Gastbeitrag • 15.11.2021

Mit Voice Search-SEO Umsätze steigern

Wie Händler Sprachsuchen von Konsumenten bedienen können

Suchanfragen über Sprachassistenten wie Alexa, Siri, Cortana und Co. nehmen immer weiter zu – die Voice Search gehört auch 2021 zu den wichtigsten Trends im Online-Marketing. Mit Voice Search-SEO können Unternehmen nachhaltig von einer besseren Sichtbarkeit und einem höheren Umsatz profitieren. 

Weltweit nutzen bereits 27 Prozent der Online-User die mobile Sprachsuche für ihre Suchanfragen. Die Sprachassistenten sind dabei nicht nur auf dem Smartphone gefragt – auch auf Tablets, PCs, Fernsehern und intelligenten Lautsprechern wird die Voice Search immer beliebter. Allein im Jahr 2020 sind laut Statista weltweit 131 Millionen Smart Speaker von Amazon, Google, Apple und Co. verkauft worden. Durch die steigende Popularität der Lautsprecher und sprachgesteuerten Suchanfragen wird auch die Suchmaschinenoptimierung für die Voice Search zunehmend relevant für Unternehmen.

Ein Potrait von Arne Chananewitz, Autor des Beitrages...
Arne Chananewitz ist Head of SEO der Löwenstark Online-Marketing GmbH.
Quelle: Löwenstark

Was bedeutet Voice Search für die SEO?

Zur Optimierung von Webseiten für die Voice Search ist ein Umdenken bei der Formulierung von Suchanfragen erforderlich. Sprachsuchen unterscheiden sich maßgeblich von manuellen Eingaben: Während schriftliche Suchanfragen in der Regel deutlich reduzierter in Form von zwei bis vier Wörtern erfolgen, handelt es sich bei Sprachsuchen um ausformulierte Fragen und Sätze im Konversationsstil.

Lautet die Google-Suche etwa „Pasta Rezept“, fragen die meisten Nutzer ihren Sprachassistenten hingegen: „Hey, Alexa, wie mache ich zu Hause Pasta?" Anstelle von Stichworten formulieren die User ihre Suchanfragen an die Sprachassistenten also in Form von längeren, natürlichen Sätzen. In der Voice Search dominieren damit die sogenannten Long-Tail-Keywords, also Keywords, die nur in Nischen vorkommen, mit knapp 70 Prozent.

Eine weitere Herausforderung für die Suchmaschinenoptimierung stellt die Ausspielung der Suchergebnisse dar: Statt mehrerer Treffer erhält der Nutzer bei der Voice Search nur ein einziges Ergebnis. Ziel der Voice Search-SEO ist es dementsprechend, möglichst auf „Position 0“ in den Featured Snippets zu ranken und somit von den virtuellen Assistenten ausgespielt zu werden.

Ausreichendes Zielgruppenwissen ist dabei essenziell: Es gilt im Voraus genau abzuschätzen, welche Fragen die User vermutlich zu einer bestimmten Thematik stellen, um die eigene Webseite dahingehend zu optimieren. User formulieren ihre Sprachsuchen in der Regel als klassische W-Fragen („Wozu kann ich eine Küchenmaschine verwenden?“; „Wie reinige ich eine Küchenmaschine?“; „Wo kann ich eine Küchenmaschine reparieren lassen?“) – Werden solche Fragen auf der Webseite möglichst konkret beantwortet, hat dies einen positiven Effekt auf das Ranking in den Suchergebnissen und somit möglicherweise auch auf den Umsatz des Unternehmens. 

Content analysieren, gezielt planen und anpassen

Damit die eigene Webseite potenziellen Kunden bei der sprachgesteuerten Suche möglichst sichtbar angezeigt wird, gilt es den eigenen Content auf Grundlage der Nutzeranfragen zu optimieren. Die möglichen Suchanfragen sollten in typischen W-Fragen formuliert werden, wobei Füllwörter und Präpositionen durchaus vorteilhaft für die SEO-Maßnahmen genutzt werden können. Um die Qualität des Contents zu gewährleisten, sollten Rechtschreibung und Grammatik korrekt umgesetzt sowie auf Keyword-Stuffing verzichtet werden. Die W-Fragen sollten etwa in die Überschriften der Landingpages integriert und im Folgenden kurz beantwortet werden. Mögliche Formen sind beispielsweise FAQs, Definitionen zu Fachbegriffen, Content mit lokalem Bezug sowie Kontaktdaten und Öffnungszeiten.

Außerdem empfiehlt es sich, Teile der Fragen und Antworten in den Meta-Daten und der URL-Struktur zu hinterlegen. Damit die Sprachassistenten relevante Inhalte einfacher identifizieren und wiedergeben können, sollten die Antworten zudem per schema.org als „zu sprechender Inhalt“ ausgewiesen werden. schema.org bietet eine Reihe von Tags und Eigenschaften, um etwa Produkte oder Bewertungen zu kennzeichnen. Bei korrekter Implementierung können Suchmaschinen die mittels schema.org gekennzeichneten Daten nutzen, um den Inhalt der Seite besser zu verstehen.

Viele kleine Steine, ein Stein davon mit einem aufgemalten Fragezeichen...
Quelle: Ana Municio/Unsplash

Local SEO effektiv für die Voice Search nutzen

Viele Suchanfragen an virtuelle Sprachassistenten und Sprachanwendungen sind lokal ausgerichtet und werden mit der Formel „in meiner Nähe“ abgeschlossen. Lokale Inhalte werden zudem im Suchmaschinenranking höher gelistet als globale Ergebnisse – bei der Voice Search-SEO ist also auch eine Optimierung im Bereich Local SEO sinnvoll. Um die eigene Sichtbarkeit im Web zu pushen, sind auch hier schema.org-Auszeichnungen empfehlenswert. Relevante Daten wie Name, Adresse und Öffnungszeiten sowie lokale Keywords, die standortspezifische Wortgruppen enthalten, sind im Rahmen der Local SEO besonders entscheidend.

Eintragungen bei Google My Business, Bing und Yelp erhöhen die lokale Sichtbarkeit bei der sprachgesteuerten Suche zusätzlich – die Daten müssen hierfür jedoch über alle Plattformen hinweg korrekt und möglichst aktuell sein.

Mobile Webseite und Seitenladegeschwindigkeit optimieren

Auch die mobile Optimierung einer Webseite sowie die Seitenladegeschwindigkeit sind wichtige Faktoren bei der Voice Search-SEO. Da die sprachgesteuerte Suche primär mobil ausgerichtet ist und Google gemäß Mobile-First-Index für Indexierung und Ranking die mobile Version einer Webseite heranzieht, sollte diese entsprechend responsiv optimiert sein. Die Seitenladegeschwindigkeit ist ohnehin als entscheidender Rankingfaktor bekannt – dies gilt auch für die Sichtbarkeit bei der Voice Search. 

Fazit: Durch gezielte Voice Search-SEO können Unternehmen die Sichtbarkeit und das Ranking der eigenen Webseite langfristig optimieren und sich als „Early Adopters“ einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Wichtige Stellschrauben sind hierbei unter anderem Anpassungen im Bereich Content und Keywords sowie Local SEO.

Autor: Arne Chananewitz, Löwenstark Online-Marketing GmbH

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