ver.di lehnt Planungen zu neuen Sonntagsöffnungen ab
Gewerkschaft gegen die Vorschläge von NRW-Wirtschaftsminister
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt die von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart wegen Corona ins Spiel gebrachten zusätzlichen Sonntagsöffnungen in NRW ab. Der Minister hatte sich dafür ausgesprochen, ausgefallene verkaufsoffene Sonntage nachzuholen, obwohl die Anlassveranstaltung, die dafür Voraussetzung sind, ausfallen.
Für die Fachbereichsleiterin für den Handel in NRW, Silke Zimmer, sind neue Sonntagsöffnungen das völlig falsche Signal: „Viele Kommunen haben in dieser Krise sehr verantwortungsvoll gehandelt und geplante Sonntagsöffnungen abgesagt. Das war auch notwendig, weil die rechtlichen Voraussetzungen für Sonntagsöffnungen nicht mehr gegeben waren. Damit haben sie sowohl die Beschäftigten als auch die Kundinnen und Kunden vor einer möglichen Infektion geschützt. Angesichts der geringen Freizeitmöglichkeiten könnten Sonntagsöffnungen zu Menschentrauben in den Innenstädten führen. Dies wäre ein völlig unnötiges Infektionsrisiko für die Bevölkerung. Auch ökonomisch sind neue Sonntagsöffnungen aus Sicht von Zimmer nicht hilfreich: „Der Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Das gilt auch in der Corona-Krise.“
Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt ergänzte: „Neue Sonntagsöffnungen ohne Anlassveranstaltung zu genehmigen, widerspricht dem grundgesetzlich garantierten Sonntagsschutz. Bereits heute können Geschäfte von Montags bis Samstag 24 Stunden öffnen. Das reicht vollkommen aus, um Besucherströme zu entzerren. Weitere Öffnungen an Sonntagen sind hierfür nicht notwendig.“
Themenkanäle: stationärer Einzelhandel, Coronavirus, Ladenöffnungszeiten