Alexa, Siri und Google Assistant

Stellenanzeigen im Voice Bereich in den letzten zwölf Monaten mehr als verdoppelt

Infographik; Copyright: Joblift
Quelle: Joblift

Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit dem Thema Sprachassistenten. Das fand die Jobbörse Joblift in einer Analyse von rund 15 Millionen Stellenanzeigen der letzten 24 Monate heraus: Rund 2.000 Stellen für Fachkräfte im Voice Bereich entstanden in dieser Zeit, im letzten Jahr haben sich die Ausschreibungen mehr als verdoppelt. Laut Jan König, Gründer und CEO des Voice-Entwicklertools Jovo, ist das nicht verwunderlich, denn Smart Speaker wie Amazon Echo und Google Home wurden seit 2017 schon mehrere Millionen Male in Deutschland verkauft.

Erfahrung mit Alexa wird mehr als doppelt so häufig nachgefragt wie mit der Konkurrenz

Die Nachfrage nach Expertise im Bereich der digitalen Sprachassistenz stieg im letzten Jahr rapide an: Von 1.971 neuen Stellen in den vergangenen 24 Monaten entstanden rund 1.400 seit Juni 2017. Das entspricht einem Wachstum von 135 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, also mehr als einer Verdopplung der Inserate. „Viele sehen Voice Interfaces als die nächste große Plattform, welche die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine erleichtern soll“, sagt Jan König von Jovo. „Durch die hohen Verkaufszahlen von Smart Speakern sehen immer mehr Unternehmen die Notwendigkeit, sich intern mit dem Thema Sprachsteuerung zu beschäftigen.“ Besonders häufig wird dabei in Stellenanzeigen der Sprachassistent Alexavon Amazon erwähnt (806 Nennungen), während Googles Assistant und Apples Siri ungefähr gleichauf liegen (351 und 345 Erwähnungen). Laut König lässt sich dieser Vorsprung auf den sechs Monate früheren Markteintritt von Amazon Alexa in Deutschland zurückführen, der sich auf die Nutzerzahlen und die generelle Sichtbarkeit im Markt ausgewirkt hat.

Mehr als die Hälfte der Stellen im Voice-Bereich entstehen nicht in Start-Ups

„Für kleine Unternehmen und Start-ups bieten Voice Apps die Möglichkeit, sich früh als Vorreiter zu etablieren und einzelne Features zu besetzen. Wenn man als Fitness-Plattform die App ist, die bei Alexa, ich möchte ein Workout machengeöffnet wird, hat man einen enormen Vorteil gegenüber der Konkurrenz, die später dazu stößt“, verrät Jan König. Trotzdem scheinen kleineren Unternehmen momentan oft noch die Ressourcen für die Entwicklung von Sprachassistenten zu fehlen: Nur 29 Prozent der Stellenanzeigen stammen von Firmen mit weniger als 50 Angestellten, während 55 Prozent der Jobs in Großkonzernen mit mehr als 1.000 Beschäftigten entstehen. Während sich die Inserate in kleinen Unternehmen jedoch in den letzten zwölf Monaten mehr als verfünffachten, fiel das Wachstum in den Konzernen mit 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eher mittelmäßig hoch aus. Der CEO von Jovo erklärt: „Der Voice Markt ist momentan noch zu klein, um in Konzernen den Return on Investment (ROI) wirklich zu messen. Man kann aber aktuell vor allem bei Handelsketten oder Versicherungen beobachten, dass sie sich aktiv auf den wachsenden Markt vorbereiten.“

„Spracherkennung erfordert mehr als maschinelles Lernen" 

Aber welche Experten und Expertinnen werden für den Voice Bereich gesucht? Die drei gefragtesten Berufe nach der Zahl der Stellenangebote sind Software Engineer mit 194 Ausschreibungen, Java Developer mit 96 und Web Developermit 82 Gesuchen in den letzten 24 Monaten. „Allerdings zählt nicht nur der technische Aspekt des maschinellen Lernens bei der Spracherkennung“, so König. „Durch die sehr natürliche Art der Interaktion sollten früh Personen in das Design und die Entwicklung einbezogen werden, die ein Verständnis für Sprache haben – beispielsweise mit einem Hintergrund in den Bereichen Dramaturgie, Linguistik oder Interaktionsdesign.“ Im Moment konzentrieren sich Unternehmen jedoch erst einmal auf die technische Umsetzung, wobei besonders die Programmiersprachen Node.js und Python verwendet werden. „Wenn Projekte diese Phase verlassen, werden weitere Funktionen wie zum Beispiel Voice User Interface (VUI) Design zusätzlich wichtig.“ Tatsächlich entstanden in den letzten zwei Jahren 59 Stellen explizit für VUI Designer, mit einem Anstieg von 114 Prozent dürfte sich dieser Trend in Zukunft fortsetzen.

Quelle: Joblift

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