Andrew Carr leitet jetzt Cash Bases, die europäische Sparte von APG
Ein Gespräch mit Andrew Carr und Stephen Bergeron über Carrs neue Stellung in der Führung von Cash Bases
Andrew Carr fürchtet sich weder vor Veränderungen, noch sind sie ihm fremd. In verschiedenen technischen und kaufmännischen Führungspositionen sammelte er 25 Jahre Erfahrungen bei IBM und seit 2012 – auch während des Verkaufs seiner Abteilung bei IBM – bei Toshiba im Bereich Einzelhandelslösungen.
Er kennt die Probleme und Chancen, die eine Führungs- und Eigentümeränderung für eine Firma bedeuten, aus erster Hand. „Kulturelle Unterschiede werden von leitenden Vorgesetzten oft nicht so sehr verstanden oder gewürdigt, wie es für sie wichtig wäre. Es gibt große Unterschiede zwischen den Vereinigten Staaten und Europa, die aber unterschätzt werden, weil die Unterschiede zwischen der westlichen Welt und Asien noch größer sind.“ Diese Erkenntnis wird bei der Transition eines eigenständigen britischen Unternehmens aus dem Bereich Kassendesign und Kassenherstellung zu einem Teil der amerikanischen Firma APG Cash Drawer aus Minneapolis sehr wichtig sein.
Andrew ist der Nachfolger von Phil Stone, der als Gesellschafter und Vorstandsmitglied eine Aufsichtsfunktion einnehmen wird. Was er so reizvoll an der Firma fand, die er nun leitet, beschreibt Andrew so: „Die meisten Betriebe funktionieren nicht nach schriftlichen Grundsätzen aus der Personalabteilung oder irgendwelchen Tabellen. Als ich mit Mark Olsen, dem Präsident von APG, sprach, war mir von Anfang an bewusst, dass man hier im Unternehmen nach einem klaren Satz von Prinzipien lebt. Wir haben uns über diese fundamentalen Dinge der Unternehmenskultur unterhalten. ‚Es gibt nichts Besseres als Erfolg, um weiterhin Spaß zu haben.‘, ist einer der Kernsätze, die mich wirklich angesprochen haben. Diese Sichtweise war schon vorher in beiden Firmen vorhanden und genau das wird unser Vorankommen nicht nur vergnüglicher, sondern auch erfolgreicher machen.“
Die Führungsebene bei APG waren nicht nur von dieser Kompatibilität beeindruckt, auch sein Schwung und Elan fiel Stephen Bergeron, Vizepräsident im Marketing, auf: “Er hat den nötigen Grad an Enthusiasmus, um diesen Prozess zu befeuern. Egal wie viel da bei einer Besprechung auf der Agenda war, wenn du aus dem Meeting mit ihm herauskommst versichert er dir `Das machen wir schon, das wird ein großer Spaß.´ “
Sicher waren aber auch Andrews Herkunft und seine Verbindungen für APG sehr verlockend. Wenn man seine lange Zeit im Produktmanagement und im Absatznetz bei den Hauptakteuren der Branche bedenkt, ist er wohl sehr gut positioniert, um der Produktentwicklung und dem Verkauf richtungsweisend unter die Arme zu greifen. „Ich hoffe, ich kann mit meinen Fähigkeiten die Führung dieses Unternehmens auf eine neue Stufe stellen. Ich bringe einige Verbindungen mit und möchte diese auch nutzen, um uns enger mit den verschiedensten Kanälen zu den Märkten zu verbinden. Diese Kanäle für sich bringen Einzelhändlern schon großen Nutzen, sowie zusätzliche Qualifikationen und Fachkenntnisse.“
Cash Bases könne sofort bestimmte Aspekte verbessern, um das Potenzial zu erreichen, das ihm vorschwebt. „Die meisten Menschen denken intern. Ich denke meistens extern: ich möchte an die Kunden denken, ich möchte an unsere Partner denken, mir Gedanken über unsere Softwarehersteller machen. Ich glaube nicht, dass wir diese so stark einbinden und uns zunutze machen wie wir könnten. Mein Hauptaugenmerk liegt also darauf, dass Partner, die mit uns im Markt operieren, genau wissen wie unsere Technologien funktionieren und dass wir gut aufeinander abgestimmt sind. Koordinierung und Harmonisierung sind Schlüsselworte für das Jahr 2017. Das gilt für Kundenwünsche, Schwierigkeiten, Angebote und Wertversprechen.“
Angesprochen auf die gegenwärtigen Probleme des Einzelhandels und die zukünftige Entwicklung, spricht Andrew nicht mehr von Kanälen, Bezahlsystemen oder geographischen Unterschieden. „Das Einkaufserlebnis der Kunden und wie wir es bereichern können, steht für mich an erster Stelle der wichtigsten Veränderungen der nächsten fünf Jahre. Die Einzelhändler passen ihre Unternehmensstrukturen diesem Kundenerlebnis bereits an, um deren Markentreue und die Kundenbindung zu verstärken.“ Und Stephen Bergeron fährt fort: „Überall auf der Welt ist die Arbeitskraft ein sehr großes Thema. Das Lohnniveau steigt, auf einem bestimmten Anforderungsniveau leert sich der Arbeitsmarkt und gerade das stellt Einzelhändler vor große Herausforderungen.“ Er weiß, dass ein gut aufgebautes und passend ausgesuchtes Bezahlsystem dem Einzelhändler einen besseren Kundenkontakt ermöglicht. „Wenn erfahrene Einzelhändler mit Problemen zu uns kommen, dann sind es meist Fragen wie: ‚Können Sie uns bei unseren Arbeitskräften helfen?‘ oder ‚Können Sie uns helfen, wenn Kunden Problemen haben?‘.
Es wird immer offensichtlicher, dass die Kunden auch in Zukunft einen physischen Anlaufpunkt bei ihrem Händler und auch zu ihren Marken behalten wollen. Das machen beide Männer während des Gesprächs klar. Dies ist ein großer Teil des Einkaufserlebnisses und könnte auch deshalb wichtiger werden, weil sich das ehemals reine Online-Einkaufen zum ‚Click and Collect‘ hin verschiebt. Wenn man den Einzelhändlern Werkzeuge in die Hand geben kann, um eine größtmögliche Kundenzufriedenheit zu erreichen, werden die Händler Erfolg haben. Und dann es ist fast egal wer, was, wo oder wann an einer Transaktion beteiligt ist, glauben die beiden. Ein effizienter und souveräner Kassierer ist ein quasi natürlicher und wesentlicher Teil dieses Systems.
Auch wenn er begeistert in die Zukunft schaut, schüchtert ihn „die Erkenntnis, was es wirklich heißt, dieses Potenzial abzuarbeiten“ doch ein wenig ein. „Aber wenn ich mich bei einem vollen Arbeitstag noch nach Extraarbeit umschauen würde, stünde dieses für mich auch in Frage“, sagt er direkt danach. Im Moment jedenfalls erscheint es zuverlässig da zu sein und man darf auch einen ‚Spaßfaktor‘ erwarten, wenn Cash Bases und APG zu einem der führenden globalen POS Bargeldabwickler fusionieren.
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