Firmennachricht • 06.10.2011

Logistikbranche einigt sich zum Palettentausch

EUR-Paletten (Quelle: GS1 Germany)
EUR-Paletten (Quelle: GS1 Germany)

Auf eine gemeinsame Empfehlung für eine kooperative, transparente Palettenbewirtschaftung in Deutschland verständigten sich Industrie, Handel und Dienstleister unter dem Dach von GS1 Germany. Damit ist es erstmals gelungen, branchen- und sektorenübergreifend Palettenqualitätsklassen zu definieren – eine erhebliche Erleichterung besonders in der Beschaffung und der Kommunikation zwischen den Prozessbeteiligten. Der Branche liegen nun ein standardisierter Qualitätsbegriff und klar abgestimmte Spielregeln für faires Palettenhandling vor. Eine Chance, den Konflikt um Qualität, Prozesse und Tauschrisiko zwischen den beteiligten Wirtschaftszweigen nach nunmehr 50 Jahren beizulegen.

Diese neue ECR-Anwendungsempfehlung gilt für die Europalette und fokussiert die definierten Qualitätsklassen und die Ergebnisse aus der Prozessbetrachtung. Grundlage sind gemeinsam erarbeitete Prozesse, Klassifizierungen und Erkenntnisse. Sie verdeutlicht weiterhin Stärken und Schwächen von verschiedenen Palettenabwicklungssystemen, wie Palettenschein, Kauf und Verkauf oder Tausch im offenen Pool. Unternehmen finden darin außerdem Hilfe zu Fragen über Vertragsvereinbarungen, zu Rechten und Pflichten im Rahmen der Palettenbewirtschaftung oder auch zum Ausgleich von Palettenschulden.


Europaweit wird die Logistikwelt dominiert vom offenen EUR-Palettenpool mit der Europalette im Format 800 x 1200 mm. Es gibt kaum eine Branche in Industrie, Handel und Logistik, die nicht mit der Tauschpalette vertraut ist. Im offenen Kreislauf wechseln die Beteiligten aus Industrie, Handel und Logistik ihre Paletten untereinander aus, sodass es zu einer ständigen Rotation der Ladungsträger kommt. Allgegenwärtig ist jedoch auch die Kritik am System: Nicht ausreichende gesetzliche Bestimmungen und fehlende abgestimmte Standardprozesse führen beim Palettentausch zu Konflikten zwischen den Beteiligten bezüglich der Qualität sowie der Kostenverteilung.


„Für die Lösung dieser Problematik und ihre Umsetzung ist in diesem Projekt die Grundlage geschaffen worden. Wenn alle beteiligten Sektoren sich an diesen gemeinsam erarbeiteten Lösungen orientieren, steht einer kooperati-ven Palettenbewirtschaftung in Deutschland nichts im Wege“, prognostiziert Sebastian Krug, Projektleiter ECR bei GS1 Germany.
 

Über die genauen Inhalte der Anwendungsempfehlung und ihre praxisorientierte Umsetzung informiert der Workshop “Europalettenmanagement in der Praxis” am 24. Oktober 2011 im GS1 Germany Knowledge Center, Köln.

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