Wachstum des Online-Handels - Wo der stationäre Handel punkten kann

Eine Stärken- und Schwächenanalyse

Der stationäre Handel punktet vor allem in Sachen Beratung....
Der stationäre Handel punktet vor allem in Sachen Beratung.
Quelle: panthermedia.net/goodluz

In den letzten Jahren ist der Umsatz des Deutschen Online-Handels jährlich um ca. zehn Milliarden Euro gestiegen. Ein Umsatz von 52 Milliarden Euro im Jahre 2015 und laut Prognosen 73 Milliarden Euro in 2017. Wird dieses Wachstum auf Kosten des stationären Einzelhandels gehen? Der Frage, was der stationäre Handel leisten muss, um erfolgreich zu sein, sind die ServiceRating-Berater durch eine Befragung nachgegangen (Befragungszeitraum: 11.-13.07.2016 / Anzahl der Befragten: 2029 Personen).

Kunden in Deutschland schreiben dem Online-Handel folgende Stärken zu: Er bietet ein breites Sortiment (70 Prozent), ist leichter zu erreichen (59 Prozent), ist günstiger (58 Prozent) und bietet mehr Produktinformationen (50 Prozent).

Bei der Produktqualität (68 Prozent) können die Kunden keinen Unterschied zu den Produkten im stationären Handel feststellen. Weder im Online-Handel noch im stationären Handel haben die Kunden das Gefühl, dass der Händler den Kunden kennt (45 Prozent).

Der stationäre Handel hat seine Stärken bei der Beratung (64 Prozent), dem Einkaufserlebnis (53 Prozent), einem einfachen Umtausch (49 Prozent), einer schnellen Verfügbarkeit der Waren (48 Prozent) und dem besseren Service (42 Prozent).

Aus diesem Vergleich geht hervor, dass der Online-Handel primär über das Produkt und der stationäre Handel durch Service die Kunden binden kann.

Stationäre Händler müssen ihre Kunden beim Einkauf überraschen und begeistern. Bisher gelingt dies dem Online-Handel (überraschen 33 Prozent zu 11Prozent bzw. begeistern 37 Prozent zu 16 Prozent) besser. Die Lösung für die stationären Händler ist exzellenter Service. Kundenorientierung und Unternehmenserfolg hängen eng miteinander zusammen. Der stationäre Handel ist auf dem richtigen Weg, denn 40 Prozent beurteilen ihn als kundenorientierter als den Online-Handel und nur 21 Prozent sehen dies anders. Bislang vermissen 33 Prozent die Kundenorientierung bei beiden Handelsformen.

„Der stationäre Handel sollte vom Online-Handel lernen und so den Kunden durch eine Kombination aus menschlicher Interaktion und Technologie ein einzigartiges Serviceerlebnis bieten“ meint Kai Riedel, Geschäftsführer bei ServiceRating. Gelingt es dem stationären Handel, den Kunden und dessen Einkaufverhalten kennen zu lernen, so kann er ihn besser beraten und mehr verkaufen. Stationäre Händler sollten prüfen, ob sie nicht auch Produkte empfehlen und Artikel liefern können. Wenn der stationäre Handel einige dieser Vorteile erfüllt und vor allem durch seine Serviceleistungen glänzen kann, muss er sich keine Sorgen machen.

„Die stationären Händler sind es, die physisch nah beim Kunden sind. Sie sollten es auch in den Köpfen ihrer Kunden sein“ so Kai Riedel weiter.

Quelle: ServiceRating GmbH

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