Begegnen wollen die Shopping Center dem gegenwärtig schwierigen Umfeld mit kreativen Shoppingformaten. „Wir ergänzen den Nutzungsmix unserer Center mit neuen Konzepten wie attraktiven Pop-up-Stores“, erläutert Philipp Schoch, Bereichsleiter Center Management von Wincasa.
Das nominale Umsatzminus von 5.2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht gemäss der Research-Abteilung von Wincasa real immer noch einem bedeutenden Minus von 3.7 Prozent. Im Umfeld der Anpassung der Schweizer Volkswirtschaft nach der Aufhebung der Mindestkursgrenze bleiben auch die Wachstumsaussichten für den Detailhandel für das zweite Halbjahr „weiterhin gedämpft“. Doch längst hat die Shopping Center Branche mit der Integrierung neuer Konzepte wie zum Beispiel Pop-up-Stores Gegensteuer gegeben.
Nutzungsmix attraktiv erweitern
Der Trend zu temporären Geschäften stammt aus London und New York. Corine Maissen, Marketingleiterin von Sihlcity rapportiert von den guten Erfahrungen der ersten Ausschreibung: „Wir hatten in etwa 100 Anmeldungen von interessierten Shop-Betreibern, von denen fast alle hochqualifiziert waren.“ Ab Ende September 2015 werden bis Ende Januar 2016 mehrere kleine, einzigartige und trendige Unternehmen aus den Bereichen Food, Bekleidung, Schmuck, Dekoration und Magazine gleichzeitig in Sihlcity eingemietet sein. Philipp Schoch, Bereichsleiter Center Management von Wincasa, zieht den strategischen Bogen:„Es geht darum, den Nutzungsmix attraktiv zu erweitern und den Erlebnisfaktor zu vergrössern. Sihlcity ist für uns ein Testlauf. Wenn es, was wir erwarten, gut läuft, werden wir das Konzept auch in anderen Shopping Centern anwenden. Dabei können wir auch den positiven Nebeneffekt nutzen, eventuelle Leerstände zu verhindern.“
Elektronikmarkt mit hochkompetitiven PreisenTrotz nominalen (-5.2%) und realen Umsatzeinbrüchen (-3.7%) ist der Retail Snapshot der Research-Abteilung nicht nur in Grautönen gehalten. Vor allem aus Sicht der Kundinnen und Kunden erfreulich ist, dass das durchschnittliche Preisniveau im Vergleich zum Vorjahresquartal um über ein Prozent abgenommen hat. Grund ist vornehmlich die Frankenstärke, welche die Importpreise aus dem Euroraum vergünstigt. Dieser Währungsvorteil wird im Vergleich zu früheren Jahren direkter an den Endkunden weitergegeben. „Andere Faktoren wie gesunkene Roh- ölpreise führen dazu, dass den Haushalten am Monatsende mehr Geld übrig bleibt“, sagt Philipp Schoch. Bestes Beispiel für grossen Preisnachlass in den Shopping Centren sind die fallenden Preise für Elektronikgeräte, welche im Vergleich zum Ausland „sehr kompetitiv, in nicht wenigen Fällen sogar billiger“ sind, wie Philipp Schoch weiter ausführt.
Ob sich die Lage im zweiten Halbjahr für Shopping Center stabilisieren wird, wird vor allem davon abhängen, wie schnell sich die Unsicherheiten im EU-Raum auflösen und ob der Eurokurs, wie bereits seit Mitte Juli zu beobachten, weiter steigen wird.
Die Retail Snapshots der Research & Strategy Abteilung werden quartalsweise neu publiziert und beleuchten die neusten Trends im Bereich Retail und Center Management. Hier zum Download: Wincasa Retail Snapshot.
Quelle: Wincasa