Supply-Chain-Management: Worauf kommt es an?
Transportschritte entlang der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette müssen eng getaktet sein
Sebastian Odrich, Geschäftsführer der sdbn Solutions GmbH, gibt fünf Tipps für ein gelungenes Supply Chain Management.
"Vom Rohstofflieferanten bis zum Endabnehmer müssen sämtliche Transportschritte entlang der gesamten Wertschöpfungs- und Lieferkette eng getaktet ineinandergreifen. Dafür sorgt eine integrierte prozessorientierte Planung und Steuerung der Waren-, Informations- und Geldflüsse – Stichwort Supply Chain Management. Unternehmen, die sich für dieses Vorgehen entscheiden, wollen ihre Prozesse optimieren, Kosten reduzieren, ihre Leistungsmerkmale steigern und dadurch ihre Kundenzufriedenheit stärken. Wie kann ein erfolgreiches Supply Chain Management gelingen?
1. Einer für alle
Zuerst müssen sich Betriebe bewusst machen, dass Supply Chain Management über die eigenen Firmengrenzen hinaus stattfindet. Damit die Prozessvernetzung entlang der Wertschöpfungskette gelingt, gilt es für alle beteiligten Akteure übergreifend zusammenzuarbeiten. Erst wenn jeder weiß, wie die einzelnen Abfolgen innerhalb der Prozesskette ineinandergreifen, ist auch ein einheitliches und auf den Gesamtnutzen ausgerichtetes Handeln möglich. Somit stehen gemeinsame Lösungen, ganzheitliche Risikominimierungen und nachhaltige Optimierungsansätze im Fokus des Handelns. Dieser Erkenntnisgewinn ermöglicht schließlich, den Supply-Chain-Management-Prozess an wechselnde Bedingungen anzupassen und somit flexibel auf neue Marktanforderungenzu reagieren.
2. Ehrlich währt am längsten
Ein offener Informationsaustausch aller an der Lieferkette beteiligten Akteure bildet die Basis fürjedes Projekt. Wer die Stärken und Schwächen seiner technischen Prozesse, die eigenen internen Risiken sowie die seiner Geschäftspartner kennt und offen bespricht, trägt zu einer realistischen und damit erfolgreichen Planung und Steuerung bei. Denn: So lassen sich die Vorzüge jedes einzelnen gezielt positionieren, um für alle das Optimum herauszuholen. Zu einem transparenten Umgang zählt auch, Geschäftspartner kurzfristig über Änderungen zu informieren.
3. Kickstart für optimalen Prozessfluss
Wie hoch die Reaktionsgeschwindigkeit eines Betriebes ausfällt, hängt unter anderem davon ab,wie viel Zeit die Fertigung als solche sowie die vorgelagerten Prozesse beanspruchen. Während sich erstere noch in Stunden messen lassen, dauern letztere meist mehrere Tage. Die Zeiten abseits der Fertigung zu erfassen, hilft dabei, ein Konzept zu erstellen, das zeitliches Einsparpotenzial aufdeckt. Veraltete Arbeitstools, mangelnde Transparenz oder eine langsame Prozessbearbeitung sind oftmals für langwierige Abläufe in vorgelagerten Schritten verantwortlich.
4. Ready, set, react!
Schnelle Reaktionsfähigkeit setzt eine qualifizierte Vernetzung voraus. Prozessbeteiligte des Supply Chain Managements sollten daher die Möglichkeiten schaffen, kurzfristige Veränderungenentlang der Wertschöpfungskette in Echtzeit abzubilden. Entsprechende Softwaretools bieten hier die Option, Kunden- und Materialbestellungen an die aktuellen Materialwiederbeschaffungszeiten anzupassen. Außerdem lässt sich über solche Lösungen der Ist-Zustand mit den zugehörigen Kennzahlen abbilden, was wiederum Handlungsbedarf und Optimierungspotenzial offenlegt. So gelingt es, die Reaktionsfähigkeit hoch zu halten, ohne die Prozessqualität zu beeinträchtigen.
5. Alle für einen
Als Dreh- und Angelpunkt für die geforderte Schnelligkeit und Dynamik innerhalb der Supply Chainp>erweist sich schließlich das eigene Werksgelände. Aufgrund der hier herrschenden Komplexität im Ablauf beeinflussen bereits geringe strukturelle Abweichungen sämtliche Folgeprozesse – auch über die Grenzen des Frachthofs hinaus. Die Wechselwirkung gestörter Kettenglieder gilt es auf keinen Fall zu unterschätzen. IT-Systeme, die dem individuellen Leistungsprofil entsprechen,unterstützen dabei, Planungsprozesse zu automatisieren, Prüfungsabfolgen im Auftragsmanagement zu koordinieren, spontan auftretenden Handlungsbedarf direkt an die betroffenen Mitarbeiter zu melden und automatisierte Statusmeldungen, beispielsweise Reklamationsaufträge oder aktualisierte Stücklisten, für alle beteiligten Personen in Echtzeit zurVerfügung zu stellen. Die Einbindung der Produktionsplanung, des Einkaufs, der Lieferanten, des Vertriebes und der Fertigung in ein Softwaresystem ermöglicht schnelle Reaktionszeiten und qualifizierte Entscheidungen. Betriebe, die den Blick auf diese Weise gezielt nach innen wenden, profitieren nicht nur von nachhaltiger Prozesssicherheit, sondern gewährleisten so auch den Erfolg des Supply Chain Managements."