Norma signalisiert Interesse an Tengelmann

Discounter macht Gesprächsangebot zur Übernahme von Filialen

Norma-Unternehmenszentrale in Fürth.
Norma-Unternehmenszentrale in Fürth.
Quelle: Norma
Das Thema bewegt die Handelsbranche in Deutschland bereits seit Monaten – jetzt hat rund zwei Wochen vor der öffentlichen Anhörung zur Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch Edeka auch der Lebensmittel-Discounter Norma Interesse an der Übernahme einzelner Filialen bekundet.

Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung hat Norma bereits „mehrmals das Gespräch mit Tengelmann“ gesucht und ist auch an Tengelmann-Geschäftsführer Karl-Erivan Haub herangetreten. Auf die diversen Gesprächsangebote sei Tengelmann jedoch nicht eingegangen.

Entscheidung des Kartellamtes fällt am 16. November

Das Bundeskartellamt hatte die Übernahme von 450 Kaiser’s-Tengelmann-Filialen durch Edeka im April dieses Jahres untersagt, da in den betroffenen lokalen Märkten eine Gefahr für den Wettbewerb durch die Fusion bestanden hätte. Die beiden Unternehmen beantragten kurz darauf bei Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel eine Ministererlaubnis. Die Entscheidung für oder gegen eine solche Ministererlaubnis fällt laut Angaben der Süddeutschen Zeitung allerdings vermutlich frühestens Ende November. Als Argument für die Übernahme betonten sowohl Edeka als auch Tengelmann immer wieder, dass nur durch eine Übernahme aller fraglichen Filialen ein großer Anteil der 16.000 Arbeitsplätze in diesen Filialen gesichert werden könne.

Tengelmann schweigt weiter zu neuen Angeboten

Das Unternehmen Tengelmann ignorierte bereits diverse Gesprächsangebote interessierter Bieter. Die Unternehmenssprecherin von Norma sagte der SZ dazu: "Für uns unverständlich ist, wieso man einem konzernfreien, wettbewerbsrechtlich völlig unbedenklichen Mitbewerber keine Chance gibt, seine Ideen vorzutragen."

Auch das Angebot des Konkurrenten Rewe hat Tengelmann nie offiziell bestätigt. Stattdessen verknüpfte Haub das Angebot mit einer Geheimhaltungsvereinbarung. Juristen halten das Missachten seriöser Angebote für rechtswidrig. Es bleibt also die weitere Entwicklung abzuwarten. Zur öffentlichen Anhörung am 16. November haben sich neben den beiden Antragstellern inzwischen 13 weitere Parteien laden lassen. Dazu gehört Norma ebenso wie die Mitbewerber Rewe, Kaufland und Coop.

Autor: Daniel Stöter, iXtenso.com

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