Die Branche Consumer Electronics macht schwierige Zeiten durch. Obwohl der Gesamtmarkt 2012 noch eineWachstumsrate von 5,2 Prozent verzeichnen konnte und damit einen neuen Top-Wert von rund 23,4Milliarden Euro erreichte, waren auch damals schon erste Abschwächungen im Wachstumstrend der Branche zu erkennen.
Dass das Ende des Wachstums vorerst erreicht wurde, zeigen die Zahlen der ersten drei Quartale 2013. Mit einem Gesamtumsatz von rund 18,6Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen des Jahres 2013erlebt die Branche einen Umsatzeinbruch.
Wertvolle Umsätze im Bereich Consumer Electronics lassen sich derzeit vor allem mit den Markttreibern der Branche erzielen. Smartphones, Notebooks/Tablets sowie LCD-TVs trumpfen trotz des allgemeinen Abwärtstrends mit milliardenschweren Umsätzen auf. Vor allem die Umsätze durch Smartphone-Verkäufe explodieren. Im Jahr 2012 betrug der Umsatz mit Smartphones 6,806 Milliarden Euro, was ein sattes Plus von 32,3 Prozent im Vergleich zu 2011 bedeutet. Und auch in den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 war der Trend weiter ungebrochen.
Das Umsatzvolumen betrug zum Ende des dritten Quartals bereits 5,587 Milliarden Euro. Doch die Erfolgsstory der mobilen Endgeräte habe auch unangenehme Begleiterscheinungen für den Markt, so Uwe Krüger, Senior Consultant am IFH Köln. „Mit Smartphones kann man telefonieren, zu Lasten der Mobiltelefonverkäufe sowie navigieren, zu Lasten von Navigationsgeräten. Und auch in Sachen Fotografie holen Smartphones auf.“
Noch sind die Umsätze bei Notebook und Tablets jedoch weiter auf Wachstumskurs, wenn auch auf einem deutlich geringeren Niveau als die Wachstumsraten derSmartphone-Verkäufe. So betrug der Umsatz mit Notebooks und Tablets 2012 rund 4,8 Milliarden Euro – ein Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Anders hingegen die Entwicklung im Bereich TV:Obwohl sich der Markttreiber LCD-TV im Jahr 2012 deutlich von seinem Vorjahrestief erholen und einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro erzielen konnte, musste dieser Bereich in den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 wieder einen deutlichen Einbruch einstecken. Das ständige Auf und Ab im TV-Markt-Segment ist unter anderem auf dieAbhängigkeit des Verkaufs von TV-Geräten bei Großsportereignissen wie Weltmeisterschaften oder Olympiaden zurück zu führen. So könnte sich der Markt im Jahr 2014 aufgrund der anstehenden Fußballweltmeisterschaft wieder aus den roten Zahlen hinaus bewegen.
Online-Vertrieb im Bereich CE/Elektro weiter stark
Im Online-Handel erlebt der Bereich CE/Elektroseit 2007 einen anhaltenden Aufwärtstrend. Das durchschnittliche Plus in diesem Bereich liegt bei 20,9 Prozent. Gerade Produkte wie Bild- und Tonträger und Elektronikgeräte haben eine hohe Affinität zum Internetvertrieb. Im Jahr 2012 konnte der Online-Handel einen Umsatz von 8,5 Milliarden Euro erzielen, was einem Anteil von 17 Prozent am Gesamtmarkt CE/Elektro ausmacht.Insbesondere Internet-Pure-Player wie Amazon, cyberport oder redcoon profitieren von steigenden Online-Umsätzen in diesem Bereich. So werden 37 Prozent des Online-Umsatzes von CE/Elektro durch Internet-Pure-Player erzielt.
Vermehrt steigen jedoch auch stationäre Händler wie MediaMarkt und Saturn in das Onlinegeschäft ein. Die Zurückhaltung der Hersteller im Online-Vertrieb dürfte vor allem mit der starken Position einiger deutscher Elektrofachmarkt-Ketten zusammenhängen. Dennoch versuchen einige Hersteller von Unterhaltungs-, Computerelektronik und Telekommunikation wie bspw. Apple, Medion oder Hewlett ihre Markenbekanntheit auch online zu nutzen und sind mit eigenen Online-Shops vertreten.