Einzelhandel: Gutes Geld für gute Arbeit
Laut dem Handelsverband Deutschland keine „Niedriglohnbranche“
Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert die Gewerkschaft ver.di auf, den Einzelhandel nicht unbegründet schlechtzureden. Entgegen den Behauptungen der Gewerkschaft gibt es im Einzelhandel gutes Geld für gute Arbeit.
„Indem Ver.di die Angst vor Altersarmut schürt und pauschale Kritik an den Arbeitsbedingungen im Einzelhandel übt, macht die Gewerkschaft den Handelsunternehmen die Suche nach dringend benötigten Fachkräften schwer. Das ist verantwortungslos und schädigt am Ende die ganze Branche“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Löhne im Einzelhandel lagen zuletzt mit durchschnittlich 15,70 Euro pro Stunde um 56 Prozent über dem gesetzlichen Mindestlohn. Von einer „Niedriglohnbranche“ ist der Einzelhandel damit weit entfernt.
Die vergleichsweise hohe Zahl von Arbeitnehmern, die zusätzlich zu ihrem Entgelt Unterstützung von der Bundesagentur für Arbeit beziehen, ist ausschließlich auf die Beschäftigungsstruktur zurückzuführen. Denn die Lohnaufstockung richtet sich nur nach dem Monatseinkommen der Arbeitnehmer, nicht nach dem Stundenlohn. Und aufgrund des hohen Anteils von Teilzeitbeschäftigten im Einzelhandel sind naturgemäß die Monatseinkommen geringer als in Branchen mit überwiegend Vollzeitbeschäftigten. „Derzeit sind 63 Prozent der Beschäftigten im Einzelhandel in Teilzeit oder als Minijobber tätig. Nur eine Minderheit davon verdient sich auf diese Weise das Haupteinkommen“, so Genth weiter. Hieraus den Schluss zu ziehen, dass diese Beschäftigten später zwangsläufig in der Altersarmut landen, sei unseriös. Denn meist sei in diesen Haushalten zusätzlich ein Vollzeitverdiener vorhanden.
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