Über Lieferdrohnen, die selbstständig Pakete und Bestellungen zustellen, wird immer wieder berichtet. Nun bestätigte DHL nach einem Bericht der "Welt am Sonntag", dass ihr seit 2013 bestehendes Drohnen-Programm eingestellt worden sei.
Wir haben um ein Interview gebeten, bekamen auf unsere Fragen stattdessen folgende schrifltiche Antwort:
Keine Lieferdrohnen geplant
"Der DHL Paketkopter ist schon seit längerem nicht mehr in der Luft. Die Paketdrohne, die wir zwischen 2013 und 2018 im Rahmen verschiedener Testprojekte eingesetzt und weiterentwickelt haben, war für uns in erster Linie ein reines Forschungsprojekt, um herauszufinden, für welche Bereiche und unter welchen technischen und wirtschaftlichen Bedingungen dieses Transportmittel eine geeignete Alternative zur klassischen Paketzustellung darstellen könnte.
Nach verschiedenen Tests, zum Beispiel der Medikamentenlieferung per Drohne auf die Nordseeinsel Juist oder in den deutschen Alpen, haben wir zuletzt im Jahr 2018 auch ein gemeinsames Projekt mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) für den Transport von Medikamenten in entlegene Gebiete in Ostafrika durchgeführt.
Alle Forschungsprojekte sind abgeschlossen, weitere Projekte mit dem DHL Paketkopter oder gar ein Regelbetrieb für die Paketzustellung in Deutschland sind nicht geplant."
Weitere Anwendungsfälle für Drohneneinsatz
"Daneben gibt es aber andere Anwendungsfälle in unserem Konzern, bei denen Drohnen nach wie vor sinnvoll sein können, zum Beispiel bei der Überwachung größerer Liegenschaften oder im Bereich der Inventarisierung. Auch unser Unternehmensbereich DHL Express praktiziert eine vollautomatisierte Drohnen-Zustellung in China."
Logistiklösungen der Zukunft
"Wir konzentrieren uns in erster Linie auf umweltfreundliche Lösungen auf der letzten Meile, beispielsweise:
- den weiteren Ausbau unserer elektrischen Zustellflotte,
- die Anschaffung weiterer E-Trikes oder
- die Erweiterung des Packstation-Netzwerks von heute über 7.000 Automaten auf 12.500 Ende 2023."