Snacking rund um die Uhr – digital, bequem und immer verfügbar: Was einfach klingt, erfordert kluges Category Management. Auf den Retail Innovation Days 2025 (RID) in Heilbronn erklärten Patricia Frank und Christoph Grube von Mars Wrigley Germany, wie Retail Media, Platzierung und neue Store-Konzepte das Kaufverhalten verändern.
Im Interview spricht Patricia darüber, warum Impulskäufe heute anders funktionieren – und welche Chancen Smart Stores bieten.
Patricia, ihr sagtet bei den RID, dass Impulskäufe innerhalb von Sekunden entschieden werden. Was bedeutet das für Snacks und ihre Platzierung?
Snacks sollten aufgrund ihrer Impulsivitätsrate an hochfrequentierten Orten im Shop platziert werden. Zum Beispiel die Fast Lane, Gondelköpfe oder die oberen Böden in der Kassenzone. Gerade in Smart Stores sollte der Check-out-Bereich, ob mit oder ohne Kasse, eine Snacking-Platzierung aufweisen. Es empfiehlt sich ebenfalls eine Mehrfachplatzierung, damit der Shopper das Produkt immer wieder wahrnimmt und der Impuls in eine Kaufentscheidung transformiert werden kann.
Warum spielen Snacks für den Smart Store eine so große Rolle?
75,3 % der Shopper haben Süßwaren auf ihrer potenziellen Einkaufsliste in Smart Stores. Sie sind aufgrund der Impulsivitätsrate ein Treiber für Spontankäufe und demnach zusätzlicher Umsätze.

Wie gelingt es, Impulskäufe zu fördern, wenn die klassische Kassenzone wegfällt?
Durch Mehrfachplatzierung und gezielten Einsatz über Zweitplatzierungen, gerade in den Bereichen, wo die Aufmerksamkeit des Shoppers liegt. Das ist der Eingangsbereich, die Laufwege und der Check-out-Bereich, ob mit oder ohne Kasse. Zusätzlich kann hier mit Regalhighlights wie Wobblern, Bodenaufklebern oder anderen Tools gearbeitet werden, um die Aufmerksamkeit des Shoppers auf die Produkte zu lenken.
Ihr verbindet Snacking mit digital und Convenience – was funktioniert aktuell am besten im 24/7-Kontext?
Gerade Retail Media spielt hier eine große Rolle. Zusätzliche Impulse mit starken Marken senden, um das Verlangen nach einem Snack zu aktivieren. Ebenfalls ist das Thema Promotion wichtig, welches über Kunden-Apps oder direkt am POS eingesteuert werden kann. Im besten Fall direkt dort, wo die Produkte liegen.
Wie verändert sich das Snack-Verhalten der Shopper durch Smart Stores – und was heißt das für euch als Marke?
Snacking wird immer relevanter. Überall und jederzeit das zu bekommen, worauf man gerade Lust hat und ohne große Hürde Zugriff darauf zu haben. Dadurch ergeben sich für die Industrie neue Potenziale, und Smart Stores sind aufgrund der attraktiven Öffnungszeiten und praktischen Lage (ob an der nächsten innerstädtischen Ecke oder als Versorger auf dem Land) ein Mittel, diese zu heben.