Mysterybox-Automaten: Überraschungspaket mit Erfolgsfaktor?
Der neue Trend im Test bei iXtenso
Screenshott: iXtenso/Lena Schmidt
Wien, Berlin, Hamburg, Köln: An immer mehr Orten stehen die sogenannten Mysteryboxen oder -Automaten. Das Versprechen: Nervenkitzel und Überraschung für kleines Geld; schließlich weiß man nicht, was man bekommt. Grund genug für die iXtenso-Redaktion sich das neue Retail-Konzept mal genauer anzuschauen und eine Überraschung aus der Vending Machine zu holen. Lohnt sich ein Besuch?
Erinnerst du dich noch an die Wundertüten aus dem Kiosk? So ähnlich funktionieren auch die Automaten. Nur, dass hier statt Süßigkeiten andere Inhalte auf neue Besitzer*innen warten. Genauer: Die Kundschaft kann hier Pakete erwerben, ohne vorher zu wissen, was sich darin befindet. Die Päckchen kommen aus dem Onlinehandel und konnten beispielsweise nicht zugestellt werden, wurden retourniert oder gar nicht erst abgeholt. Dabei bieten sich sowohl für die Kundschaft als auch für Händler*innen Vor- und Nachteile. Diese führen wir weiter unten für dich detailliert auf.
Shopping am Mysterybox-Automaten: So war’s!
Natürlich wollten wir aus der iXtenso-Redaktion die beliebten Automaten, die auch auf Social-Media-Plattformen wie TikTok oder Instagram gefeiert werden, ausprobieren. Hier unsere Einschätzung:
Ganz klar hervorzuheben ist auf jeden Fall das Erlebnis. Es war spannend den Automaten unter die Lupe zu nehmen und anhand der Optik zu entscheiden, welches Paket wir kaufen wollen. Alle sehen größtenteils gleich aus, variieren nur etwas in der Größe. Auch die Form oder das Material lassen sich so nur erahnen. Aber auch das macht dieses Verkaufskonzept irgendwie aus, finden wir. Und jetzt sind wir wieder beim Bild der Wundertüte, denn beim Auspacken haben wir uns gefühlt wie Geburtstagskinder. Leider war das Geschenk nicht das gewünschte. Mit dem Inhalt konnten wir nicht viel anfangen. So ging es übrigens auch dem Herrn, der nach uns an den Automaten ging. „Letztes Mal habe ich Ersatzteile für einen 3D-Drucker bekommen. Ich konnte sie nicht gebrauchen, aber der Wiederverkaufswert war ziemlich hoch“, meinte er und suchte sich diesmal ein Päckchen aus, das mit den gleichen Klebebändern versehen war, wie das letzte. Vielleicht hatte er auch dieses Mal „Glück“. Und das ist das Shopping an solchen Automaten: Spannung, Spaß und Glück. Ob man auch mit Pech leben kann, wenn man Geld investiert? Das muss jede*r selbst entscheiden. Wir würden wiederkommen.
Kundschaft – Das spricht FÜR die Verkaufsautomaten:
- Einmaliges Einkaufserlebnis: Da man nicht weiß, was man bekommt – spannend!
- Potenziell günstiger Preis: Oftmals sind die Produkte in der Box günstiger als beim Einzelkauf, was ein Schnäppchen darstellen kann.
- Vielfalt an Produkten: Kund*innen können eine breite Palette von Produkten erhalten, die sie möglicherweise nicht selbst ausgewählt hätten.
- Nachhaltigkeit: Mysteryboxen können helfen, Retouren und überschüssige Bestände sinnvoll zu nutzen.
Kundschaft – Das spricht GEGEN die Verkaufsautomaten:
- Unzufriedenheit mit dem Inhalt: Was das Einkaufserlebnis einerseits ausmacht, kann andererseits zu Enttäuschung führen, wenn der Inhalt nicht den Erwartungen entspricht oder man Produkte bekommt, die man nicht braucht.
- Keine Rückgabemöglichkeit: Auch hier ein Pluspunkt, der nachteilig ausgelegt werden kann, denn: Oftmals ist eine Rückgabe ausgeschlossen, was das Risiko für Käufer*innen erhöht.
- Mögliche Abzocke: Es besteht die Gefahr, dass der Wert der Box nicht dem gezahlten Preis entspricht, was zu einem Gefühl der Abzocke führen kann.
- Überbleibsel und alte Produkte: Häufig enthalten Mysteryboxen ältere oder wenig gefragte Produkte, die schwer weiterzuverkaufen sind.
Pluspunkte für Retailer:
- Abverkauf von Restbeständen: Händler*innen können überschüssige oder retournierte Ware effizient weiterverkaufen, was Lagerkosten reduziert.
- Kundenbindung durch Erlebnis: Das Überraschungselement kann die Kundenbindung stärken, da es ein einzigartiges Einkaufserlebnis bietet.
- Zusätzliche Einnahmequelle: Mysteryboxen können eine zusätzliche Einnahmequelle darstellen, insbesondere wenn sie erfolgreich vermarktet werden.
- Nachhaltigkeit: Auch hier können Händler*innen signalisieren: Wir handeln nachhaltig und nutzen vermeintlich ungewollte Ware weiter.
Nachteile für Retailer:
- Kundenunzufriedenheit: Unzufriedene Kund*innen können negative Bewertungen hinterlassen
- Preisgestaltung: Es kann schwierig sein, den Preis so zu gestalten, dass er sowohl für die Kundschaft attraktiv, als auch für die Händler*innen profitabel ist.
- Rechtliche Risiken: Irreführende Werbung oder unklare Bedingungen können rechtliche Probleme nach sich ziehen.