Mitten im Wandel: Disruption als Chance begreifen
Bericht vom ersten Retail & Brand Experience World Congress in Barcelona
Mehr als 200 Industrie-Insider brachten in spannenden Vorträgen und Diskussionen die Herausforderungen, mit denen sich die Retail-Branche derzeit konfrontiert sieht, auf den Punkt.
Themen waren unter anderem die Customer Experience, der Einsatz von Technologien, digitale Medien sowie Omnichannel-Strategien, Personalisierung, innovative Businessmodelle und Trends.
Zu dieser ersten Ausgabe des Retail & Brand Experience World Congress der Fira Barcelona kamen fast 5.500 Besucher. Im Mai 2020 wird das Event erneut stattfinden.
Alba Batiste, Direktorin des RBEWC, beschrieb den Schwerpunkt der Veranstaltung folgendermaßen: „In dieser ersten Ausgabe konnten wir das große Interesse an der Umwälzung erkennen, der Marken und Unternehmen ausgesetzt sind – und das in einem entscheidenden Moment des Wandels sowohl in der digitalen Umgebung als auch in der Art und Weise, wie Kunden kaufen und konsumieren.“
Wie das funktionieren kann, stellten über 100 Aussteller auf der Messe mit ihren Anwendungen und Dienstleistungen vor.
Eines der Highlights: die Tech Start-up Competition
Mit 64 Start-ups waren viele junge Unternehmen unter den Ausstellern. Die Start-ups präsentierten sich im Start-up Village und nahmen an den R&B Next! Awards teil.
Beim R&B Next! Awards Disruptive Tech Finale hatten acht Start-ups vier Minuten Zeit, um sich und ihre innovative Lösung in einem kurzen Pitch dem Publikum und der Jury vorzustellen. Hier ein kurzer Überblick:
Nektria stellte eine Lösung vor, mit der das Lieferungsmanagement optimiert werden kann. Lieferungen werden mithilfe künstlicher Intelligenz geplant, je nach Route, Paketanzahl und -volumen, Lieferadresse etc. Dies soll nicht nur Kosteneffizienz, sondern auch nachhaltige Logistik fördern.
Proppos wartete mit einem Self-Checkout-Terminal auf, das bisher im gastronomischen Bereich im Einsatz ist. Mit einer Kamera und Computer-Vision ausgestattet erkennt das Terminal, welche Speise der Gast auf dem Tablet an die Kasse gebracht hat. Würde diese Produkterkennung auf den Handel ausgeweitet, bräuchten Artikel zur Identifizierung keinen Barcode mehr und der Checkout könnte enorm beschleunigt werden.
Crobox setzt sich mit der Frage auseinander, warum welche Kunden was kaufen. Der eingängige Slogan „The why behind the buy“ bringt die Lösung auf den Punkt. Psychografische Daten sollen wertvolle Einsichten in die Käufermotivation liefern, die sich dann verkaufsfördernd anwenden lassen. Das Ergebnis: Personalisierung nicht ins Blaue hinein, sondern ganz gezielt mit relevanten Inhalten.
Robot4Work hatte einen sympathischen Auftritt mit Lilly, einer kleinen Roboterdame, die nicht nur als Verkaufsangestellte zum Einsatz kommt, sondern sogar tanzen kann. Lilly stellte sich selbst vor, kann mit Kunden kommunizieren und bei vielen Serviceaufgaben im Retail helfen.
Smartpay / NearChao präsentierte eine Mobile Commerce-Lösung vor. Kunden sollen im stationären Geschäft anhand ihrer Smartphones erkannt und so personalisiert angesprochen werden. Das Ganze funktioniert über Bluetooth-Beacons im Laden. Standortbasierte Angebote, relevante Inhalte und Werbeanzeigen sowie Invisible Payments sollen dadurch möglich werden.
iCommunity Labs wenden Blockchain-Technologie an, um ihren Kunden zuverlässiges und sicheres Datenmanagement zu bieten. Blockchain-as-a-Service bedeutet, dass Unternehmen die Vorteile dieser Technologie einfach und aus einer Hand, aber mit maßgeschneiderten Modulen nutzen können.
Geoblink aggregiert Geodaten aus einer Vielzahl an Quellen und bietet diese Informationen ihren Retail-Kunden als Jahresabo-Service an. Diese Geoinformationen können helfen, strategisch Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu optimieren und übergreifende Einsichten ins Kundenverhalten zu gewinnen.
Oyper überzeugte die Jury und gewann das Finale mit einer Cloud-basierten Computer-Vision-Technologie, die es ermöglicht, Video-Werbung zu schalten. In Videoinhalten können so Artikel, die im Film vorkommen, direkt aus dem Video heraus zum Verkauf angeboten werden nach dem Motto „Shop everything you see“
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