

Hintergrundinformation: Im Jahr 2012 wurden aus Bangladesch Textilien im Gesamtwert von 19 Mrd. US Dollar exportiert. Der Anteil daran von KiK liegt bei 150 Mio US Dollar. Insgesamt gibt es in Bangladesch mehr als 5000 Textilfabriken für den internationalen Markt. Für KiK werden derzeit in knapp 100 dieser Fabriken Textilien produziert. Allein diese Fakten zeigen, dass nur ein konzertierter sektoraler Ansatz die Produktionsbeziehungen in Bangladesch nachhaltig verbessern kann.

Quelle: KiK Textilien und Non-Food GmbH

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