Wer seine Logistik auf Ökoeffizienz trimmt, schont das Klima und senkt zugleich seine Transportkosten. BLG Handelslogistik, Eckes Granini Deutschland, Lidl und Wepa haben dieses Prinzip erkannt und konkrete Aktionspläne erarbeitet.
Im Rahmen der Lean and Green-Initiative von GS1 Germany wollen die Unternehmen ihren logistikbezogenen CO2-Ausstoß innerhalb von fünf Jahren um 20 Prozent senken. Für ihre wegweisenden Konzepte erhielten sie jetzt den Lean and Green Award. Der Preis für nachhaltige Logistik wurde auf der Log 2015 vergeben, dem Handelslogistik Kongress von EHI Retail Institute, Markenverband und GS1 Germany.
„Wir freuen uns zu sehen, dass die in den Niederlanden gestartete Initiative Lean and Green auch immer mehr deutsche Unternehmen überzeugt“, so Christophe Campe, Vice President Chep Deutschland und Botschafter von Lean and Green in Europa. „Mit ihren ausgefeilten Maßnahmenplänen demonstrieren die Gewinner eindrucksvoll, wie Unternehmen sich auf die Herausforderung Klimaschutz einstellen und langfristig auch ihre Kosteneffizienz verbessern können. Von dem wachsenden Know-how und dem regen Austausch im Lean and Green Netzwerk profitieren alle Parteien entlang der Value Chain.“
Bis zu 15 Prozent Ersparnis durch Mitarbeiterinformation
Der Kontraktlogistiker BLG Handelslogistik setzt in seinem prämierten Konzept vor allem auf die Sensibilisierung der Belegschaft für ein energie- und umweltschonendes Verhalten am Arbeitsplatz. Auf diesem Weg können Unternehmen zwischen fünf und 15 Prozent der Energie einsparen, so schätzt die Deutsche Energie-Agentur. Eckes-Granini Deutschland, ebenfalls Preisträger, will seine Treibhausgasemissionen durch eine breit angelegte Modernisierung des Fuhrparks um rund zehn Prozent verringern. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem die Umstellung auf ein automatisches Schaltgetriebe, eine vorausschauende Geschwindigkeitsregelung sowie Windabweiser und ein umfassendes Monitoring der gesamten Flotte. Ebenfalls werden alle Transportdienstleister von Eckes Granini Deutschland in die Maßnahmen mit einbezogen und über den green check der Logistik Akademie Janz gemessen.
Mehr Paletten pro Ladung, weniger Leerfahrten
Optimierte Tourenplanung, die Reduktion von Leerfahrten oder die Vermeidung kleinteiliger Nachlieferungen – darauf setzen die Preisträger Lidl Stiftung und Wepa Hygieneprodukte. Bei Lidl soll ein passgenauer Maßnahmenmix die Auslastung der Lkw erhöhen und zusätzlich durch Umstellung auf alternative Verkehrsträger wie Bahn und Binnenschiff der CO2-Ausstoß reduziert werden.
WEPA wiederum will die Produktmaße und die Belegung der Paletten modifizieren, um die bestmögliche Nutzung des LKW-Laderaums zu erreichen. Neben vielen weiteren Maßnahmen wird zudem an der Reduzierung der Transportkilometer durch optimierte Standort-Allokationen gearbeitet.
Stephan Schaller, Senior Manager Nachhaltigkeit bei GS1 Germany: „In jedem Unternehmen existieren Ansatzpunkte für eine nachhaltigere Logistik. Der Lean and Green Award schafft einen zusätzlichen Anreiz, die Optimierung zum Nutzen der Umwelt und der eigenen Bilanz in Angriff zu nehmen. Mit dieser Auszeichnung stärken die Teilnehmer ihr Profil als verantwortungsbewusstes Unternehmen und punkten zugleich im Wettbewerb.“
Quelle: GS1 Germany GmbH