Die Top-Player der digitalen Ökonomie – eBay, Amazon, LinkedIn, Facebook, Apple und Google – sind derzeit nicht zu schlagen, ganz egal wie gut ihre Mitbewerber auch sind. Branchenprimus Amazon ist auf dem Weg sich in den kommenden Jahren zu einem der größten Einzelhändler weltweit zu entwickeln und eine marktbeherrschende Stellung im Online-Handel einzunehmen. In den USA klafft schon heute eine erhebliche Lücke zwischen den Umsatzentwicklungen des Online-Versandhändlers und seinen Mitbewerbern.
eBay, Amazon, LinkedIn, Facebook, Apple und Google zählen derzeit zu den wichtigsten Unternehmen der digitalen Wirtschaft, da sie in ihren jeweiligen Zielmärkten den Markt dominieren. Auch im Jahr 2013 konnten die sechs Player wieder mit gewaltigen Umsatzzuwächsen und Neuerungen auf sich aufmerksam machen. Die Konkurrenz befürchtet derweil dem Druck der Top-Player nicht länger gewachsen zu sein und von den Marktgiganten geschluckt zu werden.
Was waren spannende Entwicklungen im Hinblick auf die Top-Player der digitalen Ökonomie im vergangenen Quartal? Welcher Online-Gigant konnte seine marktbeherrschende Stellung weiter ausbauen? Wer konnte mit innovativen Neuerungen begeistern? Diesen und weiteren Fragen geht das ECC Köln im Rahmen des ECC Digital Quaterly ab sofort quartalsweise auf den Grund und präsentiert Ihnen regelmäßig die spannendsten Entwicklungen.
Welche Entwicklungen eBay, Amazon, LinkedIn, Facebook, Apple und Google im letzten Quartal 2013 durchlebt habt, erfahren Sie hier:
ebay
Das weltweit größte Internetauktionshaus eBay hat sich innerhalb weniger Jahre von einem flohmarktähnlichen Auktionshaus zu einem glänzenden B2C-Marktplatz entwickelt, jedoch ohne seinen ursprünglichen Charakter gänzlich zu verlieren. Auch wenn sich das Auktionshaus nach Außen gerne als eine bunte, glitzernde Erlebniswelt präsentiert, gibt es trotzdem noch die klassischen Auktionen mit Flohmarkt-Charakter aus der Anfangszeit des Unternehmens. Nur werden diese zunehmend zurückhaltender beworben.
Im vierten Quartal 2013 ist die Zahl der Marketplace-Nutzer im Vergleich zum Vorjahr um 14,1 Prozent auf 128 Millionen Nutzer gestiegen. Die Wachstumsdynamik des eBay Marketplace bleibt damit weiterhin positiv. Auch beim Umsatzvolumen kann das Unternehmen weiter zulegen. Im vierten Quartal 2013 erzielte das Internetauktionshaus einen Umsatz von rund 3,9 Milliarden USD. Auch was die Produktentwicklung angeht ist das Unternehmen weiterhin experimentierfreudig. So hat eBay in Großbritannien mit Secretguru eine Plattform gegründet, über die Kunden Expertenberatungen als Live-Video-Tutorials in verschiedenen Kategorien buchen können. Neuland betritt das Unternehmen zu Jahresende durch eine Kooperation mit GoFresh, welches eine Lösung für T-Commerce über den Smart TV-Standard HbbTV (Videotext 2.0) anbietet. Außerdem konnte das Auktionshaus 2013 seinen Payment-Sektor mit der Akquisition des Mobile-Payment-Dienstleisters Braintree weiter ausbauen.
Amazon
Als Online-Buchhändler gestartet, bietet der Online-Versandhändler Amazon mittlerweile neben der weltweit größten Auswahl an Büchern, CDs und Videos ein breitgefächertes Sortiment an. Jetzt plant Amazon sogar zukünftig schon vor der Bestellung zu liefern. Ein neues Patent soll es dem Online-Pure-Player ermöglichen, Waren an ein Versandzentrum zu schicken, in dessen Nähe sich Kunden höchstwahrscheinlich in nächster Zeit für das Produkt interessieren.
Auch im vierten Quartal 2013 konnte Amazon seine Umsätze erneut steigern. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Umsatz um 20,3 Prozent auf 25,5 Milliarden USD. Besonders im Segment Electronics & General Merchandise konnte der Online-Händler zulegen. Die Zahl der aktiven Kunden, die mindestens einen Einkauf in den letzten zwölf Monaten getätigt haben stieg, um 5,8 Prozent auf 237 Millionen, womit der Online-Händler fast doppelt so viele Kunden bedient wie das Internetauktionshaus eBay.
Mit der Übernahme des Zahlungsdienstleisters GoPago möchte es Amazon seinen Kunden zukünftig ermöglichen, Waren per Vorkasse mobil zu bezahlen und die Bestellungen später im stationären Laden abzuholen. Außerdem plant das Unternehmen zukünftig auch sonntags Pakete auszuliefern – vorerst jedoch nur in den USA. Hierzu hat das Unternehmen eine Kooperation mit der amerikanischen Post U. S. Postal Service geschlossen.
Das soziale Netzwerk LinkedIn hilft dabei, bereits bestehende Geschäftskontakte zu pflegen und neue geschäftliche Verbindungen zu knüpfen. Mit diesem Geschäftsmodell ist LinkedIn derzeit weltweit die größte Plattform dieser Art. Auch in China ist das soziale Netzwerk seit kurzem vertreten. Die chinesische LinkedIn-Seite steht zunächst jedoch nur in einer Beta-Version zur Verfügung, da LinkedIn derzeit noch auf eine offizielle Lizenz von den chinesischen Behörden wartet. Auch anderen US-Gesellschaften wie facebook und Google fiel es schwer in China Fuß zu fassen.
