Die Kasse ist ein neuralgischer Punkt in Einzelhandelsgeschäften. Denn an der Kasse wird ebenso das Geld wie auch die Geduld der Kunden gefordert. Dies unterstreicht die Bedeutung der POS-Systeme für den Handel. Sie müssen einerseits immer höheren technischen Anforderungen genügen und dabei andererseits möglichst schneller sein als ihr Vorgängermodell.
So ist auch zu erklären, dass die Teilnehmer der EHI-Befragung „Kassensysteme 2010“ vor allem die Geschwindigkeit am Checkout als Optimierungshebel sehen. Der größte Teil der befragten Händler sieht beim Zahlungsprozess die größten Potenziale für eine Verbesserung der Kassensituation für den Kunden.
Green IT und Self-Checkout
Immer mehr zusätzliche Funktionalitäten werden über die Kasse abgewickelt. Im Vordergrund stehen heute Couponing und E-Loading, zukünftig auch kontaktloses Bezahlen. All dies soll noch weiter ausgebaut werden. Während heute bereits fast 40 Prozent der Befragten Couponing-Funktionen an ihren Systemen im Einsatz haben, wollen mittelfristig zwei Drittel der Händler diese Funktion einführen.
Green IT spielt im Handel am POS momentan noch keine dominierende Rolle. Zwar halten 70 Prozent beispielsweise den Faktor "Umweltfreundlichkeit" bei der Auswahl von Kassensystemen bereits für wichtig, entscheidungsrelevant ist dieser aber bisher nur in wenigen Fällen. Es bleibt spannend zu beobachten, ob es in den nächsten Jahren zu einer anderen bei der Gewichtung der Entscheidungsfaktoren kommt.
Die Verbreitung der unterschiedlichen Self-Checkout-Systeme verläuft langsam, aber kontinuierlich. Heute sind bei 13 Prozent der Befragten solche Systeme im Einsatz. Für die Zukunft prognostizieren ein gutes Drittel ihren Einsatz. Technisch sind die Systeme ausgereift.
Alterstruktur der Kassen
Die absolute Anzahl der Kassensysteme in Deutschland stagniert seit Jahren. Insgesamt sind im Handel im weiteren Sinne ca. eine Million Kassenysteme im Einsatz. Bedingt durch die Konsolidierung des Marktes verteilt sich diese Anzahl von POS-Systemen dabei auf immer weniger Outlets. Waren es vor gut zehn Jahren noch fast 640.000 Geschäfte, so sind es heute nur noch 584.000.
Zahlreiche Systeme wurden in den letzten Jahren erneuert. Lag das Durchschnittsalter der Kassenhardware in 2008 noch bei 6,4 Jahren, so liegt es in 2010 bei nur noch 4,5 Jahren. Bei den Betriebssystemen scheint der Vormarsch von Linux ins Stocken zu geraten. Auch wenn insbesondere bei Unternehmen mit großen Checkoutlinien der Anteil von Linux-Systemen mit knapp 60 Prozent der Installationen noch hoch ist, gewinnen Microsoft-Lösungen mit 30 Prozent wieder an Bedeutung. Auch DOS ist mit gut zehn Prozent der eingesetzten Systeme nach wie vor im Markt vertreten.
An der Studie haben sich 61 Händler beteiligt. Die Teilnehmer des Panels haben insgesamt 117.000 Kassensysteme in weltweit 49.500 Filialen im Einsatz, in und mit denen im Jahre 2008 ca. 135 Mrd. Euro umgesetzt wurden. Allein in Deutschland haben diese Unternehmen im letzten Jahr in rund 21.000 Filialen einen Umsatz von rund 66 Mrd. Euro erwirtschaftet.
Die EHI-Studie „Kassensysteme 2010“ ist zu bestellen beim EHI-Verlag zum Preis von 250,- Euro.
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