Firmennachricht • 16.04.2013
Kleiner liegt im Trend
Analyse des Shopping-Center Marktes
Im vergangenen Jahr wurde bei der Gesamtzahl aller großflächigen Shopping-Center mit einer Mindestmietfläche von 10.000 qm in Deutschland die 450-Marke überschritten: Bis zum 1.1.2013 erfasste das EHI 453 Center mit einer Gesamtfläche von 14,2 Millionen qm.
Im Jahresverlauf 2012 kamen neun Shopping-Center mit einer Gesamtfläche von rd. 275.000 qm hinzu. Laut EHI-Planungsunterlagen zum Jahresbeginn sollen in den nächsten drei bis vier Jahren über 50 weitere Projekte realisiert werden, sieben davon im laufenden Kalenderjahr.
Kleinstädte werden gemieden
Sieben der neun neueröffneten Shopping-Center 2012 wurden in Innenstädten errichtet. Es fällt auf, dass die Center-Bauherren bei ihrer ständigen Suche nach attraktiven, neuen Standorten ihr Augenmerk derzeit verstärkt auf mittelgroße Kommunen mit 20.000 bis 100.000 Einwohner richten; etwa 600 Gemeinden in dieser Größenordnung gibt es in Deutschland. So sind auch in den vom EHI regelmäßig zusammengestellten Planungslisten neuerdings vermehrt Städte wie Baunatal, Datteln, Meißen und Speyer (für 2012) oder wie Mettmann, Meppen und Friedrichsdorf (für 2013) aufgeführt. Der Hauptgrund, warum auch Städte unter 100.000 Einwohner seit geraumer Zeit für die Projektentwickler zum Jagdrevier geworden sind, liegt vor allem daran, dass die Flächennachfrage in den Großstädten weitgehend gesättigt ist. Bei Gemeinden unter 20.000 Einwohner wird es jedoch uninteressant – daher werden Kleinstädte bei der Standortsuche gemieden!
Center werden kleiner
Die meisten der neun neueröffneten Shopping-Center des vergangenen Jahres weisen eher geringe Mietflächen auf: vier fallen in die Mietflächen-Größenklasse 10.000 bis 19.999 qm und zwei in die Kategorie 20.000 bis 29.999 qm. Jeweils ein Center ist den beiden nächsten Größenklassen (über 30- bzw. 40 Tsd. qm) zuzuordnen; wie bereits eingangs erwähnt, nimmt Boulevard Berlin mit 55.500 qm eine Sonderstellung ein, wobei hier auf die beiden flächengrößten Häuser Karstadt (rd. 25.000 qm) und Saturn (rd. 8.500 qm) allein mehr als die Hälfte der Gesamtmietfläche entfällt.
Da wohl auch in den nächsten Jahren der Standort City im Vordergrund steht, ist davon auszugehen, dass der Trend zu kleineren Centern weiter anhalten wird. Der Grund sind hohe Grundstückspreise und der Mangel an geeigneten großflächigen Grundstücken. Innerstädtische Grundstücke sind oftmals verwinkelt, und manchmal muss für eine neue geplante Handelsimmobilie historische Bausubstanz weichen oder aufwändig einbezogen werden.
Textiliten liegen vorn
Bei der Aufteilung der im vergangenen Jahr neu hinzugekommenen Fläche nach Branchen wird deutlich, dass auch hier wieder einmal die Anbieter von Bekleidung dominieren. Am häufigsten vertreten ist H & M mit sieben Filialen und einer Fläche von rd. 16.000 qm. In der Liste der „Top-5 Anbieter nach der Mietfläche“ stechen darüber hinaus C & A und New Yorker mit rund 4.500 qm hervor – jeweils verteilt auf drei Filialen.
Was die anderen Branchen betrifft, sind mit Blick auf die Gesamtmietfläche insbesondere Saturn mit dem größten Flächenanteil von 19.500 qm verteilt auf vier Häuser sowie Rewe (5.800 qm/3 Filialen), dm (4.360 qm/7 Filialen) und Intersport (4.220 qm/4 Filialen) zu nennen.
Anhaltender Trend: Revitalisierung und Umbenennung
Ansonsten ist die Revitalisierung für Deutschlands Einzelhandelsimmobilien weiterhin eins der wichtigsten Themen. Meist handelt es sich bei den zurzeit etwa 30 anstehenden Centern um Objekte, die in den 80er/90er Jahren eröffnet wurden und dringend einen neuen Anstrich benötigen oder vom Grundkonzept her umgewandelt werden müssen. Damit geht oftmals auch eine Umbenennung der Center einher. So wurde aus einem der ältesten deutschen Shopping-Center - dem EKZ Hamburger Straße – 2010 die „Hamburger Meile“.
Dies sind nur einige Ergebnisse der Erhebung, die im Juni in Köln auf dem ersten EHI Shopping-Center Kongress vorgestellt wird.
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