Im letzten Quartal des Jahres 2013 musste das soziale Netzwerk LinkedIn trotz steigenden Umsatzes einen Verlust im operativen Ergebnis verbuchen. Das Umsatzwachstum von 47 Prozent konnte damit die hohen Kosten des Unternehmens, die sich in diesem Quartal mehr als verdoppelt hatten, nicht ausgleichen. Ende des Jahres 2013 zählt das auf Geschäftskontakte spezialisierte soziale Netzwerk 276,8 Millionen Mitglieder. Was die Übernahme von Unternehmen oder Kooperationen anbelangt, blieb es bei LinkedIn im vierten Quartal eher ruhig. LinkedIn kooperiert lediglich mit verschiedenen Online-Education-Anbietern, um den Nutzern bei der Ausgestaltung ihrer Profile weitere Mehrwerte bieten zu können.
Facebook ist das weltweit größte soziale Netzwerk mit den höchsten Nutzerzahlen. Erst vor kurzem machte das Unternehmen mit dem Kauf des Nachrichtendienstes WhatsApp Schlagzeilen. Für 19 Milliarden USD kaufte Facebook das Unternehmen, das mehr als 450 Millionen Nutzer hat.
Im vierten Quartal des vergangenen Jahres konnte Facebook seinen Umsatz um 63 Prozent steigern. Vor allem die mobilen Angebote sind für das Umsatzwachstum verantwortlich gewesen. Das Wachstum in den Nutzerzahlen hat sich hingegen deutlich verlangsamt. Bei einer Anzahl von 1,2 Milliarden Nutzern dürfte in vielen Ländern mittlerweile die Sättigungsgrenze erreicht worden sein. Potential besteht hier unter anderem in den sich entwickelnden Regionen.
Facebook, das von seinen Geschäftsmodellen her deutlich weniger auf Partnerschaften angewiesen ist als beispielsweise Google, ist im vierten Quartal des Jahres 2013 lediglich zwei Kooperationen eingegangen – zum einen mit der russischen Suchmaschine Yandex und zum anderen mit dem Social-TV Data Analytics-Startup Second Sync.
Apple
Das US-amerikanisches Unternehmen Apple, das Computer und Unterhaltungselektronik sowie Betriebssysteme und Anwendungssoftware herstellt, ist laut der Marktforschungsgruppe Millward Brown mit einem Wert von rund 185 Milliarden US-Dollar die wertvollste Marke der Welt. Auch wenn die Wachstumsdynamik des Unternehmens im vierten Quartal 2013 deutlich geringer ausfiel als üblich, erzielt Apple mit 57,5 Milliarden USD einen Rekordgewinn. Bei einem Umsatzwachstum von lediglich 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, musste Apple allerdings im operativen Gewinn einen leichten Rückgang von 2,6 Prozent hinnehmen. Umsätze erzielte das Unternehmen vor allem durch den Verkauf des iPhones.
Mit der Übernahme von PrimeSense, einem führenden Technologie-Entwickler von 3D-Sensoren und Bewegungssteuerungen, sowie Topsy Labs, führender Anbieter von Social Media Analytics-Dienstleistungen und -Technologien konnte Apple im vierten Quartal des Jahres 2013 wieder zwei spannende Unternehmen akquirieren. Zudem konnte Apple durch eine Vertriebs- und Marketingpartnerschaft mit dem weltgrößten Mobilfunkunternehmen China Mobile den Zugang zu 750 Millionen Nutzern im chinesischen Markt schaffen.
Der Online-Gigant Google ist Marktführer unter den Internet-Suchmaschinen. Das US-amerikanische Unternehmen hat seit seiner Gründung im Jahr 1996 eine rasante Entwicklung durchlebt. Auch im letzten Quartal des Jahres 2013 konnte Google wieder einmal bei der Entwicklung von Umsatz und Gewinn überzeugen. Das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal lag bei 17 Prozent. Dabei konnte der Internetriese vor allem über eigene Produkte und Angebote Umsätze generieren. Zudem stieg die Zahl der Paid Clicks im vierten Quartal 2013 überproportional an.
Der Internetriese Google übernahm im letzten Quartal des Jahres 2013 insgesamt acht Unternehmen aus dem Bereich Robotik. Die wichtigste Übernahme darunter war die der Firma Nest, mit der Google einen zweiten Anlauf im Bereich Smart Home unternimmt. Außerdem will Google durch die Partnerschaften mit führenden Automobilherstellern das Betriebssystem Android in vernetzte Fahrzeuge (‚Connected Car‘) integrieren.
Die marktbeherrschende Stellung dieser sechs Top-Player ist allgegenwärtig. Die Online-Giganten gehen permanent mit Neuerungen an den Start, die nicht selten Auswirkungen auf die gesamte Handelswirtschaft haben. Der Informationsdienst Digital Quaterly des ECC Köln hat sich zur Aufgabe gemacht, Fach- und Führungskräften aus Handel und Konsumgüterindustrie einen Überblick über die prägnanten Strategien und Taktiken sowie wichtige Kennzahlen der marktdominierenden Wettbewerber zu geben.
Wollen auch Sie keine Entwicklungen der Online-Giganten mehr verpassen? Lernen Sie von den Stars der digitalen Wirtschaft und informieren Sie sich unter http://www.ecckoeln.de/Digital-Quarterly.php über alle Vorteile des Informationsdienstes Digital Quaterly.
Quellen:
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Autor(en): Ramona Pampel