Der Veganuary ist in Deutschland in die vierte Runde gestartet. Über 850 deutsche Unternehmen beteiligen sich an dieser globalen Bewegung für pflanzliche Ernährung. Einzelhändler*innen haben die Chance, von diesem Trend zu profitieren, da die Kampagne den Markt für vegane Produkte weiterhin anregt. Laut einer Yougov-Umfrage experimentierten im Jahr 2023 etwa neun Prozent der deutschen Erwachsenen mit pflanzlicher Ernährung im Veganuary. Diese Entwicklung zeigt sich auch in den breiten Angeboten von Lebensmittelgeschäften, Restaurants und bekannten Marken.
Der Aufstieg des Veganuary in Deutschland
Veganuary ist keine vorübergehende Erscheinung. In Deutschland hat sich die Anzahl der beteiligten Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt. Im Jahr 2024 sind etwa 860 Marken, Einzelhändler*innen und Restaurants Teil der Kampagne – im Vergleich zu rund 420 im Jahr 2023. Teilnehmende Unternehmen können von kostenlosen Kampagnenvorlagen profitieren, die zur Verfügung gestellt werden, und ihre Produkte sowie ihr Engagement für den Veganuary sichtbarer machen.
Veganuary: Ein Gewinn für Hersteller*innen und Einzelhändler*innen
Der Veganuary-Effekt bietet Vorteile sowohl für Hersteller*innen als auch für Einzelhändler*innen. Vegane Produkte, die im Januar ins Sortiment wandern, können von der Bewegung profitieren. Dies gilt nicht nur für große Marken wie Dr. Oetker, Frosta oder Ritter Sport. Auch junge Unternehmen können auf den Erfolgs-Zug aufspringen, vegane Produkte anbieten, sichtbar werden und bei der Kundschaft punkten.
Beispiele aus der Praxis
Ein Blick auf die Praxis zeigt, wie sich Unternehmen auf den Veganuary vorbereiten. Die Bauck GmbH, zum Beispiel, bringt zwei neue vegane Produkte auf den Markt – den HaferBBQ Burger und eine Mischung für Süßkartoffel-Falafel. Ebenso gibt es Neues von Popp Feinkost (vegane Salat-Mayonnaise in einer Kopfstand-Tube) sowie von Rügenwalder Mühle und Koro, die für neue Produkte eine Kooperation eingegangen sind. Zusammen haben sie eine neue Produktreihe von Trockenmischungen herausgebracht. Währenddessen bieten große Handelsketten wie Aldi Nord und Süd, Alnatura, Bio Company, dm, Edeka, Globus, Hit, Rewe, Kaufland, Lidl, Netto, Penny, Rossmann und weitere neue Produkte, Rabattaktionen und Verkostungen an. Penny startet zum Beispiel eine große In-and-out-Aktion mit bekannten und 32 neuen Artikeln. Edeka begleitet den Monat mit einem bunten Mix aus Rezepten, Wissen, Ratgebern und Entertainment in unterschiedlichen On- und Offline-Formaten. In manchen Rewe-Märkten werden vegane Produkte zum Probieren angeboten. Bei Rossmann gibt es 20 Prozent Rabatt auf viele vegane Produkte von enerBiO und bei dm werden 20 limitierte Produkte im Sortiment sein. Darüber hinaus intensivieren sowohl etablierte Marken wie Rügenwalder Mühle als auch junge Unternehmen wie Billie Green ihre Werbemaßnahmen für pflanzliche Produkte – vor allem über Social Media.
Restaurants und Fast-Food-Ketten ziehen mit
Auch Restaurants und Fast-Food-Ketten nehmen am Veganuary teil. Domino's Pizza Deutschland bringt zum Beispiel die "Vegan Chicken Döner Pizza" heraus, Pizza Hut Deutschland bietet die "Vegan Thu'n'a Pizza" an und Burger King führt den veganen "Veggie King Deluxe" ein. In Deutschland gibt es außerdem viele andere Restaurants, die vegane Optionen anbieten und Vergünstigungen für pflanzliche Alternativen gewähren: Vapiano startet beispielsweise die „Vegan Weeks powered by Planted“. Und die Schweden-Restaurants von Ikea Deutschland bieten die pflanzlichen Gerichte günstiger als das Tierprodukt an.
Der Veganuary erreicht neue Branchen
Aber nicht nur für Lebensmittelgeschäfte und Restaurants ist der Veganuary ein Thema. Unternehmen wie Ditsch, Backwerk und Le Crobag bieten vegane Backwaren für unterwegs an, während die Deutsche Bahn mit Happy Ocean Foods kooperiert und im Bordbistro eine Asia-Nudel-Pfanne mit Shrimps-Alternative und das "Tu-nah Baguette Chili Cheeeze Style" mit veganem Thunfisch in ihr Angebot aufnimmt. Selbst Kochbox-Anbieter wie Hellofresh und Lebensmittel-Lieferservices wie Flaschenpost und Lieferando locken Kund*innen mit neuen veganen Angeboten. Bei Dean & David, zum Beispiel, gibt es deutschlandweit via Lieferando alle Gerichte mit Planted-Chicken zum kleineren Preis als die fleischhaltigen Pendants. Und auch Too Good To Go nimmt am Veganuary teil. Bei ausgewählten Partnern sind exklusive Veganuary-Tüten erhältlich.
Fazit
Der Veganuary bietet eine einzigartige Gelegenheit für Einzelhändler*innen und Hersteller*innen, ihr Engagement für pflanzliche Ernährung zu demonstrieren und von einem wachsenden Markt zu profitieren. Mit einer breiten Palette von Marketing- und Produktstrategien können Unternehmen den Veganuary-Effekt nutzen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und gleichzeitig den Kund*innen mehr Möglichkeiten für eine pflanzliche Ernährung zu bieten.