Die Technische Universität Ilmenau und die Ilmenauer Firma MetraLabs erhalten den Thüringer Forschungspreis in der Kategorie Transfer. Mit der Auszeichnung ehrt das Land die Entwicklung des weltweit ersten praxistauglichen interaktiven, mobilen Shopping-Roboters. Er wurde in enger Zusammenarbeit mit der Baumarktkette toom realisiert und ist bereits in mehreren deutschen Baumärkten in Langzeittests im Einsatz.
„Wir freuen uns, dass es gemeinsam mit unseren Partnern gelungen ist, die mobile Service-Robotik erstmals in eine echte Alltagsanwendung des Einzelhandels zu überführen", sagt Prof. Horst-Michael Groß, Leiter des Fachgebietes Neuroinformatik und Kognitive Robotik der TU Ilmenau. Thüringens Bildungsminister Christoph Matschie übergab den mit 15.000 Euro dotierten Preis am 11. Februar in Jena.
Der Roboter mit Namen TOOMAS spricht im Baumarkt interessierte Kunden an, unterstützt sie bei der Artikelsuche und leitet sie völlig autonom zum gewünschten Produkt. Er hat die Standorte aller Artikel gespeichert und verfügt über kognitive Fähigkeiten wie zeitliche und räumliche Orientierung, Erkennen, Erinnern oder Planen. So findet er sich in seiner Umgebung mit ähnlichen Regalreihen und wechselnden Kundenströmen zurecht. Die Forschungsergebnisse flossen in das Design, die Konstruktion und Fertigung des Shopping-Roboters ein, Außerdem wurde eine Interaktionssoftware für die Artikelsuche entwickelt.
Seit Mitte der neunziger Jahre forschen die Wissenschaftler in Ilmenau auf dem Gebiet der Assistenzrobotik. Insgesamt sind nach Angaben der TU weltweit mehr als 40 hier entwickelte Roboter im praktischen Einsatz – im Handel, in der Industrie, in Labors oder Museen.
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