POS auf dem Prüfstand
Es gibt kaum eine sensiblere Entscheidung für Einzelhändler als die Wahl des richtigen Kassensystems. Sobald viele Standorte, gegebenenfalls in anderen Ländern, berücksichtigt werden müssen, steigen Komplexität und Investitionssumme gleichermaßen. Einmal implementiert, bleibt ein Kassensystem in der Regel mindestens zehn Jahre im Einsatz.
Viele Händler in Deutschland haben ihre Filialen kurz vor oder nach dem Jahrtausendwechsel mit neuen Kassen ausgestattet. Als die Ludwig Görtz GmbH Ende 2006 mit der Frage konfrontiert wurde, ob ihr 8-Jahre altes System für die Zukunftspläne des Unternehmens gewappnet sei, hat man zuerst das Modernisierungspotential der bestehenden Infrastruktur überprüft.
Insbesondere die für 2008 geplante Expansion des Görtz-Filialnetzes nach Polen bereitete dem Leiter Filialsysteme Rainer Emde viel Sorge. Die alte Kasse hätte nur mit viel Mühe für die strengeren Fiskalisierungsau agen in Polen t gemacht werden können. Zudem wollte das Unternehmen endlich von den Möglichkeiten der Echtzeit-Daten-Kommunikation in der Lieferkette pro tieren. Die technische Prüfung führte zu dem Schluss, dass eine Vielzahl von Anpassungen mit dem bisherigen Lieferanten nicht wirtschaftlich vertretbar wäre. Das alte, dezentrale System hatte zudem begonnen, mehr und mehr Kosten durch Hardwareausfälle zu verursachen.