News • 04.01.2019

Blockchain macht Palettentausch effizienter

Fazit aus Blockchain-Pilotprojekt

Zwei Personen im Logistikbetrieb mit Smartphones; copyright: GS1...
Quelle: GS1 Germany/Reinhard Rosendahl

Blockchain bedeutet mehr als nur die Anwendung einer Technologie – Blockchain heißt auch: kultureller Wandel. So ein wesentliches Fazit des bundesweit größten unternehmensübergreifenden Blockchain-Pilotprojekts. Stellvertretend für die insgesamt 36 Projekt-Teilnehmer präsentierten Dr. Oetker, Lekkerland, Nagel-Group, PwC, SAP und GS1 Germany der Öffentlichkeit die wichtigsten Erkenntnisse aus der nun abgeschlossenen Initiative.

Seit März erarbeiteten die Teilnehmer aus Handel, Industrie, Logistik, Wissenschaft, Gründer-Szene und Verbänden unter dem Dach von GS1 Germany eine Blockchain-basierte Lösung für den offenen Palettentauschprozess. Im Oktober führten sie einen Praxistest im realen Tagesgeschäft durch.

Neben der grundsätzlichen Erprobung von Blockchain stand insbesondere eine Frage im Fokus: Kann die Technologie die Zettelwirtschaft im Palettentausch digitalisieren? „Der Palettenschein lässt sich mit Blockchain digitalisieren und in einer App abbilden“, sagt Christian Grotowsky, Managing Director der Lekkerland IT-Tochter Lekkerland information systems. „Der Tauschprozess wird an mehreren Stellen effizienter. Sowohl an den Laderampen als auch in der Belegabwicklung ist der Effekt spürbar geworden.“

Realer Test für belastbare Erkenntnisse

17 Unternehmen haben im Oktober nach monatelanger Planung und Vorbereitung an bundesweit 20 Lagerstandorten innerhalb von zwei Wochen rund 600 Palettentauschvorgänge mit Blockchain realisiert. Dafür wurden auch 13 Knoten bei unterschiedlichen Projekt-Teilnehmern installiert. „Wir haben als Logistikunternehmen den Test mit unserem echten Supply-Chain-Partner Dr. Oetker durchgeführt – mit echten Paletten, echten LKW und echten Daten“, erklärt Tobias Siekmann, Head of Corporate Loading Equipment Management bei der Nagel-Group.

Torsten Zube, Leiter Blockchain bei SAP, fasst zusammen: „Blockchain-Projekte lassen sich rein technisch unkompliziert umsetzen, solange Interoperabilität gewährleistet werden kann. Offenheit ist daher nicht nur in der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Unternehmen, sondern auch technologisch ein absoluter Erfolgsfaktor.“

Mehrwert auf politisch-organisatorischer Ebene

Doch was ist nun der wirkliche Mehrwert von Blockchain? Denn, so ein weiteres Fazit aus dem Test: Der Palettentausch ließe sich auf technischer Ebene auch ohne Blockchain und stattdessen mit einer anderen Lösung digitalisieren und umsetzen.

„Der große Mehrwert von Blockchain lag in unserem Projekt auf politisch-organisatorischer Ebene verborgen“, sagt Eric Stettiner, Director und Experte für Enterprise Architecture bei PwC Deutschland. „Die zugrundeliegende Distributed Ledger-Technologie besitzt den Vorteil, dass Unternehmen ihre Daten in dezentrale Transaktionsdatenbanken geben und sie nicht einer einzigen zentralen Instanz anvertrauen müssen. Das hilft, Vorbehalte ab- und Vertrauen aufzubauen.“

Quelle: GS1 Germany

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